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Aloysius Bulitta (auch Alois oder Aloys Bulitta[1]; * 21. Oktober 1897 in Köslienen (polnisch Kieźliny), Landkreis Allenstein, Ermland, Ostpreußen; † 8. Juli 1971 in Würzburg) war ein deutscher Diplom-Handelslehrer, promovierter Diplom-Volkswirt, Oberregierungs- und Schulrat, Slawist und Polnischlektor und Sach- sowie Schulbuchautor.


Leben und Wirken


Er war der ältere Bruder von Franz und Josef Bulitta. Alois Bulitta besuchte die Volksschule in Köslienen und anschließend das Gymnasium in Allenstein. Ab September 1915 war er Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Aus der Reichswehr wurde er als Kriegsbeschädigter entlassen. Danach besuchte er ein Lehrerseminar in Danzig und absolvierte einen einjährigen Schuldienst. Nach seiner Abschlussprüfung als Diplom-Handelslehrer nach Studium an der Handelshochschule sowie der Albertina-Universität in Königsberg[1] übte er in den Jahren 1924 und 1925 eine Lehrertätigkeit in Allenstein aus.[2] Ab 1925 studierte er Slawistik in München[3] und trat in eine Studentenverbindung ein.[4] In der Zeit 1925/1926 war er Fachlehrer an der Handels- und Realschule in Marktbreit[1] sowie von 1926 bis 1929 Lehrer an der Handelsabteilung der Städtischen Berufsschule in Würzburg.[5] Ab 1926 war er außerdem Vorsitzender des Altherrenvereins Unitas-Bavaria in Würzburg und ab 1930 nach dem Zusammenschluss der Studentenverbindungen Unitas Bavaria und Unitas-Franco-Borussia der 1. Vorsitzende dieses Altherrenvereins in Würzburg.[6] Im Jahr 1933 übernahm er zusätzlich den Vorsitz des Altherrenvereins Unitas-Hetania Würzburg. 1934 legte er die Diplomprüfung für Volkswirte an der Universität Würzburg ab.[1] In der Zeit 1935/36 wirkte er als Slawist und Polnischlektor an der Universität Würzburg und hielt dort Lehrveranstaltungen zur Geographie, Geschichte und zum Volkstum Polens.[7] Mit der Inauguraldissertation wurde er am 14. Januar 1938 an der Universität Würzburg zum Doktor promoviert (Dr. phil. et rer. nat.).[1] Nach seiner Einberufung war er von 1939 bis 1945 Sonderführer, Dolmetscher und Leutnant im Lager in Hammelburg.[8] Um 1941 verfasste er drei slawische Sprachführer.[7]

Nach Kriegsende wurde er von 1946 bis 1967 Vorsitzender des Altherrenvereins Unitas-Hetania[9] und von 1947 bis 1968 der Unitas-Würzburg[6]. Beruflich war er zunächst 1948 kommissarischer Schulrat in Bad Kissingen[10] sowie im Jahr 1949 Lehrer in Würzburg. 1950 wurde er zum Regierungsschulrat bei der Regierung in Unterfranken ernannt.[10] 1957 wurde er zum Oberregierungsschulrat befördert. Er machte sich um die Neuordnung der kaufmännischen und gewerblichen sowie landwirtschaftlichen Berufsschulen verdient. Sein besonderes Augenmerk widmete er den Sonderschulen für Gehörlose, Körperbehinderte und Blinde.

Er war Vorsitzender des Hausbauvereins der Studentenverbindung Unitas in Würzburg (1964–1966[11]). 1966 wurde er pensioniert.[12] Am 19. Juni 1967 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland aus der Hand des Regierungspräsidenten von Unterfranken überreicht.[10] Im Jahr 1968 erfolgte seine Wahl zum Ehrenvorsitzenden des Altherrenvereins Würzburg auf Lebenszeit: „Die 40-jährige Zeit als Altherrenvereinsvorsitzender können mit Recht die ‚Ära Bulitta‘ genannt werden“.[13] Für die polnische Sprache war er außerdem gerichtlich bestellter Übersetzer und Dolmetscher für das Gebiet der gesamten Bundesrepublik.[12] Er veröffentlichte außerdem auch Gedichte[14] und Erzählungen[15].


Auszeichnungen



Publikationen und Buchveröffentlichungen (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Lebenslauf Aloys Bulitta. In: Die wirtschaftsgeographische Struktur der polnischen Holzwirtschaft. Inaugural-Dissertation, Würzburg 1938
  2. Adressbücher Allenstein 1924, 1925
  3. Schreiben von Alois Bulitta an Paul Kather, 1. November 1958
  4. Altherrenverein Unitas-Würzburg (Hrsg.): Haec est vera fraternitas – 125 Jahre Unitas-Würzburg 1875–2000. Würzburg 2000, S. 367.
  5. Unitas 11/1967
  6. Altherrenverein Unitas-Würzburg (Hrsg.): Haec est vera fraternitas – 125 Jahre Unitas-Würzburg 1875–2000. Würzburg 2000, S. 193–194.
  7. Ernst Eichler u. a.: Slawistik in Deutschland von den Anfängen bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Domowina-Verlag, Bautzen, 1992, S. 78.
  8. Schreiben WASt, 16. September 2004, Zeichen VI 1/eck Dr. Alois Bulitta
  9. Wolfgang Burr: Unitas Handbuch. Band I, Bonn, 1995, S. 216.
  10. Fränkisches Volksblatt. 19. Juni 1967
  11. Altherrenverein Unitas-Würzburg (Hrsg.): Haec est vera fraternitas – 125 Jahre Unitas-Würzburg 1875–2000. Würzburg 2000, S. 205.
  12. Alfons Dietrichsdorf: Ortschronik von Köslienen bei Allenstein. Selbstverlag Delmenhorst, 1990, S. 339–340.
  13. Allensteiner Brief. Nr. 126, 1. Mai 1969, S. 136
  14. Allensteiner Volksblatt 4. 4. 1920, 23. 5. 1920, 25.12.1920
  15. Leo – Sonntagsblatt für das kath. Volk, Paderborn, Nr. 21, 23.5.1920
  16. Unitas 4/1968
Personendaten
NAME Bulitta, Alois
ALTERNATIVNAMEN Bulitta, Aloysius; Bulitta, Aloys
KURZBESCHREIBUNG deutscher Oberregierungs- und Schulrat, Slawist und Fachbuchautor
GEBURTSDATUM 21. Oktober 1897
GEBURTSORT Köslienen (polnisch: Kieźliny), Landkreis Allenstein, Ermland, Ostpreußen
STERBEDATUM 8. Juli 1971
STERBEORT Würzburg



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