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Aco Šopov [ˈatsɔ ˈʃɔpɔf] (mazedonisch Ацо Шопов; * 20. Dezember 1923 in Štip, heute Mazedonien; † 20. April 1982 in Skopje) war ein mazedonischer Dichter und Übersetzer und zwischen 1972 und 1976 jugoslawischer Botschafter in Senegal. Er gilt als einer der Begründer der modernen mazedonischen Literatur. Der Autor Vladimir Šopov ist sein Sohn.

Šopov wurde 1923 in der ostmazedonischen Stadt Štip geboren. Et studierte an der Kyrill-und-Method-Universität in Skopje Philosophie. Danach arbeitete er als Redakteur der Literaturzeitschriften „Idnina“ (maz. Иднина), „Nov Den“ (maz. Нов ден), „Sovremenost“ (maz. Современост) und weiterer. Danach wurde Aco Šopov Redakteur und Direktor der Verlage „Kočo Racin“ und „Makedonska Kniga“. Er war Mitglied und mehrere Jahre Vorsitzender des Bundes der mazedonischen Schriftsteller.

Aco Šopov ist Autor der ersten Gedichtsammlung in mazedonischer Sprache, die Ende des Zweiten Weltkrieges erschien. Der Verfasser von fünfzehn Gedichtsammlungen hat neben anderen Bücher von Pierre Corneille, Edmond Rostand, Léopold Sédar Senghor, William Shakespeare in seine Heimatsprache übersetzt.


Biografie


Mit seiner Familie, dem Vater Gjorgji Zafirov-Šopov (1893–1944), seiner Mutter Kostadinka Ruseva (1897–1942), von der er das Talent und die Liebe für die Dichtung geerbte hatte und seinen beiden Brüdern Dimitar (1920–1972) und Borislav (1927–1996) wuchs er in seiner Geburtsstadt auf. « Hunderköpfiges Monster » nannte er am Ende seines Lebens diese Kindheit, geprägt von einer, die Mutter seit 1934 lähmenden Krankheit. Kaum elfjährig musste er sich so alleine, nicht nur um sie, sondern auch um seinen kleinen Bruder kümmern – der ältere war zum Priesteramt nach Prizren geschickt worden und sein Vater war selten zu Hause. Daher prägen die Dämonen der unheilbaren Krankheit und des Todes, Angst, Traurigkeit und Einsamkeit Aco Šopovs gesamte Dichtung – seit seinen frühesten Anfängen in der Dichtkunst, als 14-Jähriger noch auf dem Papier für die Schule geschrieben, bis zu seinen letzten Gedichten.

Seit seinen ersten, als Widerstandskämpfer geschriebenen Gedichten, brach Aco Šopov mit den damals üblichen Gepflogenheiten der Dichtung und schrieb mitten im Krieg Liebesgedichte. Später griff er dann die bindenden Auflagen des realistischen Sozialismus offen an. Dies brachte ihm die Verurteilung der offiziellen literarischen Kritik in den 50er Jahren ein, aber auch, eine Dekade später, eine einstimmige Anerkennung.

Als ausgebildeter Philosoph, aber ausschließlich Dichter von Beruf, blieb Aco Šopov seinen Ideen immer treu und schuf so seine eigene literarische Laufbahn, ohne deshalb gleich regimekritisch zu agieren. « Die allergrösste Schwierigkeit und die höchste moralische Verantwortung des Dichters ist es, », erklärte er in einem Interview, « die richtigen Worte für Inhalte und Ideen zu finden, damit er sie unverfälscht und unnachahmbar ausdrücken kann. Wenn ihm dies nicht gelingt, entäussert sich das Gedicht und das Wort wird zur Lüge. »

Seit seiner ersten Gedichtsammlung Gedichte, 1944, am Ende des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht und gleichzeitig das allererste Buch in mazedonischer Sprache, bis zu seinem letzten, Baum auf dem Hügel, 1980, zwei Jahre vor seinem Tod publiziert, legte Aco Šopov nicht nur die Grundlagen für, sondern errichtete auch eine entschieden moderne Dichtung. Diese, im heimischen Boden wurzelnd, errichtete er in der einzigen Absicht sie in das Kataster der Welt, die Weltliteratur einzuschreiben. In Aco Šopovs Werk vereinen sich gleichzeitig das Leben des Dichters, das Los seines Landes und das gemeinsame Schicksal der Menschheit in einer einzigen persönlichen und intimen Erfahrung.

Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte Aco Šopov nicht nur zwölf Gedichtsammlungen, sondern auch acht Bände mit ausgewählten Gedichten auf mazedonisch und zehn weitere mit fremdsprachigen Gedichten. Diese Bände wachsen seit 1982 stetig weiter an.

Präsident des Jugoslawischen Schriftstellerverbandes, Aco Šopov (4.v.l.) am 12. Februar 1970 in Berlin.
Präsident des Jugoslawischen Schriftstellerverbandes, Aco Šopov (4.v.l.) am 12. Februar 1970 in Berlin.

1967 war Aco Šopov eines der Gründungsmitglieder der mazedonischen Akademie für Wissenschaften und Künste. Drei Jahre später erhält er mit AVNOJ die höchste Auszeichnung Jugoslawiens in den Wissenschaften und Künsten.

Nach langen Jahren im Journalismus und in der Editionsarbeit wurde Aco Šopov 1971 zum Botschafter Jugoslawiens im Senegal ernannt. Aufenthalt im Senegal inspirierte ihn zu Gedichte für schwarze Frauen.

Wieder zurück in seinem Land wurde Aco Šopov 1975 von der Republik Mazedonien zum Präsidenten der Kommission für kulturelle Beziehungen mit dem Ausland ernannt. Doch keine drei Jahre später veranlasste ihn seine Krankheit, die er schon in seinen Gedichten vorausgeahnt hatte, sich aus dem aktiven Leben zu verabschieden. Nach langer Krankheit verstarb Aco Šopov am 20. April in Skopje.


Bibliographie



Bücher in Mazedonischen



Lyrik in Deutsch


In Anthologien


Übersetzungen



Bücher über Aco Sopov




Commons: Aco Šopov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen



Einzelnachweise


  1. Die Gedichtsammlung „Слеј се со тишината“ als PDF (Memento vom 14. Dezember 2010 im Internet Archive)
  2. WorldCat
  3. WorldCat
  4. WorldCat
  5. WorldCat
Personendaten
NAME Šopov, Aco
KURZBESCHREIBUNG jugoslawischer bzw. mazedonischer Autor
GEBURTSDATUM 20. Dezember 1923
GEBURTSORT Štip, heute Mazedonien
STERBEDATUM 20. April 1982
STERBEORT Skopje, Mazedonien

На других языках


- [de] Aco Šopov

[en] Aco Šopov

Aco Šopov (Macedonian: Ацо Шопов [ˈat͡sɔ ˈʃɔpɔf]; 1923 in Štip – 1982 in Skopje) was a Macedonian poet. He was considered one of the most important poets of Yugoslavia.[1] He took part in World War II in Yugoslavia (1941–45) and his poems written at the time were published as Pesni (Poems) in Belgrade and Kumanovo in 1944, and in Štip the following year. Pesni was the first poetry collection published in Macedonian in SR Macedonia after the war.

[fr] Aco Šopov

Aco Šopov, né le 20 décembre 1923 à Štip et mort le 20 avril 1982 à Skopje, est considéré comme l’un des poètes les plus éminents de l’Europe du Sud-Est, au XXe siècle. Poète, traducteur, éditeur et diplomate, il est l'auteur du premier livre paru en langue macédonienne à l’issue de la Seconde Guerre mondiale (Poèmes, 1944). Aco Šopov est également le premier auteur macédonien traduit en slovène, l'une des trois langues de l’ancienne Yougoslavie. Durant sa vie, il a publié une quinzaine de recueils de poésie en macédonien et autant en langues étrangères, ainsi qu’une dizaine de livres de poèmes choisis. Le nombre de choix de ses poésies en macédonien et en langues étrangères ne cesse d'augmenter depuis sa mort, en 1982. Il a traduit Pierre Corneille, Edmond Rostand et Léopold Sédar Senghor, pour ne citer que les auteurs de langue française qu’il a fait découvrir au lectorat macédonien.

[ru] Шопов, Ацо

Ацо Шопов (Штип, 1923 г. — Скопье, 1982 г.) — македонский поэт, переводчик, издатель и дипломат, является одним из отцов-основателей современной македонской поэзии, входит в число наиболее выдающихся поэтов Юго-восточной Европы XX в.



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