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Anton Langer (* 12. Jänner 1824 in Wien; † 7. Dezember 1879 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller und Journalist.

Lithographie von Vinzenz Katzler, 1875
Lithographie von Vinzenz Katzler, 1875
Grabstätte von Anton Langer
Grabstätte von Anton Langer

Leben


Anton Langer wuchs in der Wiener Vorstadt Laimgrube auf. Sein Vater war Fragner (Händler) und Greißler. Von 1835 an besuchte er das Schottengymnasium und wechselte 1841 an die Hochschule. Dort studierte er bis 1844 an der Fakultät für philosophische Studien. Parallel veröffentlichte er erste Novellen und Gedichte für Ludwig August Frankls Sonntagsblätter, Adolf Bäuerles Wiener Theaterzeitung und Isidor Buschs Kalender und Jahrbuch für Israeliten. In rascher Folge konnte Langer in weiteren Zeitschriften publizieren.

Im Juni 1848 veröffentlichte Moritz Gottlieb Saphir in seinem Volksblatt Der Humorist Langers bekanntes Barrikadenlied.[1] In dem Flugblatt Oestreich als Republik verkündete Langer im selben Jahr: „Die östreichische Republik ist ein Unding, eine Unmöglichkeit, ein Fantasiebild ohne Halt, ein Nichts. Oestreich ist ein historischer Staat, und wird es in der Constitution bleiben, wie er es in der Monarchie war.“[2] Wenig später gründete er mit August Wilhelm Just das Sommertheater Arena, auch die Hernalser Arena genannt. Im März 1850 übernahm er als Herausgeber und alleiniger Redakteur die seit 1832 im Wiener Dialekt geschriebene Zeitschrift Hans Jörgel von Gumpoldskirchen, die er bis zu seinem Tod weiterführte. Das Blatt unterlag seit seiner Gründung mehreren Namenswechseln.[3] Zusätzlich gab er einen Volkskalender für Humor und Ernst heraus, in dem er vor allem eigene Erzählungen und Gedichte platzierte.

Langer schrieb mehr als 100 Erzählungen, Novellen und Romane, sowie über 120 Theaterstücke für die Wiener Volksbühnen. Seine Textproduktion wird insgesamt der Trivialliteratur oder dem Feuilletonroman zugerechnet. Eine Gesamtübersicht existiert nicht. Anfänglich waren es Gedichte und „historische Novellen“, wie Die weiße Rose von Mechelen, Lomniczki von Budecz[4] oder Ephraim Reubl.[5] Später waren fast immer die Wiener Geschichte, Lebensart und Zustände seine Themen. Er übersetzte auch etwa 150 englische und französische Romane.[6]

Die in vielen von Langers Romanen idealisierte Figur des Kaisers Joseph II. stand bei ihm vorbildhaft für eine vom Staat getragene Aufklärung. Er kontrastierte sie mit den verbreiteten Verschwörungstheorien gegen Jesuiten oder andere Ordensgestalten, die in seinen Texten symbolhaft die Reaktion verkörpern. Doch galten seine Vorbehalte nicht dem Katholizismus insgesamt.[7]

Anton Langer war in erster Ehe mit einer Chorsängerin und in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Therese Stummer verheiratet. Beide Partnerinnen waren Jahre vor ihm verstorben. Langer selbst starb nach kurzer Krankheit in seiner Wohnung im alten Dreilauferhaus, in dem auch Ludwig Anzengruber geboren wurde.[8] Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 12D, Reihe 1, Nummer 12) beerdigt. Freunden gegenüber soll er vor seinem Tod geäußert haben, „die Baner thuns nit mehr, die möchten sich ausruh'n – am Centralfriedhof.“[9]

Im Jahr 1894 wurde die Anton-Langer-Gasse in Wien-Hietzing nach ihm benannt.


Werke (Auswahl)


Romane

Theaterstücke

Übsetzungen


Literatur




Commons: Anton Langer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Barrikadenlied, in: Der Humorist vom 2. Juni 1848 (Digitalisat)
  2. Oestreich als Republik
  3. Monika Schreiber: Johann Baptist Weis und sein 'Hans-Jörgel' (Zur Geschichte einer Wiener Zeitschrift in den Jahren 1837-1850 mit besonderer Berücksichtigung des Revolutionsjahres 1848), Universität Wien 2008, S. 22f. Online pdf
  4. Sonntags-Blätter vom 1. Oktober und 12. November 1843 (Digitalisat)
  5. Kalender und Jahrbuch für Israeliten auf das Jahr 5606, Wien 1845, S. 171 – 202 (Digitalisat)
  6. Bernhard Rindt: Der Feuilletonroman im „Neuen Wiener Tagblatt“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eine Analyse anhand ausgewählter Texte, Wien, 2001, S. 23
  7. Bernhardt Rind, S. 30; 51; 77f
  8. Wien Geschichte Wiki
  9. Didaskalia vom 12. Dezember 1879 (Digitalisat)
Personendaten
NAME Langer, Anton
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Schriftsteller und Journalist
GEBURTSDATUM 12. Januar 1824
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 7. Dezember 1879
STERBEORT Wien

На других языках


- [de] Anton Langer

[ru] Лангер, Антон

Антон Лангер (нем. Anton Langer; 12 января 1824 (1824-01-12), Вена — 7 декабря 1879, Вена) — австрийский драматург, прозаик, журналист и переводчик.



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