Korfiz Holm (auch: Corfitz Holm, * 9.Augustjul. / 21.August1872greg. als Diedrich Heinrich Corfitz Holm in Riga; † 5. August 1942 in München) war ein deutscher Verleger und Schriftsteller.
Korfiz HolmAutograph
Leben
Korfiz Holm war der Sohn des deutschbaltischen Fabrikanten Diedrich Holm und seiner Ehefrau, der Lehrerin und Schriftstellerin Mia Holm, einer gebürtigen Schwedin. Korfiz Holm wuchs in Moskau und Riga auf. 1892 kam er mit seiner Mutter nach Lübeck, wo er die Oberstufe des Katharineums besuchte, die Bekanntschaft Thomas Manns machte und mit ihm für die Schülerzeitung Der Frühlingssturm schrieb. Nachdem Holm Ostern 1894 die Reifeprüfung abgelegt hatte[1], ging er nach München, wo er als "Einjährig-Freiwilliger" im "Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment" diente. Anschließend studierte er Jura an den Universitäten in Berlin und München. Nachdem erste Gedichte von ihm in der Zeitschrift "Simplicissimus" erschienen waren, wurde Holm 1896 Mitarbeiter des Verlages Albert Langen. Ab 1898 war er Prokurist des Verlages, ab 1909 führte er das Unternehmen als Treuhänder, und ab 1919 war Holm einer von drei Gesellschaftern des Unternehmens. Nach der Fusion des Langen-Verlags zum Langen-Müller-Verlag im Jahre 1932 wirkte Holm bis zu seinem Tod als Geschäftsführer.
Korfiz Holm war Verfasser von Romanen, Erzählungen, Gedichten und Dramen; sein Werk ist der Unterhaltungsliteratur zuzurechnen. Daneben veröffentlichte er mehrere Bände mit Erinnerungen an seine Jugend und seine frühen Münchner Jahre. Korfiz Holm übersetzte außerdem aus dem Russischen, Französischen und Dänischen; vor allem seine Übersetzung der Werke Gogols fand große Anerkennung.
Werke
Schloß Übermut, Paris [u.a.] 1898
Arbeit, München 1900
Die Könige, München 1901
Mesalliancen, München 1901
Die Sünden der Väter und andere ironische Geschichten, München 1905
Thomas Kerkhoven, München 1906
Die Tochter, München
1 (1910)
2 (1910)
Hundstage, München 1911
Marys großes Herz, München 1913
Herz ist Trumpf, München 1918
Das Mädchen aus der Fremde, München 1926
Ich – kleingeschrieben, München 1932
Mehr Glück als Verstand, Berlin 1936
Farbiger Abglanz, München 1940
Vom Lauser zum Leiber, München 1942
Ludwig Thoma und Olaf Gulbransson – wie ich sie erlebte, München 1953
Das Kopierbuch Korfiz Holms, Berne [u.a.] 1989
Übersetzungen
Anton P. Čechov: Ja, die Frauenzimmer! und andere Novellen, München 1901
Anton P. Čechov: Schatten des Todes!, München 1902
Nikolaj V. Gogol': Der Revisor, Berlin 1933 (übersetzt zusammen mit Alfons Schultz)
Nikolaj V. Gogol': Die schönsten Kosakengeschichten, München 1918
Maksim Gor'kij: Ein Verbrechen und andere Geschichten, München 1902
Maksim Gor'kij: Spleen, München 1906
Maksim Gor'kij: Ein Vagabund, München 1905
Maksim Gor'kij: Zigeuner und andere Geschichten, München 1903
Gunnar Gunnarsson: Die Eidbrüder, Leipzig 1933
Gunnar Gunnarsson: Strand des Lebens, München 1936
Lev N. Tolstoj: Das Ende eines Zeitalters, München 1906
Lev N. Tolstoj: Über die Ehe, München 1905
Lev N. Tolstoj: Vierzig Jahre, München 1904
Literatur
Herbert Göpfert:Holm, Korfiz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S.546f.(Digitalisat).
Carola L. Gottzmann, Petra Hörner:Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019338-1, S.603ff.
Korfiz Holm im Literaturportal Bayern (Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek)
Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Holm, Korfiz. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
Einzelnachweise
Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907) (Digitalisat, Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf), Nr. 1008
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