Hansjürgen Bulkowski (* 26. April 1938 in Berlin-Schmargendorf) ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.
Hansjürgen Bulkowski, 2007
Leben
Hansjürgen Bulkowski, 2016
Hansjürgen Bulkowski wuchs im Berliner Ortsteil Schmargendorf auf. Von 1957 bis 1961 war er Angestellter der Bundesknappschaft in Bochum. Nachdem er am Kölner Bibliothekar-Lehrinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen eine Ausbildung zum Diplom-Bibliothekar absolviert hatte, arbeitete er von 1964 bis 1969 als Bibliothekar an der Stadtbücherei Krefeld. Ab 1966 trat er mit literarischen Texten, Lesungen und Happenings an die Öffentlichkeit.
Im Jahr 1968 nahm er an der sogenannten „Aktion 68“ um den Künstler Hans-Peter Alvermann teil. 1968 war er Mitbegründer des sogenannten „LIDL-Raums“ in Düsseldorf (zusammen mit Chris Reinecke, Jörg Immendorff und Wolfgang Feelisch).
Ab 1969 war Bulkowski freier Schriftsteller in Düsseldorf. Von 1968 bis 1978 hatte er Lehraufträge zu den Themen „Literatur“ und „Medienkunde“ an der Fachhochschule Düsseldorf. 1973 wurde er Mitbegründer der Autoren- und Künstlergruppe RE'UN'ANZ. Zwischen 1978 und 1986 hatte Bulkowski die Leitung einer Literaturwerkstatt in Düsseldorf.
1978: Begegnung mit Walter Höllerer, Teilnahme an dessen „Welt-Ei-Fest“ 1979 in Sulzbach-Rosenberg. Veröffentlichung zweier Erzählungen (über Norbert Wiener und Albert Einstein) in Walter Höllerers Reihe „LCB-Editionen“. 1982 und 1983 hatte er die Redaktion LITERATUR IM ÜBERBLICK Düsseldorf (zusammen mit Niklas Stiller und Peter Glaser). Ab 1983: Übersetzungen der niederländischsprachigen Avantgarde (u.a. Paul von Ostaijen, Theo van Doesburg). Seit 1988 bis 2013: Mitarbeit im Landesausschuss NRW der Deutschen Künstlerhilfe.
Seit 2007 literarischer Vorlass im Archiv der Akademie der Künste Berlin, zum Teil auch im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf. 2012 Aufenthalt in Tunis (Bericht in der Zeitschrift Merkur). Ab Anfang 2013 wöchentliche Versendung seiner Poetopien per E-Mail.
Seit dem Ende der 1970er Jahre lebte Bulkowski viele Jahre in Meerbusch-Osterath im Rheinland. Von August 2008 an wohnt er wieder in Schmargendorf.
Hansjürgen Bulkowski ist Verfasser von Kurzprosa, Lyrik, Hörspielen und veröffentlichte u.a. im „Rowohlt Literaturmagazin“[1], Tintenfisch, Schreibheft, „Neues Rheinland. Zeitschrift für Landschaft und Kultur“, Litfaß, Sprache im technischen Zeitalter, Signum, neue deutsche literatur, Merkur u.v.a. Hansjürgen Bulkowski ist seit 1972 Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Neben einer Reihe von Förderstipendien des Landes Nordrhein-Westfalen erhielt er u.a. 1980 das Amt eines Stadtschreibers von Soltau, 1991 ein Stipendium des Künstlerdorfes Schöppingen, 1993 ein Stipendium des „Vertalershuis Amsterdam“[2] sowie 1996 ein Stipendium des Künstlerhauses Lukas in Ahrenshoop. 1997 bekam er ein Stipendium im Vertalershuis Löwen, und 1999 ein Auslandsstipendium des Auswärtigen Amtes in Warschau.
Werke
Hier eines unabgeschlossenen Vorgangs papierner Teil. Krefeld 1969
Bulkowski live. Andernach 1971
Lesen, ein Vorgang. Wolfgang Fietkau Verlag, Berlin 1972, Schritte 22
media news of RE'UN'ANZ. Zusammen mit Landfried Schröpfer. Düsseldorf 1973
Hansjürgen Bulkowski. Düsseldorf 1976
Tempo. Köln 1977
Netz der Augenblicke. Krefeld 1979
Die Stimmung des Flusses zu beobachten ist immer reizvoll. Berlin 1979, Reihe: LCB-Editionen 55
Atlas. Bergen 1983
Ambrosias Himmel. Krefeld 1993
Greet’s Augen. Köln 1993
Das Modul. Düsseldorf 1995
Blickliebe. Andernach 1997
Hellers Fall. Weißach i.T. 1999
Nach dem Kino. Fiktionen und Realien. Düsseldorf 2003. Reihe: Ehrenwort Nr. 1.
Es ist wie es ist, und wie. Siebenzeiler, Andernach 2008
Mitlesebuch 97 – Hansjürgen Bulkowski. Berlin 2008
Liebe zur Sache. Die Dinge, mit denen wir leben. Berlin 2010
Und wie!, Berlin 2011
Nachrichten aus Notzeiten. Berliner Kindheit 1945 bis 1950. München 2017
Poetopies/Poetopien. Englisch/Deutsch. München 2017
Wie spät sind wir? 7-zeilige Gedichte. Berlin 2018
Aufs Ganze. Geschichten zum Weitererzählen. München 2019
Schreibvorgang 1980. Ein handschriftliches Jahreswerk. Berlin 2020
Essays, Aufsätze (Auswahl)
Liebe zur Sache. Über Dinge. Merkur, 677/678, 2005
Augenblicke in Tunis. Bericht. Merkur, 759, 2012
Worauf wir zugehen. Über einige Merkmale des Zeitenwechsels. Scheidewege, Jg. 42, 2012/2013
Von mir aus, von uns aus. Über eigenes und gemeinsames Vermögen. Scheidewege, 43, 2013/2014
Voller Energie. Im Wechselbezug der Bewegkräfte. Scheidewege, 44, 2014/2015
Herausgeber
PRO, blätter für neue literatur (später PRO, ein schriftlicher Vorgang). Avantgardistische Literatur- und Kunst-Zeitschrift. Krefeld, Düsseldorf 1966–1977
Das ist ein Mensch, Kindertexte, Wuppertal 1974
Vorsicht, Texte der Literaturwerkstatt Düsseldorf, Düsseldorf 1982
Der zweite Mond, Krefeld 1984
Schwerkraft und Schweben, Andernach 1999
Übersetzungen aus dem Niederländischen
Evert Rinsema: Der Mensch ist von Natur aus eckig. Bergen 1980
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии