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Amalia Wilhelmina Fahlstedt (* 8. Januar 1853 in Stockholm; † 29. Januar 1923 in Djursholm) war eine schwedische Schulleiterin, Schriftstellerin und Übersetzerin. Einige ihrer Werke veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Rafael.

Zur Gedenkschrift veröffentlichtes Bild von Amalia Fahlstedt
Zur Gedenkschrift veröffentlichtes Bild von Amalia Fahlstedt

Leben


Ihre Eltern waren der Lebensmittelhändler Anders Gustaf Fahlstedt (1809–1869) und Johanna Wilhelmina Bergström (1818–1887); sie gehörten der schwedischen Mittelklasse an. Amalia Fahlstedt wurde am 8. Januar 1853 in der Kirchengemeinde Maria Magdalena församling in Stockholm als fünftes von sechs Geschwistern geboren. Ihre drei Brüder waren Gustaf Wilhelm (1843–1909), Johan Anders (John genannt, 1845–1894) und Frans Eugène (später als Autor bekannt, 1851–1935), ihre zwei Schwestern waren Augusta Josefina (verheiratete Maartman, 1850–1915) und Bertha Charlotta (1857–1929).

Amalia Fahlstedt durchlief von 1868 bis 1872 die Lehrerinnenausbildung bei Jenny und Alida Rossander. Von 1878 bis 1895 war sie Vorsteherin einer Schule für Mädchen und Jungen in Östermalm, die sie zusammen mit ihrer Schwester Bertha gegründet hatte. Als ihr Bruder Eugène zurück nach Stockholm zog, lebten die Geschwister wieder zusammen, und später gesellte sich auch ihre verwitwete Schwester Augusta mit ihren sechs Kindern hinzu. Die älteste Tochter von Augusta war Elsa (1874–1953), die zusammen mit ihrem Bruder zu den ersten Schülern in Amalia Fahlstedts Schule gehörte und später Kinderbuchautorin wurde, wobei ihre Tanten und ihr Onkel als Vorbilder für Tant Grön, Tant Brun, Tant Gredelin och Farbror Blå („Tante Grün, Tante Braun, Tante Lila und Onkel Blau“) dienten.[1]

Amalia Fahlstedt lernte über ihren Bruder Eugène August Strindberg kennen, der sie als geniale Autorin sah und bei der Veröffentlichung ihres ersten Buches, der Novellensammlung I flygten (1883), unterstützte. Ab 1886 war sie auch Mitglied in der Sällskapet Nya Idun („Neue Idun-Gesellschaft“).[2] 1893 war sie bereits als talentierte Novellenautorin bekannt.[3] Um die Kinder ihrer Schwester zu versorgen, verlegte sie sich vom Verfassen eigener Werke mehr und mehr auf das Übersetzen. Neben ihren literarischen Interessen engagierte sie sich in sozialen Fragen und gründete 1892 zusammen mit Ellen Key, mit der sie gut 30 Jahre lang Briefe wechselte, die Gruppe der Tolfterna, um Arbeiterinnen in Stockholm Bildung, Diskussionen über aktuelle soziale und kulturelle Fragen und Kontakte über Klassengrenzen hinweg zu ermöglichen.[4]

Anlässlich ihres 60. Geburtstags wurde ihr zusammen mit Sophie Elkan ein Artikel auf der Titelseite der Zeitung Idun vom 19. Januar 1913 gewidmet.[5]

Sie starb am 29. Januar 1923 in Djursholm in der Kirchengemeinde Danderyd.[6]


Werk


Ihre Veröffentlichungen lassen sich zum Realismus rechnen. So findet sich in ihrem ersten Buch I flygten eine genaue ethnographische Beschreibung der samischen Bevölkerung. Die Novelle Ett lefnadsmål aus der folgenden Sammlung Ax och halm schildert eine junge unverheiratete Frau, die eine Schule gründet und zeigt dabei Amalia Fahlstedts freisinnige reformpädagogische Ideen wie die Anschaulichkeit des Unterrichts.

Amalia Fahlstedt veröffentlichte einige ihrer Werke unter dem Pseudonym Rafael, so auch En passionshistoria („Eine Passionsgeschichte“, 1897), das als eines ihrer besten Bücher galt und großes Interesse sowie viele Mutmaßungen hervorrief.[7] Neben Novellen, Romanen, Kinderbüchern und Beiträgen zu Zeitungen wie Idun verfasste sie auch ein dramatisches Werk namens Första steget („Der erste Schritt“), das 1885 im Kalender Svea erschien.[8]

Außerdem übersetzte sie aus mehreren Sprachen, darunter Deutsch, Italienisch und Niederländisch, ins Schwedische.


Bibliographie



Übersetzungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Biografi. In: elsabeskow.se. 4. April 2005, abgerufen am 20. Juli 2021 (schwedisch).
  2. Barbro Waldenström: Amalia Fahlstedt. In: Nya Idun. Abgerufen am 20. Juli 2021 (schwedisch).
  3. Sigrid Leijonhufvud und Sigrid Brithelli: Kvinnan inom svenska litteraturen intill år 1893. En bibliografi utarbetad med anledning av världsutställningen i Chicago. Stockholm 1893, S. 9 (schwedisch, einsehbar auf GoogleBooks [abgerufen am 21. Juli 2021]).
  4. Johanna Ringarp und Karin Carlsson: Tolfterna – ett bildningsprojekt inför kvinnors fullständiga medborgarskap? In: Historie – didaktik, dannelse og bevidsthed. Rapporter til det 29. Nordiske Historikermøde. Band 1, 2017, S. 9 (schwedisch, PDF [abgerufen am 21. Juli 2021]).
  5. M. R.-M.: Två jubilerande författarinnor. In: Idun. 1913, S. 37 (schwedisch, PDF, digitalisiert durch die Universitätsbibliothek Göteborg [abgerufen am 20. Juli 2021]).
  6. Fahlstedt. In: Nordisk familjebok. Uggleupplagan. Band 35. Stockholm 1923, Sp. 723 (schwedisch, digitalisiert im Projekt Runeberg [abgerufen am 20. Juli 2021]).
  7. M. R.-M.: Två jubilerande författarinnor. In: Idun. 1913, S. 37 (schwedisch, PDF, digitalisiert durch die Universitätsbibliothek Göteborg [abgerufen am 20. Juli 2021]).
  8. Ulrika Lindgren: Dramawebben: Amalia Fahlstedt (1853-1923). In: Litteraturbanken.se. Abgerufen am 20. Juli 2021 (schwedisch).
Personendaten
NAME Fahlstedt, Amalia
ALTERNATIVNAMEN Fahlstedt, Amalia Wilhelmina (vollständiger Name); Rafael (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG schwedische Schulleiterin, Schriftstellerin und Übersetzerin
GEBURTSDATUM 8. Januar 1853
GEBURTSORT Stockholm
STERBEDATUM 29. Januar 1923
STERBEORT Djursholm

На других языках


- [de] Amalia Fahlstedt

[ru] Фальстедт, Амалия

Амалия Вильгельмина Фальстедт (швед. Amalia Wilhelmina Fahlstedt; 8 января 1853, Стокгольм — 29 января 1923, Юрсхольм) — шведская писательница и переводчица.



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