lingvo.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Dorothea Livia Felicia Maria Duncker[1] (* 28. März 1855 in Berlin, Königreich Preußen; † 9. Oktober 1916 in Berlin, Deutsches Reich) war eine bekannte deutsche Schriftstellerin und Publizistin in Berlin.

Dora Duncker 1898
Dora Duncker 1898

Leben


Sie stammte aus einer bedeutenden Berliner Buchhändler- und Verlegerfamilie. Der Vater Alexander Duncker war Verleger, ein Onkel war der linksliberale Zeitungsverleger Franz Duncker. Dora wurde von Privatlehrern in Berlin unterrichtet. Anschließend unternahm sie Studienreisen durch Österreich, Tirol, Oberitalien und die Schweiz. In München hatte sie Kontakt zu dem Maler Carl Theodor von Piloty und dessen Umfeld, Hans Makart, Franz von Lenbach, sowie dem Schriftsteller Paul Heyse.

Danach zog Dora Duncker wieder nach Berlin. Dort veröffentlichte sie 1881 ihr erstes Schauspiel Sphinx, das an zwei Theatern aufgeführt wurde. Seitdem verfasste sie weitere Stücke und erste Romane und gründete eine Kinderzeitschrift. 1889 gebar sie die Tochter Eva.[2] 1890 heiratete sie deren Vater, den Gerichtsassessor Otto Hufnagel (1859–1904)[3]. 1894 wurde die Ehe wieder geschieden.[1]

Dora Duncker
Dora Duncker

Seitdem lebte Dora Duncker mit ihrer Tochter in der Hohenzollernstraße in Berlin-Tiergarten.[4] Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und gab zwei Zeitschriften heraus.

In späteren Jahren erlitt Dora Duncker einen Nervenchok und wurde lungenkrank,[5] 1916 starb sie im Alter von 61 Jahren in ihrer Wohnung in der Hohenzollernstraße 13[6]. Sie wurde auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof in Schöneberg bei Berlin bestattet. Das Grab ist nicht erhalten, es gibt aber einen Gedenkstein für sie.


Schriftstellerisches Wirken


Dora Duncker verfasste über 80 Theaterstücke, Romane, Novellenbände, Gedichtbände, Essays und weitere Texte. Dazu gab sie den Kinderkalender Buntes Jahr (1885–1897) und die Kulturzeitschrift Streitfragen (seit 1895) heraus. Sie schrieb für verschiedene Berliner Zeitungen, vor allem Theaterrezensionen.

Dora Duncker thematisierte in ihren frühen Werken vor allem die Situation von Frauen im Kaiserreich. Später widmete sie sich vermehrt historischen Themen. Sie veröffentlichte Biographien über Madame Pompadour (1913) und George Sand (1916), sowie die Geschichte der traditionsreichen Nicolaischen Buchhandlung (1913) und der Buchhändlerfamilie Duncker (1916).

Dora Duncker war eine bekannte und anerkannte Schriftstellerin in Berlin.[7] In der Literaturgeschichte wurde sie aber nicht besonders hervorgehoben.[8]


Ehrungen



Werke


Dora Duncker veröffentlichte über 80 Bücher mit Theaterstücken, Romanen, Erzählungen und weiteren Texten.[12] Zu den wichtigsten gehörten Großstadt (1901), Madame Pompadour (1913) und George Sand (1916).


Übersetzungen



Literatur





Digitalisate und Onlinetexte


Wikisource: Dora Duncker – Quellen und Volltexte



Einzelnachweise


  1. Heiratsregister StA Berlin Va, Nr. 772/1890
  2. Geburtsregister StA Berlin III, Nr. 719/1889
  3. Standesamt Breslau III, Sterbeurkunde Nr. 1112/1904
  4. Duncker. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1898, I., S. 242. „Duncker, D., Frau, Schriftstell., W Hohenzollernstr. 13 pt.“ (erster Eintrag in der Hohenzollernstraße 13, vorher in der Hohenzollernstraße 8, 1897 nicht in Berlin erwähnt).
  5. Maria Ebert: „Geboren für Bücher und Wissenschaften“. Dora Duncker. Ein Lebensbild. Cuxhaven und Stuttgart 2019, ISBN 978-3-947351-02-2, S. 73 f.
  6. Sterberegister StA Berlin III, Nr. 1044/1916
  7. Berlin und die Berliner. J. Bielefelds Verlag Karlsruhe, 1905, S. 114, erwähnte sie bei den etwa 100 wichtigsten Literaten Berlins in dieser Zeit
  8. Eduard Engel, Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2 Bände, erwähnte sie nicht, aber andere zeitgenössische Autoren, auch in anderen Literaturgeschichten wird sie meist nur kurz oder gar nicht berücksichtigt
  9. Andreas Conrad: Gedenksteine für vergessene Schriftstellerinnen. In: Der Tagesspiegel Online. 2. September 2018, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. September 2018]).
  10. Beschluss des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg vom 16. März 2021
  11. Dora Duncker wohnte von 1897 bis 1916 in der Hohenzollernstraße 13, vorher einige Jahre in der Nr. 8, siehe Berliner Adreßbücher; das Gebäude Hiroshimastraße 28 ist ein Neubau, der der Friedrich-Ebert-Stiftung gehört, eine Gedenktafel könnte dort leicht angebracht werden
  12. Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Prosaisten, Band 2, 1913, S. 75, führt 58 Titel bis 1909 auf, von denen einige heute nicht mehr auffindbar sind, dazu kommen über 20 weitere Titel der folgenden Jahre
  13. Heinrich Groß: Deutschlands Dichterinnen und Schriftstellerinnen, 2. Auflage, 1882, S. 143, mit diesen Angaben, siehe auch Theaterrezensionen in den Tageszeitungen (Vossische Zeitung, Berliner Tageblatt) der folgenden Tage
Personendaten
NAME Duncker, Dora
ALTERNATIVNAMEN Duncker, Dorothea Livia Felicia Maria (vollständiger Name); Hufnagel, Dora (Ehename)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin in Berlin
GEBURTSDATUM 28. März 1855
GEBURTSORT Berlin, Königreich Preußen
STERBEDATUM 9. Oktober 1916
STERBEORT Berlin, Deutsches Reich



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии