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Andreas Steinhöfel (* 14. Januar 1962 in Battenberg) ist ein deutscher Schriftsteller. Er schreibt Kinder- und Jugendbücher, Drehbücher und ist als Übersetzer tätig. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Reihe Rico und Oskar.

Andreas Steinhöfel liest aus seinem Buch Anders auf der Frankfurter Buchmesse 2014
Andreas Steinhöfel liest aus seinem Buch Anders auf der Frankfurter Buchmesse 2014

Leben


Andreas Steinhöfel wuchs mit zwei Brüdern in der mittelhessischen Kleinstadt Biedenkopf auf. Stark geprägt wurde er in seiner frühen Kindheit dadurch, dass seine Mutter ihm Grimms Märchen vorlas.[1] Das Abitur machte er an der Lahntalschule in Biedenkopf. Er begann zunächst Biologie und Englisch auf Lehramt zu studieren, entschied sich dann aber nach einem langen Schulpraktikum für ein Magister-Studium der Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften an der Universität Marburg. Er war fünf Jahre lang Mitglied der English Drama Group des Fachbereichs Anglistik.[2] Nach Abschluss des Studiums erschien 1991 sein erstes Kinderbuch Dirk und ich.

Andreas Steinhöfel war der Lebensgefährte von Gianni Vitiello, bis zu dessen Tod im Jahre 2009.[3] Nachdem er zwanzig Jahre in Berlin wohnhaft war, lebt und arbeitet er nun wieder in Biedenkopf.[4]

Als Preisträger des Alice Salomon Poetik Preises im Jahr 2013 hatte er einen damit verbundenen Lehrauftrag der Berliner Alice Salomon Fachhochschule. Als „Poet in Residence“ hielt er im Wintersemester 2014/2015 an der Universität Bielefeld eine Reihe von Vorlesungen.[2] Seit November 2016 ist Steinhöfel Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.


Wirken


Zu seinen bekanntesten Büchern zählt Paul Vier und die Schröders (1992), das mittlerweile zur Standardlektüre in deutschen Schulen zählt. Die Verfilmung des Buches gewann 1995 den Deutschen Kinderfilmpreis. Bei Jugendlichen ist vor allem sein Roman Die Mitte der Welt beliebt, der unter anderem für den Deutschen Jugendliteraturpreis 1999 nominiert war, ebenso wie die Quasifortsetzung Defender – Geschichten aus der Mitte der Welt.

Zu seinen Übersetzungen gehören neben Büchern von Jerry Spinelli, Roddy Doyle, Lois Lowry, Paul Shipton und Kate Walker auch die Neuübersetzungen der beiden bekanntesten Werke von Susan E. Hinton, Die Outsider und Rumble Fish.

Als Drehbuchautor schrieb Andreas Steinhöfel u. a. etwa 40 Folgen des Käpt’n Blaubär Club (1993/1994 für WDR/ARD) und fünf Folgen der Kinderserie Urmel aus dem Eis (1994 für WDR/ARD), mehrere Folgen der TV-Kinderserie Löwenzahn (2008–2010 für das ZDF) und der TV-Musik-Serie Abenteuer Klassik! (2007 für den WDR). Außerdem schrieb er gemeinsam mit Klaus Döring das Drehbuch zur 2017 gestarteten KiKA-Serie Dschermeni[5] sowie 2021 zur ZDF/KiKa-Serie Völlig meschugge?!.[6]

Im Jahr 2009 wurde er für sein Buch Rico, Oskar und die Tieferschatten mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Kinderbuch ausgezeichnet. Die gleichnamige Verfilmung startete am 10. Juli 2014 in den deutschen Kinos. Auch die Fortsetzungen Rico, Oskar und das Herzgebreche und Rico, Oskar und der Diebstahlstein wurden verfilmt.

Über die Figur „Rico“ sagte Steinhöfel:

„Ich wollte immer eine Figur erschaffen, die ganz vielen Kindern aus der Seele spricht. „Rico“ ist der beste Wurf, der mir bisher geglückt ist. Ich dachte, das wird so ein Förderzentrumskinderbuch, aber ich kriege Lawinen von Post aus allen Schulformen, und jedes Mal steht da drin: Endlich fühlt und denkt mal einer so wie ich. Rico darf Fehler machen, Rico tappst von einem Fettnapf in den nächsten und springt auch noch darin rum. Der muss nicht perfekt sein. Kürzlich hatte ich eine Lesung, da habe ich den Schülern gesagt: Lasst euch nicht sagen, eure Intelligenz oder euer menschliches Dasein sei in Noten messbar. Und die von euch, die jetzt mit ihren Fünfen und Sechsen im tiefen Tal der Tränen sind, glaubt mir: Ihr könnt von anderen als Verlierer klassifiziert werden, aber das Einzige, was ihr nicht machen dürft, ist, nicht mehr an euch selbst zu glauben.“

