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Erri, eigentlich Enrico De Luca[1] (* 20. Mai 1950 in Neapel), ist ein italienischer Schriftsteller und Übersetzer.

Erri De Luca im Januar 2006
Erri De Luca im Januar 2006

Biografie


Im Alter von achtzehn Jahren ging Erri De Luca 1968 nach Rom, um sich an der außerparlamentarischen Bewegung Lotta Continua (dt.: Ständiger Kampf) zu beteiligen. In den 1970er Jahren wurde er einer ihrer führenden Köpfe.

Danach arbeitete er in zahlreichen Berufen in und außerhalb Italiens – als Facharbeiter bei Fiat, Kraftfahrer, Lagerist und Maurer. Während des Jugoslawien-Kriegs engagierte er sich als Kraftfahrer von Hilfslieferungen für die Bevölkerung. Er brachte sich selbst verschiedene Sprachen bei, darunter auch Althebräisch, was ihm die Übersetzung einiger Bücher der Bibel ins Italienische ermöglichte.

Im Alter von 39 Jahren veröffentlichte er 1989 sein erstes Buch Non ora, non qui (Nicht hier und nicht jetzt), in dem er seine Kindheit in Neapel in Erinnerung rief. Da seine Werke regelmäßig ins Französische übersetzt werden, erhielt er zwischen 1994 und 2002 einige Auszeichnungen in Frankreich: 1994 den Prix France Culture für Aceto, arcobaleno, 2000 den Prix Laure Bataillon für Tre Cavalli und 2002 den Prix Femina Étranger für Montedidio. 2010 wurde De Luca anteilig mit dem Petrarca-Preis ausgezeichnet. Dagegen war ihm die italienische Literaturkritik nicht immer gewogen. In einer kollektiven Schmähschrift verriss z. B. Massimo Onofri auch De Lucas Werk und kritisierte den „ewigen italienischen Dannunzianesimo, hier in einem ideologisch bedingten roten Anstrich“.[2] In Bezug auf De Lucas häufige Inspiration durch Bibeltexte sprach Onofri von „theologischem Kitsch“.

In jüngster Zeit arbeitet De Luca auch oft mit anderen Autoren und Künstlern an gemeinsamen Projekten, so z. B. mit den Musikern Gianmaria Testa und Gabriele Mirabassi bei der teilweise vertonten Darbietung seines Chisciotte e gli invincibili (Don Quijote und die Unbesiegbaren).[3] Außerdem schrieb er den Text zu dem 2013 erschienenen und von Antonella Ruggiero gesungenen Lied 'Italia una parola aperta'.

2015 wurde De Luca von einem Turiner Gericht angeklagt, im Herbst 2013 in zwei Zeitungsinterviews zur „Sabotage“ des Mont-Cenis-Basistunnels, des Eisenbahntunnel-Projekts zwischen Lyon und Turin, aufgerufen zu haben; die Staatsanwaltschaft sah darin eine Anstiftung zu „konkreten und ungesetzlichen Taten.“[4] Das Gericht sprach ihn am 19. Oktober „für ihn überraschend“ frei.[5]


Auszeichnungen (Auswahl)



Werke



Bücher


Biografie
Briefe
Erzählungen
Lyrik
Rezension
Romane
Sachbücher
Sachbücher zur Bibel
Theaterstücke

Übersetzte Werke


Bibelübersetzungen
Anderes

Quellen


Literatur
Film



Nachweise


  1. Seine amerikanische Mutter, die einen Napolitaner heiratete, gab den Kindern englische Vornamen; weil er andauernd seinen Bekannten habe erklären müssen, wie man Harry (für Enrico) ausspricht, habe er den Namen so verändert, dass die Aussprache dem Italienischen entspreche; so De Luca selbst in der arte-Dokumentation "Europa, deine Schriftsteller", gesendet am 13. November 2013.
  2. Massimo Onofri: „(…) eterno dannunzianesimo italiano, aggiornato al rosso dell’ideologia.“. In: Sul banco dei cattivi. A proposito di Baricco e di altri scrittori alla moda. Donzelli, Rom 2006, ISBN 88-6036-072-2.
  3. Erri De Luca: Chisciotte e gli invincibili. Ausschnitt aus einer Lesung im Teatro Stabile in Genua 2006 (YouTube)
  4. Thomas Steinfeld: Ziegel auf Kopf. Süddeutsche Zeitung vom 23. September 2015, S. 11
  5. Andreas Rossmann: Eine Stimme für viele. Der Schriftsteller De Luca über seinen Freispruch, Interview, in: FAZ, 24. Oktober 2015, S. 11
  6. übersetzt von Anette Künzler
  7. übersetzt von Tobias Eisermann
  8. übersetzt von Annette Kopetzki
  9. übersetzt von Helmut Moysich.
  10. Eine Sammlung von Essays, die bereits in den Zeitungen il manifesto und „Avvenire“ veröffentlicht worden waren
Personendaten
NAME De Luca, Erri
ALTERNATIVNAMEN De Luca, Enrico
KURZBESCHREIBUNG italienischer Schriftsteller und Übersetzer
GEBURTSDATUM 20. Mai 1950
GEBURTSORT Neapel

На других языках


- [de] Erri De Luca

[en] Erri De Luca

Enrico "Erri" De Luca (born 20 May 1950, Naples)[1][2] is an Italian novelist, translator and poet. He has been recognized by critic Giorgio De Rienzo of Corriere della Sera as "the writer of the decade".[3] He is also known for his opposition to the Lyon-Turin high speed train line, and is being sued for having called for its sabotage. On 19 October 2015, De Luca was cleared of inciting criminal damage. He reacted to the not-guilty verdict declaring that "An injustice has been avoided."[4]

[fr] Erri De Luca

Erri De Luca, né Enrico De Luca[1] le 20 mai 1950 à Naples, est un écrivain, journaliste engagé[2], poète et traducteur italien contemporain. Il a obtenu en 2002 le prix Femina étranger pour son livre Montedidio et le Prix européen de littérature en 2013 ainsi que le Prix Ulysse pour l'ensemble de son œuvre.



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