Bernhardine Cornelie Wilhelmine Schulze-Smidt, Pseudonym Ernst Oswald, (* 19. August 1846 auf Gut Dungen bei Bremen; † 16. Februar 1920 in Bremen) war eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
Titelseite der Engelswiege (1911)
Schulze-Smidt war die Tochter des Bremer Syndicus, Direktor des Staatsarchivs und Senators Heinrich Smidt (1806–1878) und Enkelin von Bürgermeister Johann Smidt (1773–1857). Sie hatte vier Geschwister.
Aufgewachsen auf Gut Dunge, erzählt sie darüber 1895 im Buch Jugendparadies. Sie erhielt ihre Erziehung in Bremen. 1869 heiratete sie in Münster den Sondershausener, später Hannoveraner, Regierungsrat Ernst Oswald Schulze (1836–1887). Schon während ihrer Ehe schrieb sie ab 1874 Erzählungen und seit 1880 Romane; zuerst unter dem männlichen Pseudonym Ernst Oswald und seit 1883 unter ihrem eigenen Namen. Ihre Romane entsprachen dem realistischen Zeitgeschmack. 1911 erschien der Roman Die Engelswiege, der in Bremen zur Zeit der Reformation handelte. Auch das Erinnerungsbuch an ihren Großvater Bürgermeister Johann Smidt von 1913 blieb von Bedeutung. Ihre Übersetzungen zeigen, dass sie die türkische Sprache beherrschte, was für eine Frau der damaligen Zeit ungewöhnlich war.
Verwitwet lebte sie zuerst in München und später wieder in Bremen in der Meinkenstraße 70 und seit 1914 Contrescarpe 25. Sie engagierte sich in Bremen für den sozialen Bereich.
Werke
Illustration für Bernhardine Schulze-Smidts "Lissy" von Richard Gutschmidt 1909. Frau Wiebke schlug das grüne Verdeck ein wenig zurück und da lag das Brüderchen.Illustration für Bernhardine Schulze-Smidts "Lissy" von Richard Gutschmidt 1926. Frau Wiebke schlug das grüne Verdeck ein wenig zurück und da lag das Brüderchen.
Inga von Rantum. Sylter Novelle. Diesterweg, Frankfurt/M. 1881. IV, 220 S.
Zwei Novellen. Rote Kohlen. Il pomo d’oro. Perthes, Gotha 1883. 308 S.
Er lebt [Erz.]. Bielefeld: Velhagen und Klasing 1884. 298 S.
Deutsche Geisterstimmen. Vaterländisches Festspiel. Mittler, Berlin 1884. 33 S.
Pfadfinder. 3 Erzählungen. Velhagen und Klasing, Bielefeld 1889. 400 S.
Bleistift-Skizzen. Erinnerungen an die Pariser Weltausstellung von 1889. Kühtmann, Bremen 1890. 93 S.
Lissy. Stuttgart: Union Deutsche Verlagsgesellschaft (?, 1. Auflage in KVK nicht nachweisbar)
Hinter den Wäldern. Eine Episode. Reißner, Dresden 1906. 192 S.
Häusliche Lebenskunst. Ein Hilfs- und Erfahrungsbuch für Heim und Haushalt besonders für die Küche. Reißner, Dresden 1910. XXXI, 239S.
Kinderherzen. Gesammelte Erzählungen für die Jugend. Loewe, Stuttgart 1905. 111, 162 S.
Fließendes Wasser. Roman. Reißner, Dresden 1909. VIII, 269 S.
Das Hansefeldt. 14. Auflage. Union, Stuttgart 1909. III, 290 S. (Kränzchen-Bibliothek Band 14)
Die Tat. Eine vergessene Geschichte. Reißner, Dresden 1909. 154 S.
Allerlei Volk. Novellen. Reißner, Dresden 1910. 282 S.
Er führet mich auf rechtem Pfade. Eine Hirtengeschichte. Bremen: Leuwer 1920, 109 S.
Die Engelswiege. Aus der geschriebenen Chronica des D. Bernardus Fabritius, bremischen Bürgern mitgeteilt. Reissner, Dresden 1911. 97 S.; urn:nbn:de:gbv:46:1-774
Der alte Smidt und sein altes Bremen. Ein Erinnerungsbuch von seiner Enkelin. Leuwer, Bremen 1913. 454 S.
Bürgermeister Johann Smidt, das Lebensbild eines Hanseaten. Ein Erinnerungsbuch. Leuwer, Bremen 1914. 456 S.; hdl:2027/umn.31951002130491r (Digitalisat Hathitrust)
Die Romfahrten des Franz Desolatius. Eine Mannesjugend. 1.–3. Auflage. Cotta, Berlin / Stuttgart 1920, 421 S.
Rosenblätter: Lieder und Sprüche des Volkssängers und Improvisators Assim-Agha Gül hanendé. Dem Neutürkischen nachgedichtet von Bernnardine Schulze-Smidt. Leipzig: Schmidt & Günter [1893] Digitalisat Hathitrust
Türkische Liebeslieder mit Texten des Assim-Agha Gül-Hanandé. 2. Auflage. Berlin o.J. [mit P. Endmannsdörfer]
Türkische Liebeslieder. Duette. Berlin o.J. [mit P. Endmannsdörfer]
Vom goldenen Horn. Türkisches Liederspiel für Solostimmen, gemischten Chor und Pionoforte. Komponiert von J. Rheinberger. Text nach dem Neutürk. des Assim-Agha Gül Hanandé. Leuckart, Leipzig 1885.
Als Herausgeber
Ottilie Wildermuth. Briefe an einen Freund. Mit einer Lebensskizze. Bielefeld, Velhagen und Klasing, Leipzig 1910. 192 S.
Nachlass, Handschriftliches
UB Bremen: Magnus Collund. Das Schicksal einer Liebe [Ms., 189Bl.]; 2 Ged. 13 Briefe und Karten an ihren Verleger Leuwer, Bremen, 1913
DLA Marbach: Brief an Erwin Ackerknecht, 1912; 12 Briefe und Karten an Georg von Cotta, 1919f.
Bayer. SB München: Briefe an Heinrich Brunn u.a.
UStB Frankfurt/M.: Briefe an H. Presber, 1881f, 1906
UB Freiburg/Br.: 4 Briefe an unbekannte Adressaten, 1883, 1893 f.
Erschienen unter dem Pseudonym E. Oswald
Fern von der Welt Getriebe Zwei Novellen. Wedekind und Schwieger, Berlin 1874. 304 S.
Im Aquarium. Eine Geschichte aus der Wasserkur [Erz.]. Wedekind und Schwieger, Berlin 1876. XV, 205 S.
Aus Heimath und Fremde. Drei Erzählungen. Wedekind und Schwieger, Berlin 1876. 275 S.
Alard, ein Fragment. Epos. Kühtmann, Bremen 1877. III, 78S.
Rita Gerrits. Eine ostfriesische Geschichte. Nordwestdt. Volksschriftenverlag, Bremen 1878. 212 S.
Literatur
Aiga Klotz: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland: 1840–1950
Peter Geils: Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) Band: 131 Schulu - Schv. - Saur. München 1985; (ger / dt.) Reihe: Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV;131)
Edith Laudowicz: Schulze-Smidt, Bernhardine Cornelie Wilhelmine, geb. Smidt, Pseudonym: Ernst Oswald. In: Frauen Geschichte(n), Bremer Frauenmuseum (Hrsg.). Edition Falkenberg, Bremen 2016, ISBN 978-3-95494-095-0.
Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
Käthe Stricker: Bernhardine Cornelie Wilhelmine Schulze-Smidt. In: Die Historische Gesellschaft Bremen und das Staatsarchiv Bremen (Hrsg.) Bremische Biographie 1912–1962, Bremen 1969, S. 474–475.
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