Andreas Steinhöfel[7]

Werke



Bücher



Übersetzungen


S.K.U.N.K. Die Ozonloch-Verschwörung (Carlsen Verlag, Hamburg 1993)
AIDS – Was du tun musst, damit du es nicht kriegst, wenn du es tust (Carlsen, Hamburg 1993)
Hände weg vom Spukpaket (dtv, München 1994)
Paul Schluckauf (Eichborn Verlag, Frankfurt a. M. 1994)
Peter (dtv, München 1995)
Movie Business Book (mit anderen Übersetzern; Könemann Verlagsgesellschaft, Köln 1995)
RareAir (Carlsen Verlag, Hamburg 1996)
Wer zählt die Sterne (Fischer Taschenbuch Verlag 1996)
Alles klar, Danny Thompson? (dtv, München 1997)
Das Geheimnis im 13. Stock (Carlsen Verlag, Hamburg 1997)
Die Wanze (Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 1997)
Was machen die Engel im Himmel? (Arena Verlag, Würzburg 1997)
Post aus dem Land der weißen Bären (Arena Verlag, Würzburg 1997)
Bingo: Heute passiert's! (dtv, München 1998; ebd. 2002 unter neuem Titel: Als Mum die Tankstelle überfiel)
Wish Me Luck (Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 1998)
Taubenjagd (Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 1998)
Drei auf der Flucht (Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 1999)
Oscar – Ein Hund beißt sich durch (Loewe Verlag, Bindlach 1999)
Rumble Fish (Arena Verlag, Würzburg 1999)
East End, West End und dazwischen Maniac Magee (Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2000)
Die Outsider (dtv, München 2001)
Sommerblues (Altberliner Verlag, Berlin/München 2001)
Das große Giggler Geheimnis (Random House, München 2001)
Rover rettet Weihnachten (Random House, München 2002)
Stargirl (Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2002)
Crash – Das Leben ist Football (Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2003)
Der Held aus der letzten Reihe (Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2004)
Doing It. Carlsen, Hamburg 2004
Zwei Frösche, ein Stock und ein Hund ... (Patmos Verlag, Düsseldorf 2005)
Mister Macks Missgeschicke (Random House, München 2005)
Asche fällt wie Schnee. Dressler, Hamburg 2006
Achtung, die Herdmanns sind zurück. Oetinger Verlag, Hamburg 2008
Wo der Riese schläft. Carlsen, Hamburg 2009
Lieber Leo – Dein Stargirl. Dressler Verlag, Hamburg 2009
Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard. Würzburg: Arena 2010
Wildnis (cbj, München 2010)
P. B. Shelleys Die Wolke, Illustrationen von Dirk Steinhöfel. Oetinger, Hamburg 2011. ISBN 978-3-7891-7147-5.
Ein kluger Fisch. Moritz, Frankfurt am Main, 2011
Mary, Tansey und die Reise in die Nacht. cbj, München 2012.
Der kürzeste Tag des Jahres (Verlag Carl Ueberreuter, Berlin 2013)
Alles gut, Kleiner!. Carlsen, Hamburg 2013

Drehbücher und Verfilmungen


Verfilmungen

Drehbuch


Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. https://www1.wdr.de/ard/radiofestival/gespraech/jugendbuchautor-andreas-steinhoefel-102.html
  2. Selbstzeugnis im Marburger UniJournal Sommer/Herbst 2015, S. 52
  3. Artikel über Vitiello im SZ-Magazin vom 18. Juni 2010
  4. Tiefer in die Trickkiste greifen – Andreas Steinhöfel schreibt in Biedenkopf an einem neuen Roman, Wetzlarer Neue Zeitung vom 15. September 2012
  5. ZDF: Dschermeni (u. a. mit einem Interview mit Andreas Steinhöfel). Abgerufen am 29. November 2017.
  6. ZDF dreht Drama-Serie für Kinder und Jugendliche, ZDF-Presseportal, aufgerufen am 20. April 2022
  7. Dirk von Nayhaus "Fragen an das Leben – Andreas Steinhöfel: Depression ist, wenn alle deine Gefühle im Rollstuhl sitzen..."chrismon Mai/2015.
  8. Völlig meschugge ?!, carlsen.de, aufgerufen am 20. April 2022
  9. Andreas Steinhöfel gewann Erich Kästner-Preis
  10. Jahres-LUCHS 2020 geht an Andreas Steinhöfel, buchmarkt.de, erschienen und abgerufen am 17. März 2021.
Personendaten
NAME Steinhöfel, Andreas
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und Übersetzer
GEBURTSDATUM 14. Januar 1962
GEBURTSORT Battenberg (Eder)



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