lingvo.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Adam Erdmann Mirus (auch: Miro, Miri; * 26. November 1656 in Adorf/Vogtl.; † 3. Juni 1728 in Zittau) war ein deutscher Pädagoge, Orientalist, populärwissenschaftlicher Schriftsteller und Lexikograf.


Leben


Adam Erdmann Mirus war der Sohn des Oberpfarrers in Adorf und Adjunkts der Superintendentur Oelsnitz/Vogtl. Johann Mirus (* 30. Juni 1618 in Adorf; † 11. Mai 1674 in Adorf) und der Rosina Höfer (* 18. Januar 1624 in Adorf; † 1. März 1670 in Adorf).

Den ersten Unterricht erhielt Adam Erdmann Mirus in der Stadtschule und von seinem Vater. 1672 bezog er das Gymnasium in Zwickau, wo er ein Schüler des berühmten Zwickauer Rektors Christian Daum wurde. 1674 wechselte er an das Gymnasium in Halle (Saale), wo der Musiker Johann Praetorius als Rektor der Anstalt fungierte.

Am 14. September 1677 bezog er die Universität Wittenberg, um Theologie, Philosophie und Philologie zu studieren. Hier erwarb er am 14. Oktober 1679 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie und nachdem er durch zahlreiche Disputationen und Abhandlungen über theologische, philosophische, namentlich ethische, selbst juristische Gegenstände und gelegentlich auch über brennende Zeitfragen auf sich aufmerksam gemacht hatte, berief ihn die philosophische Fakultät am 21. April 1684 zum Adjunkten der philosophischen Fakultät.[1] Noch im selben Jahr folgte er einem Ruf als Konrektor des Gymnasiums in Zittau, was er vierundvierzig Jahre lang, bis zu seinem Tod durch Schlaganfall, blieb.

In Zittau erlebte Mirus die Amtszeiten von vier Rektoren der Anstalt. So von Christian Weise (1642–1708), Gottfried Hoffmann (1658–1712), Johann Christoph Wentzel (1659–1723) und Gottfried Polycarp Müller (1685–1747), denen er teilweise auch ihre Gedächtnisreden verfasst hatte.[2] Seine amtliche Tätigkeit wurzelte in der Secunda, wo er neben dem Religionsunterricht auch die sprachlichen und stilistischen Übungen im Lateinischen leitete, sowie das im Ganzen stiefmütterlich behandelte Griechisch lehrte. Dieses Fach vertrat er neben dem Hebräischen auch in der Prima. Sein Nachfolger Samuel Friedrich Bucher (1692–1765) sagte ihm nach, dass sein treuer Eifer und festes Beharren auf der Einprägung und Einübung des Wesentlichen, ein typisches Merkmal von Mirus war.


Familie


Aus seiner am 14. Mai 1686 in Zittau geschlossenen ersten Ehe mit Anna Rosina (* 26. April 1663 in Zittau; † 5. April 1709 in Zittau), einer Tochter des vornehmen Bürgers und in Zittau praktizierenden Arztes Dr. med. Friedrich Gerber (* 16. Mai 1622 in Zittau; † 15. November 1692 in Zittau) und seiner Frau Emerantia Girisch (* 18. September 1639 in Zittau; † 22. Februar 1709 in Zittau) hatte er drei Söhne, drei früh verstorbene Töchter und ein totgeborenes Kind:

1. Johann Friedrich Mirus (* 1691 in Zittau; † 29. Mai 1747 in Zittau), studierte zunächst Theologie, legte 1716 in Wittenberg sein Magisterexamen aber in Physik ab. Wurde als cand. theol. Mitglied des Prediger-Kollegiums in Zittau. Am 30. November 1728 heiratete er in Zittau Johanna Sophia Hornigk († 10. Mai 1742 in Zittau). Von 1742 bis zu seinem Tode war er als Informator im Waisenhaus in Zittau tätig.

2. Christian Erdmann Mirus (* 25. März 1701 in Zittau; † 1771 in Zittau) beendete sein Studium der Rechte in Erfurt 1725 als Juris Utriusque Licentiatus. Am 18. Oktober 1729 heiratete er in Zittau Charlotte Amalie Behnes († 21. März 1748 in Zittau). Bis 1748 arbeitete er als Rechtsanwalt und Notar; starb 1771 als Gerichtskopist. Von seinen acht Kindern gab es keine Enkel, so dass dieser Zweig der Familie damit erloschen ist.

3. August Gottlob Mirus (* 9. April 1705 in Zittau; † 4. Januar 1731 in Zittau) beendete sein Studium der Rechte in Wittenberg 1729 als Juris Utriusque Licentiatus. Am 14. Februar 1730 heiratete er in Zittau Maria Rosina Friedrich. Die knapp einjährige Ehe blieb kinderlos; August Gottlob starb an Tuberkulose.

Seine zweite Ehe vom 25. August 1711 mit Anna Rosina Nesen (* 1655 in Zittau; † 1. Februar 1730 in Zittau), der Witwe des verstorbenen Tertius Joachim Curtius, blieb kinderlos.


Werke (Auswahl)


Mirus verfasste pädagogische Schriften, zahlreiche Gedächtnisreden auf verstorbene Wohltäter des Zittauer Gymnasiums, beschäftigte sich mit der Geschichte der Lausitz, sowie deren Gelehrten. Aus den Schriften seiner Abhandlungen an der Wittenberger Hochschule, gingen drei Lexika hervor.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Matr. UWB (AAV V 228,b)
  2. Weise und Hoffmann. Zittau 1713
Personendaten
NAME Mirus, Adam Erdmann
ALTERNATIVNAMEN Miro, Adam Erdmann; Miri, Adam Erdmann
KURZBESCHREIBUNG deutscher Pädagoge, Orientalist, populärwissenschaftlicher Schriftsteller und Lexikograf
GEBURTSDATUM 26. November 1656
GEBURTSORT Adorf/Vogtl.
STERBEDATUM 3. Juni 1728
STERBEORT Zittau



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии