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Eduard Maria Oettinger (* 19. November 1808 in Breslau; † 26. Juni 1872 in Blasewitz) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Bibliograph.

Eduard Maria Oettinger, Grafik von Hermann Scherenberg
Eduard Maria Oettinger, Grafik von Hermann Scherenberg

Leben


Grab Eduard Maria Oettingers auf dem Kirchhof der Loschwitzer Kirche in Dresden
Grab Eduard Maria Oettingers auf dem Kirchhof der Loschwitzer Kirche in Dresden

Eduard Maria Oettinger stammte aus einer reichen jüdischen Familie. Die Eltern waren aber durch das von Napoleon verursachte Kriegsgeschehen verarmt. Oettinger besuchte in Breslau das Maria-Magdalenen-Gymnasium, machte dort Abitur, musste aber sein begonnenes Studium aus finanziellen Gründen abbrechen. In Wien, wo er 1828 den katholischen Glauben annahm, arbeitete er bei der Theater-Zeitung von Adolf Bäuerle; danach ging er nach Berlin, wo er Mitglied des Tunnels über der Spree wurde und 1829 die satirische Zeitschrift Eulenspiegel herausgab. Die Zeitschrift wurde im November 1831 verboten und Oettinger gab in München die Zeitschrift Das schwarze Gespenst heraus. Auch diese Zeitschrift wurde verboten und Oettinger des Landes verwiesen. Nach Aufenthalten in Frankreich, Belgien und den Niederlanden redigierte er Zeitungen in Berlin (Berliner Figaro, Redaktion des Blattes inkognito 1831–1836) und Hamburg (Oettinger's Argus, 1837–1838). Er zog nach Leipzig und gab hier von 1842 bis 1849 die satirische Zeitschrift Charivari und von 1843 bis 1849 den Narren-Almanach heraus. Nach längerem Aufenthalt in Paris und Brüssel 1852/53 lebte er seit 1860 in Dresden und Blasewitz.

Oettinger starb 1872 in Blasewitz. Sein Grab befindet sich auf dem Kirchhof der Loschwitzer Kirche.

Eine kurze Charakteristik und zusammenfassende Wertung von Oettingers Person und Werk liefert der Schriftsteller Rudolf Genée: "Außer recht hübschen Gedichten, von denen auch mehrere komponiert worden sind, hatte er auch einige Romane von zweifelhaftem Werth geschrieben; aber das Hauptwerk seines Lebens, und das verdienstlichste, war sein Moniteur des Dates, ein Werk ausdauerndsten und erstaunlichen Fleißes, das seit 1866 erschien, und für das er viele Jahre unverdrossen die Daten gesammelt hat. Oettinger war in der Beweglichkeit seines Geistes auch unterhaltend, sowohl wegen seines vielen Wissens wie auch wegen seiner wahrhaft komischen Eitelkeit. Diese zeigte sich sowohl beim Vorlesen seiner Gedichte, über die er sich selbst voll Entzücken aussprach, wie auch in dem Bewusstsein, sehr kleine Füße zu haben, denen er auch mit den feinsten Lackstiefelchen huldigte."[1]


Veröffentlichungen


Oettinger veröffentlichte Gedichte, Erzählungen, Dramen, humoristisch-satirische und historische Romane, auch ein sechsbändiges biographisches Lexikon der Weltgeschichte.


Werke (Auswahl)



Herausgeberschaft



Literatur





Einzelnachweise


  1. Rudolf Genée: Zeiten und Menschen. Erlebnisse und Meinungen. Mittler, Berlin 1897, S. 282
Personendaten
NAME Oettinger, Eduard Maria
KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist, Schriftsteller und Bibliograph
GEBURTSDATUM 19. November 1808
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 26. Juni 1872
STERBEORT Blasewitz



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