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Erik Thomson (* 12. Februar 1915 in Dorpat, Gouvernement Estland; † 12. Dezember 1990 in Lübeck) war ein deutschbaltischer Landwirt und Schriftsteller.


Leben


Thomson besuchte von 1924 bis 1933 die Ritter- und Domschule zu Reval. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Dorpat bis 1935 Landwirtschaft. Er schloss sich dem deutschbaltischen Corps Neobaltia an. Das Studium brach er ohne Abschluss ab.[1] Auf dem Gut Wardes in Sõmeru des ehemaligen Kommandeurs des Baltenregiments, Oberst a. D. Constantin von Weiß, und auf dem Gut Oehrten, beide in Virumaa gelegen, erhielt er 1936/37 eine praktische landwirtschaftliche Ausbildung. Diesen Jahren folgte bis 1941 die Bewirtschaftung des Restgutes des großelterlichen Besitzes Korps im Kreis Jerwen.[2] Thomson erlebte 1940 die erste sowjetische Besetzung Estlands. In der Umsiedlung verließ er Estland am 1. März 1941. Engagiert hatte er sich im Estländischen Landwirtschaftlichen Verein, der Estländischen Literarischen Gesellschaft, im Estländischen See-Yacht-Club, im Revaler Verein für Kammermusik, im Revaler Philatelistenverein und im Naturforscherverein bei der Universität Dorpat.

Im Warthegau, in dem die Deutsch-Balten angesiedelt worden waren, bewirtschaftete er von 1942 bis 1944 das Gut Gallwiese im Kreis Welun. Besondere Leistungen während dieser Zeit auf dem Gebiet des Gartenbaus wurden durch eine Ehrenurkunde des Reichsnährstandes gewürdigt. Noch im Dezember 1944 wurde E. Thomson zum Heimateinsatz im Heer (Wehrmacht) eingezogen. Er geriet 1945 in amerikanische und britische Gefangenschaft, kam aber schon Anfang Juni 1945 frei. Im bayerischen Gunzenhausen ansässig geworden, widmete er sich wieder der Gemeinschaft. Er war Mitbegründer der Heimatortskartei für Deutsch-Balten und erwarb sich in diesem Zusammenhang große Verdienste in der Familienzusammenführung. Das Hilfskomitee der evangelisch-lutherischen Deutschen aus Polen ernannte ihn zum Beauftragten für den Regierungsbezirk Mittelfranken. Als 1949 die in der Zeit des Nationalsozialismus verbotene Carl-Schirren-Gesellschaft reaktiviert wurde, übernahm er das Amt ihres Vertreters für die Französische Besatzungszone und die Amerikanische Besatzungszone. Hildebert Boehm berief Thomson 1951 als ersten Geschäftsführer der Carl-Schirren-Gesellschaft nach Lüneburg. Im selben Jahr wurde er auch Mitarbeiter im neu gegründeten Nordostdeutschen Kulturwerk und in der Ost-Akademie. Thomson gab 1969 die Geschäftsführung bei der Carl-Schirren-Gesellschaft ab und beendete 1978 seine berufliche Tätigkeit beim Nordostdeutschen Kulturwerk und der Ost-Akademie.

Verheiratet war Thomson seit dem 17. August 1940 mit Ingrid geb. Stockmar, Tochter des Apothekers Provisor Paul Stockmar in Sankt Simonis, Wierland. Die Ehe wurde geschieden. Die zweite Ehe schloss Thomson am 26. August 1947 mit Hildegard geb. Götz, Tochter des Esslinger Bäckereibesitzers Georg Götz.[1]


Werk


Bereits in Estland erschienen Thomsons erste Veröffentlichungen zur Ornithologie, Lepidopterologie und Landwirtschaft. Einige seiner Publikationen, Bücher und Übersetzungen aus der estnischen Sprache erschienen erst nach 1978. Er saß im Vorstand der Deutsch-Estnischen Vereinigung und des Beirats der Baltischen Gesellschaft in Deutschland, des Estnischen PEN-Clubs, der Künstlergilde Esslingen, der Union Freier Estnischer Journalisten (Stockholm), des Verbandes der Freien Presse (München), des Walter-Flex-Freundeskreises, des Internationalen Entomologischen Vereins und der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen. In seinen Büchern befasste er sich mit Paul Fleming, Eduard von Gebhardt, Hugo Hahn, Traugott Hahn, Werner Hasselblatt, Monika Hunnius und den Schwarzhäuptern.


Veröffentlichungen



Übersetzungen



Ehrungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Philisterverband der Neobaltia (Hrsg.): Album Neobaltorum 1879–1956 (1956)
  2. E. Thomson: Korps – ein Herrenhof in Estland im Wandel der Zeit. Lüneburg 1986
Personendaten
NAME Thomson, Erik
ALTERNATIVNAMEN Thomson, Woldemar Erik (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsch-baltischer Gartenbauer und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 12. Februar 1915
GEBURTSORT Dorpat, Gouvernement Estland
STERBEDATUM 12. Dezember 1990
STERBEORT Lübeck



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