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Carl Kalonymos Abel (* 25. November 1837 in Berlin; † 26. November 1906 in Wiesbaden) war ein deutscher Altphilologe, Journalist und Übersetzer. Er war der Vater des Chemikers, Pädagogen, Journalisten, Autors, Übersetzers und Publizisten Curt Abel sowie der Großvater des international bekannten Ökonomen Richard Abel Musgrave.


Leben


Carl Abel wurde als Sohn des Bankiers Gerson Abel (* 1791)[1] in Berlin geboren und besuchte das Gymnasium in Frankfurt an der Oder. Er studierte Philologie und Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der, Eberhard Karls Universität in Tübingen. Seine Studien schloss er mit dem Dr. phil. ab. 1850/1851 hielt er Vorlesungen an der Berliner Universität.[2] Danach begab er sich auf Studienreisen nach England, Russland und Amerika. Er lebte dann als Schriftsteller und Privatgelehrter in Deutschland, meist in Berlin. Vorübergehend dozierte er an der Berliner Humboldt-Akademie über verschiedene Disziplinen der Sprachwissenschaft und in Oxford über indogermanische Bedeutungslehre und war als philologischer Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin beschäftigt. Carl Abel war langjähriger englischer Berlin-Korrespondent der Zeitungen The Times und des Standard sowie angestellter Mitarbeiter der preußischen Kreuzzeitung.[3] Sein Verleger Ferdinand Heinicke war zugleich Verleger der Kreuzzeitung.

Abel verfasste 1860 für den Daily Telegraph zwei Korrespondenzen, in denen er Karl Marx anonym angriff und Partei für Carl Vogt nahm. Marx beschrieb dies ausführlich in seinem Buch Herr Vogt.[4] Die Übersetzung „Arbeiten der Kaiserlich Russischen Gesandtschaft zu Peking über China, sein Volk, seine Religion, seine Institutionen, seine socialen Verhältnisse etc“ las Marx und verwendete sie im Entwurf des dritten Buches des Kapitals[5] und im ersten Band von Das Kapital.[6]

Abel verfasste seine Linguistischen Essays im Jahre 1880. Im Rahmen der nach dem vierten Earl von Ilchester benannten Ilchester-Vortragsreihe des Taylor-Instituts für russische und osteuropäische Studien der Oxford University hielt er 1883 Vorträge über komparative Lexikographie. 1884 hielt er sich in Dresden und Pillnitz auf, wo er Vorworte seiner Schriften verfasste.

Seine Angriffe auf den Ägyptologen Adolf Erman wurden u.a. von August Friedrich Pott zurückgewiesen. Sigmund Freud benutzte sein Buch Über den Gegensinn der Urworte für seine Theorie der Traumdeutung.

Spätestens seit Sommer 1890 wohnte er in Wiesbaden.[7] Dort starb er am 26. November 1906. Nur die Leipziger Illustrierte Zeitung und die Vossische Zeitung veröffentlichten kurze Nekrologe über ihn.[8]


Werke



Nachlass



Literatur




 Wikisource: Carl Abel – Meyers Konversations-Lexikon. 4. Ausgabe. Band 18, Leipzig 1891, S. 1–2.

Einzelnachweise


  1. Men and women of the time. A dictionary of contemporaries.
  2. Urkunden zur Geschichte der Jubelfeier der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin im October 1860. J. Guttentag, Berlin 1863, S. 40.
  3. Roland Berbig: Theodor Fontane Chronik. Bd. 1, de Gruyter, München 2009, S. 716, 724.
  4. Marx-Engels-Werke. Band 14, S. 599–602.
  5. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung II. Bd. 4.2. Karl Marx. Ökonomische Manuskripte 1863–1867. Dietz Verlag, Berlin 1992, S. 407.
  6. Marx-Engels-Werke. Band 23, S. 141. Fußnote 83. (Memento des Originals vom 11. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dearchiv.de
  7. Brief von Carl Abel an Friedrich Zarncke 5. Juli 1890. (Universitätsbibliothek Leipzig Signatur:NL 249/1/A/3.)
  8. Vossische Zeitung vom 30. November 1906. Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog 1906
  9. Rezension der beiden Shakespeare-Übersetzungen, in: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. 11. Jg. Band 20, Georg Westermann, Braunschweig 1856, S. 432–434 (Digitalisat).
  10. Verlagsrezension, in: Berliner Revue. Social-politische Wochenschrift. 6. Band. Drittes Quartal, F. Heinicke, Berlin 1856, S. 403–407 (Digitalisat).
  11. mmr: Rezension, in: Deutsches Museum. 6. Jg., Juli – Dezember 1856. F. A. Brockhaus, Leipzig, S. 401. (Digitalisat).
  12. Vgl. Eduard Fischel an Karl Marx. 30. Mai 1860: Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung III. Band 10. Akademie Verlag, Berlin 2000, S. 580.
  13. Abgedruckt in: Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 18. Dietz Verlag, Berlin 1984, S. 1040 f.
  14. Kurzrezension, in: Literarisches Zentralblatt für Deutschland, 1869, Nr. 33, Spalte 968 (Digitalisat).
  15. Heinrich Schweizer-Sidler: Rezension, in: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung. Band XXI. Neue Folge Band 1. Dümmler, Berlin 1873, S. 256 f. (Digitalisat).
  16. Rezension, in: Magazin für die Literatur des Auslandes. 41. Jg. Nr. 49 vom 7. Dezember 1872, S. 636 (Digitalisat).
  17. Adolf Erman: Kritische Rezension, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 32. Jg. (1878), S. 763–766.
  18. Paul de Lagarde: Rezension, in: Deutsche Rundschau. 8. Jg., 1876, S. 464–467.
  19. Darin die englischen Übersetzungen von Über den Begriff der Liebe in einigen alten und neuen Sprachen, S. 23–78, und von Die englischen Verba des Befehls, S. 79–134.
  20. „Die Erste der beiden nachstehenden Antikritiken ist bereits in dem Magazine für die Litteratur des In- und Auslandes vom 16. Juli 1887 erschienen“.
  21. Zuerst gedruckt in den Berichten des Freien Deutschen Hochstiftes, Band VI. Jahrg. 1890, S. 440–452.
  22. Gegenschrift zu Gegensinn der Urworte.
Personendaten
NAME Abel, Carl
ALTERNATIVNAMEN Abel, Carl Kalonymos (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Altphilologe, Journalist und Übersetzer
GEBURTSDATUM 25. November 1837
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 26. November 1906
STERBEORT Wiesbaden

На других языках


- [de] Carl Abel (Philologe)

[en] Carl Abel

Carl Abel (25 November 1837 – 26 November 1906) was a German comparative philologist from Berlin who wrote Linguistic Essays in 1880. Abel also acted as Ilchester lecturer on comparative lexicography at the University of Oxford and as the Berlin correspondent of the Times and the Standard.[1][2] His 400-page dictionary of Egyptian-Semitic-Indo-European roots appeared in 1886. His essay "On the antithetical meanings of primal words" (Ueber den Gegensinn der Urworte) was discussed by Sigmund Freud in an identically titled piece, which, in turn, was discussed by Jacques Derrida as a precursor to deconstruction's semantic insights.[3] He also translated some of Shakespeare's works into German.[4]



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