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Ljudmyla Mychajliwna Staryzka-Tschernjachiwska (ukrainisch Людмила Михайлівна Старицька-Черняхівська; * 17. Augustjul. / 29. August 1868greg. in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 1941, Ort unbekannt, Sowjetunion) war eine ukrainische Autorin, Übersetzerin und Kritikerin.

Ljudmyla Staryzka-Tschernjachiwska
Ljudmyla Staryzka-Tschernjachiwska

Familie


Ljudmyla Staryzka wuchs in einer Familie der Intelligenzija mit ukrainischem Selbstverständnis auf. Ihr Vater war der ukrainische Kulturaktivist, Schriftsteller, Dichter und Dramatiker Mychajlo Staryzkyj (1840–1904). Ihre Mutter Sofia war die Schwester des großen ukrainischen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Mykola Lyssenko (1842–1912).[1]


Leben


Liudmyla wurde an einer Privatschule unterrichtet. Als Schülerin schrieb sie den Roman „Für die Ukraine“ und satirische Gedichte über die Schulleiterin und deren Mann. 1888–1893 war sie Mitglied des Literaturzirkels „Плея́да“ (Plejada).

Ihr Ehemann Oleksandr Tschernjachiwskyi (1869–1939) war Professor der Histologie in Kiew und eine Person des öffentlichen Lebens. Er war der erste Vorsitzende der Union der ukrainischen Ärzte und einer der Autoren des „Russisch-Ukrainischen Wörterbuchs“ (Kiew, 1920). Neben der Ausarbeitung der ukrainischen medizinischen Terminologie, übersetzte er auch künstlerische und sozialwissenschaftliche Literatur: Beispielsweise Heines Harzreise, Schillers Räuber oder Friedrich Engels Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie.

Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Staryzka als Krankenschwester im Lazarett. 1917 wurde sie in den ukrainischen Zentralna Rada gewählt und engagierte sich für die Gründung eines „Ukrainischen National Theaters“. Als Vertreterin des Ministeriums für Bildung hielt sie 1918 eine der Reden bei der Eröffnung der ukrainischen Staatsuniversität in Kamenez-Podolsk. 1919 war sie Mitbegründer und stellvertretende Leiterin des Nationalen Rates der ukrainischen Frauen in Kamenez-Podolsk.[2] Dann arbeitete sie für die Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine.


Verhaftung und Tod


1930 wurde sie zum ersten Mal verhaftet und in einem Schauprozesses gegen die Union für die Befreiung der Ukraine mit ihrem Ehemann und 43 anderen Angeklagten verurteilt. Sie wurde für fünf Jahre nach Stalino (heute Donezk) verbannt und konnte 1936 nach Kiew zurückkehren.

Ihre Tochter Weronika Tschernjachiwska (Вероні́ка Олекса́ндрівна Черняхі́вська, 1900–1938) war Dichterin und übersetzte ebenfalls. Sie wurde 1929 und 1938 verhaftet. Am 22. September 1938 wurde sie zum Tode verurteilt und am selben Tag hingerichtet.

Im Juni 1941 wurde Staryzka-Tschernjachiwska mit ihrer Schwester verhaftet und antisowjetischer Aktivitäten beschuldigt. Die 73-jährige wurde unter anderem gefoltert. Sie starb während der Deportation nach Kasachstan. Ihr Körper wurde an einem unbekannten Ort aus dem Zug geworfen.[3] Erst im August 1989 wurde sie posthum rehabilitiert.

Ihre jüngere Schwester Oksana Steschenko (Окса́на Миха́йлівна Стеше́нко, 1875–1942) war Schriftstellerin, Übersetzerin und Lehrerin. Sie wurde ebenfalls verbannt und starb in einem sowjetischen Gulag in Kasachstan.

Die drei Frauen sind Vertreterinnen der „hingerichteten Wiedergeburt“ (ukr. Розстріляне відродження).


Hauptwerke


Staryzka-Tschernjachiwsk schrieb Poesie, Prosa, Dramen, Erinnerungen und Literaturkritiken für zahlreiche Publikationen einschließlich des Lemberger Almanachs Pershyi Vinok.


Dramen



Erinnerungen



Weitere Arbeiten



Fremdsprachige Ausgaben




Commons: Ljudmyla Staryzka-Tschernjachiwska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Liudmyla Staryzka-Tschernjachiwska – Quellen und Volltexte (ukrainisch)

Einzelnachweise


  1. Anatoly Medzyk: Mykhailo Starytsky and His Descendants. Day Newspaper, 17. September 2002.
  2. Petro Odarchenko: Liudmyla Starytska-Cherniakhivska (Internet Encyclopedia of Ukraine, engl.)
  3. Turning pages back. The Ukrainian Weekly. 28. August 1994, page 6.
Personendaten
NAME Staryzka-Tschernjachiwska, Ljudmyla
ALTERNATIVNAMEN Staryzka-Tschernjachiwska, Ljudmyla Mychajliwna (vollständiger Name); Старицька-Черняхівська, Людмила Михайлівна (ukrainisch)
KURZBESCHREIBUNG ukrainische Autorin, Übersetzerin und Kritikerin
GEBURTSDATUM 29. August 1868
GEBURTSORT Kiew, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 1941

На других языках


- [de] Ljudmyla Staryzka-Tschernjachiwska

[en] Liudmyla Starytska-Cherniakhivska

Liudmyla Starytska-Cherniakhivska (Ukrainian: Людмила Михайлівна Старицька-Черняхівська, 17 August 1868, Kyiv, Ukraine – 1941, unknown) was a Ukrainian writer, translator, and literary critic.

[fr] Lioudmyla Starytska-Tcherniakhivska

Lioudmyla Mykhaïlivna Starytska-Tcherniakhivska (en ukrainien : Людмила Михайлівна Старицька-Черняхівська), née le 17 août 1868 à Kiev et morte en 1941, est une écrivaine, traductrice et critique littéraire ukrainienne.

[ru] Старицкая-Черняховская, Людмила Михайловна

Людмила Михайловна Старицкая-Черняховская (17 (29) августа 1868, Киев — 1941) — украинская, советская писательница , поэтесса, драматург, прозаик, переводчик, мемуарист, общественный деятель.



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