Baal Müller (* 21. Dezember 1969 in Frankfurt am Main als Carsten Müller) ist ein deutscher Schriftsteller, Verleger und Publizist.
Carsten Müller studierte von Oktober 1990 bis September 1992 Germanistik und Philosophie in Heidelberg und ab Oktober 1992 in Tübingen (1998 Magister Artium). 2004 wurde er bei Gotthart Wunberg mit der Dissertation Kosmik. Prozeßontologie und temporale Poetik bei Ludwig Klages und Alfred Schuler. Zur Philosophie und Dichtung der Schwabinger Kosmischen Runde zum Dr. phil. promoviert. 2002 übernahm er den Telesma-Verlag, den er Anfang 2015 an den Verleger Uwe Lammla verkaufte, der ihn nun als Imprint seines Arnshaugk Verlags weiterführt.
Müllers wissenschaftliche und publizistische Schwerpunkte sind die Münchner Kosmiker Alfred Schuler, dessen Gesamtwerk er 2007 aus dem Nachlass neu herausgab und umfassend analysierte, und Ludwig Klages, sowie Franziska zu Reventlow und Stefan George. Sein Hauptinteresse gilt der Rezeption mythischen Denkens in der Moderne sowie dem Verhältnis von Religion und Philosophie. Betrachtungen zu Alfred Schuler zwischen Esoterik und emphatischer Moderne wurden unter anderem in einem Sammelband zu Mystik und Esoterik in der Literatur der Moderne bei Springer herausgegeben.[1] 2005 veröffentlichte Müller eine literarische Neubearbeitung des Nibelungenliedes, die besonders dessen heidnisch-germanische Züge sowie die Beziehungen zur Edda hervorheben will. In seinem programmatischen Aufsatz Was ist Neopaganismus? (Heidnisches Jahrbuch 2006) skizzierte er die Grundlagen einer neopaganistischen Philosophie.
Von 1998 bis 2013 schrieb er für die Wochenzeitung Junge Freiheit, ab 2009 publizierte er auch regelmäßige Kolumnen in deren Online-Ausgabe.[2] Seit 2004 ist Müller auch als Übersetzer aus dem Englischen tätig; u. a. übertrug er Bücher von Marija Gimbutas, Thomas Berry, Stephen Flowers und Thomas P. M. Barnett ins Deutsche.
Im Jahre 2009 erschien sein Buch Der Vorsprung der Besiegten, in dem er die deutsche Identität nach 1945 analysierte.
Müller ist ein prominenter Vertreter der Neuen Rechten. Er war gelegentlicher Referent beim Institut für Staatspolitik (IfS), schrieb ab 2007 in der vom IfS herausgegebenen Zeitschrift Sezession sowie von 2009 bis 2011 auch als Blogger bei Sezession im Netz. Er hielt Vorträge und Lesungen in heidnischen und buddhistischen Vereinen sowie beim Wave Gotik Treffen in Leipzig. Er ist Mitglied im Münchner Institut für Naturphilosophische Praxis und in der Klages-Gesellschaft Marbach/Neckar. 2013 veröffentlichte er in seinem Verlag den Roman Pascal Ormunait – Ein deutscher Justizroman des im konservativen und rechten Spektrum tätigen Anwalts Björn Clemens, in dem dieser eine angebliche Ungleichbehandlung deutscher und ausländischer Straftäter kritisiert.[3] Am 26. Januar 2015 trat er als Redner vor der PEGIDA-Abspaltung DÜGIDA in Düsseldorf auf.[4] Am 26. Oktober 2015 sprach er als Redner vor der Pegida-Kundgebung auf dem Dresdner Theaterplatz.[5] Müller steht der AfD nahe, für deren Fraktion im bayerischen Landtag er tätig ist. Die Süddeutsche Zeitung berichtete 2019, Müller habe bei einer Kundgebung 2017 in Dresden eine öffentliche Rede gehalten, in der er die „Gleichheit aller Religionen“ bestritten, Bundeskanzlerin Angela Merkel totalitäre Bestrebungen vorgeworfen und behauptet habe, die Regierung plane die „Zerstörung und Auflösung“ des deutschen Volkes.[6]
Im November 2016 erschien bei Arnshaugk sein Gedichtband Wendische Fahrt, der dem historischen und mythologischen Erbe der Elb- und Ostseeslawen sowie der Sorben nachspürt, die einstmals slawische Kultur Ostdeutschlands insgesamt in den Blick nimmt und einer kulturellen Öffnung Deutschlands nach Osten dienen soll, da Westdeutschland und Westeuropa sonst an ihrem Multikulturalismus zugrunde gingen. Das Buch enthält lyrische Bearbeitungen von Sagenstoffen wie Krabat, behandelt slawische Gottheiten wie Svantovit und Triglaw und mischt eigene Erlebnisse mit der Neu-Aneignung mythologischer Überlieferungen. Zusammen mit dem Slavisten Richard Bígl betreibt er eine Seite, die sich der wendischen Mythologie und Religion widmet. 2017 gründete er mit Uwe Nolte und dem Liedermacher Rudolf Seitner alias Sonnenkind die Künstlergruppe Orphischer Kreis, der als kultureller Anlaufpunkt für völkisches und neurechtes Gedankengut gilt.[6][7]
Als Autor:
Als Herausgeber:
Als Übersetzer:
Personendaten | |
---|---|
NAME | Müller, Baal |
ALTERNATIVNAMEN | Müller, Carsten (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Autor und Verleger |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1969 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |