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Antonios Nikolaos Jannaris, auch Antonios Jannarakis oder Antonios Jeannarakis (griechisch Αντώνιος Ν. Γιάνναρης, * 25. August 1852 in Lakki im heutigen Regionalbezirk Chania; † 1909 auf einem Schiff nach New York[1]) war ein kretischer Gräzist, Sprachwissenschaftler und Neogräzist.


Leben


Jannaris[2] wurde im kretischen Dorf Lakki geboren. Sein Vater, Nikolaos Jannaris, war der Bruder des Chatzimichalis Jannaris (Χατζημιχάλης Γιάνναρης), eines berühmten Anführers des kretischen Widerstands gegen die Osmanische Besatzung der Insel. Während des Aufstands von 1866 ging er nach Athen und besuchte dort das Zweite Gymnasium (Β΄ Γυμνάσιο Αθηνών). Am 30. November 1872 schrieb er sich an der Universität Athen ein. 1873 ging er nach Deutschland, um dort Klassische Philologie und mediävistische Romanistik zu studieren. Er versuchte zu dieser Zeit auch, in das Sächsische Heer aufgenommen zu werden, um sich an der Mathematischen Kriegsschule zum Mechaniker ausbilden zu lassen. Er änderte jedoch seinen Plan und schrieb sich an der Universität Leipzig ein, an der er die Veröffentlichung seines Bandes kretischer Volkslieder (1876) mit Unterstützung seines Onkels vorbereitete. Anschließend studierte er Philologie an der Universität Athen und setzte seine Studien nach dem Diplom (πτυχίο) in Deutschland fort. Dort wurde er 1880 in Marburg mit einer in altgriechischer Sprache abgefassten Dissertation über den pseudo-longinischen Traktat Über das Erhabene, die er Carl Julius Caesar widmete, in Klassischer Philologie promoviert. Er nahm am Kretischen Aufstand von 1889 teil und wurde sogar zum Vorsitzenden der Versammlung der Widerständler auf dem Omalos-Plateau (Ομαλός Χανίων) ernannt. Im Kretischen Aufstand von 1895 bis 1898 war er Anführer. Von 1896 bis 1903 hatte er eine Professur an der Universität St Andrews inne. In der Zeit der kretischen Autonomie (1898–1913) war er Generalinspektor der Schulen Kretas.[3] 1904 wurde er wegen seiner Opposition gegen den Hohen Kommissar, den Prinzen Georg von Griechenland, in Chania in Haft genommen.[4]


Werk


Jannaris veröffentlichte, abgesehen von seiner Dissertation in Klassischer Philologie, im Wesentlichen Wörterbücher (Neugriechisch-Deutsch, Neugriechisch–Englisch), einen Lehrgang (Französisch) und eine Grammatik (in deutscher Sprache) sowie eine Sammlung kretischer Volkslieder und Sprichwörter für den Spracherwerb und die Sprachmittlung. Allein seine historische Grammatik des Attischen Griechisch von der Antike bis in die Gegenwart genügte seinerzeit wissenschaftlichen Ansprüchen und stellt den bis in die Gegenwart einzigen Versuch einer vollständig diachronen Grammatik des Griechischen dar. Aufgegriffen wurde dieser Ansatz von Chrys C. Caragounis in seiner Exegese des Neuen Testaments.


Schriften (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Εφημ. Πατρίς, Οι φωτογραφίες της Ιστορίας: Αντώνιος Γιάνναρης, ο διανοούμενος με το τουφέκι, Ανακτήθηκε 9 Δεκεμβρίου 2012
  2. Der Nachlass von Antonios N. Jannaris befindet sich im Historischen Archiv Kretas in Chania (Ιστορικό Αρχείο Κρήτης), unter der Bezeichnung 31η Ιστορική Συλλογή.
  3. Συλλογικό έργο: Κρήτη – Το Αφιέρωμα. εκδ. οίκος Αρσινόη, Athen 1985, Bd. 10, S. 45.
  4. Παγκόσμιο Βιογραφικό Λεξικό. εκδ. Εκδοτική Αθηνών, Athen 1985, Τόμ. 3, σ. 43
Personendaten
NAME Jannaris, Antonios N.
ALTERNATIVNAMEN Jannaris, Antonios Nikolaos (vollständiger Name); Jannarakis, Antonios; Jeannarakis, Antonios; Γιάνναρης, Αντώνιος Ν. (griechisch)
KURZBESCHREIBUNG kretischer Gräzist, Sprachwissenschaftler und Neogräzist
GEBURTSDATUM 25. August 1852
GEBURTSORT Lakki im heutigen Regionalbezirk Chania
STERBEDATUM 1909
STERBEORT auf einer Schiffsreise in die USA



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