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Charles St. Lawrence Duff (irisch Cathal Ó Dubh; * 7. April 1894 in Enniskillen, County Fermanagh; † 15. Oktober 1966; Pseudonym Vladimir Cherznichewski) war ein irischer Journalist und Schriftsteller.


Leben und Tätigkeit


Duff war ein Sohn des Eisenbahnfunktionärs John Duff und seiner Frau Annie Maud, geb. Ekins. Er wurde an der Portora Royal School in Enniskillen und in La Rochelle erzogen, bevor er 1910 in die britische Handelsmarine eintrat. Während dieser Zeit entdeckte er eine ungewöhnlich große Begabung für das Erlernen von Fremdsprachen, von denen er zuletzt sieben beherrschte. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Duff als Übersetzer in den Dienst der Armee übernommen, wobei er insbesondere Verbindungen mit französischen und portugiesischen Kontaktpersonen hielt. Während des Krieges wurde er zweimal gasversehrt und einmal verwundet. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er daher nach dem Krieg nicht in die Handelsmarine zurückkehren.

Zum 28. August 1919 wurde er als vorübergehender Mitarbeiter (temporary clerk) im britischen Foreign Office eingestellt, in dem er mit Aufgaben im Political Intelligence and News Department befasst war. 1920 wechselte er als Mitarbeiter für Pressefragen (Press officer) in die Nachrichtenabteilung des Foreign Office, in der er bis 1936 tätig blieb. Geographisch war er hauptsächlich mit Angelegenheiten, die die Länder der Iberischen Halbinsel und Lateinamerikas betrafen, befasst.

Neben seiner Arbeit im Foreign Office begann Duff sich in den 1920er Jahren als Schriftsteller und Übersetzer zu betätigen: Sein bekanntestes Werk als Schriftsteller war das Buch A Handbook on Hanging, eine satirische Schrift über die Todesstrafe, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. In deutscher Übersetzung ist das Werk erstmals 1931 unter dem Titel Henkerfibel. Ein Familien- und Erbauungsbuch. Ein kurzer Abriss der Kunst des Hängens veröffentlicht worden. Weitere satirische Schriften, die in ironischer Weise mit vermeintlich sachbuchhaften Titeln versehen wurden, waren This Human Nature und Anthropological Report on a London Suburb. Zu den namhaften Autoren, deren Werke Duff übersetzte, gehören Francisco de Quevedo, Émile Zola, B. Traven, Maxim Gorky und Arnold Zweig.

1936 quittierte Duff den Dienst im Foreign Office mit der Begründung, das dieses nach seiner Auffassung eine die faschistischen Diktaturen Europas unterstützende Institution sei. Insbesondere der Haltung der britischen Regierung im Spanischen Bürgerkrieg stand er mit scharfer Kritik gegenüber. Aus diesem Grund begann er die Zeitschrift Voice of Spain herauszugeben, in der er für die Sache der spanischen Republikaner eintrat. Nach der Einstellung der Voice gab er ersatzweise die Spanish News Letters heraus.

Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Duff aufgrund seines exponierten antifaschistischen Engagements während des Spanischen Bürgerkrieges Ende der 1930er Jahre als wichtige Zielperson eingestuft: Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders gefährlich oder wichtig ansah, weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.[1]

Von 1936 bis 1937 und von 1939 bis 1966 betätigte Duff sich als freischaffender Schriftsteller. Dazwischen unterrichtete er von 1937 bis 1938 als Dozent (lecturer) für Linguistik am Institute of Education der Universität London und von 1954 bis 1955 europäische Sprachen an der Nanyang University in Singapur. Den Schwerpunkt seiner späteren Arbeiten bildeten Lehrbücher zum Erlernen von Fremdsprachen für Autodidakten. Daneben verfasste er weiterhin satirische Texte und Reiseführer.

Duff gehörte der Society of Authors an.


Familie


Am 26. August 1916 heiratete Duff Ivy Goute, mit der er vier Kinder hatte.


Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Eintrag zu Duff auf der Sonderfahndungsliste G.B..
Personendaten
NAME Duff, Charles
ALTERNATIVNAMEN Duff, Charles St. Lawrence (vollständiger Name); Ó Dubh, Cathal; Cherznichewski, Vladimir (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG irischer Journalist und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 7. April 1894
GEBURTSORT Enniskillen, County Fermanagh
STERBEDATUM 15. Oktober 1966

На других языках


- [de] Charles Duff

[en] Charles Duff

Charles Duff (7 April 1894 – 15 October 1966) was a Northern Irish author of books on language learning. He also wrote a popular book on hanging and other means of execution.[1]



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