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Florian Menz (* 13. Juli 1960 in Bozen, Südtirol; † 30. Juni 2017 in Wien) war ein italienischer Sprachwissenschaftler und Professor für Sprachwissenschaften an der Universität Wien.[1]


Leben


Florian Menz wurde 1960 in Bozen geboren und besuchte dort die Grundschule und das Gymnasium (Franziskanergymnasium in Bozen). Nach der Matura (abgelegt mit der höchstmöglichen Punktezahl) studierte er Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft und Soziologie an der Universität Wien und an der Freien Universität Berlin. 1984 schloss er das Diplomstudium, 1989 das Doktoratsstudium jeweils mit Auszeichnung ab.[2] Ab 1984 lehrte er an der Universität Wien und betreute zahlreiche Diplomarbeiten und Dissertationen. Gleichzeitig war er über zwanzig Jahre in der LehrerInnenfortbildung für unterschiedliche Institutionen tätig, und etablierte sich in verschiedenen (auch interdisziplinären) Forschungsprojekten als Experte im Feld der angewandten Linguistik insbesondere im Bereich der Soziolinguistik. 1999 habilitierte sich Florian Menz[3] und wurde daraufhin zum Außerordentlichen Universitätsprofessor für Angewandte Sprachwissenschaft an der Universität Wien ernannt. Seit 2014 war Florian Menz Institutsvorstand des Instituts für Sprachwissenschaft der Universität Wien. Bis zuletzt war er in dieser Position tätig.[1][2]


Wissenschaftliche Forschungs- und Publikationstätigkeit


Menz' Forschungsinteressen lagen unter anderem im Bereich der organisationalen und institutionellen Kommunikation, insbesondere im Bereich der medizinischen Kommunikation, und der Kommunikation in Wirtschaftsunternehmen. In den 1980er und 1990er Jahren forschte er (u. a. gemeinsam mit Ruth Wodak) im Kontext der Wiener Kritischen Diskursanalyse zum gesellschaftlichen und politischen Diskurs in Österreich. Seine Schwerpunkte waren „Sprache und Ideologie“ und „Sprache und Macht“, „Sprache und Vorurteil“ und der sprachenpolitische Umgang mit Minderheiten. Mit seiner Dissertationsschrift zur Arzt-Patient-Kommunikation[4] legte er ein grundlegendes Werk zur Erforschung der Arzt-Patient-Beziehung und erlangte dadurch Bekanntheit über die Grenzen seines Forschungsgebiets hinaus.

Menz leitete zahlreiche, oft interdisziplinäre Forschungsprojekte zu medizinischer und Gesundheitskommunikation (u. a. Arzt-Patient-Kommunikation, Schmerzkommunikation, Migration und medizinische Kommunikation, Kommunikation und Psychiatrie) und entwickelte mit seinem Forschungsteam die Online-Forschungsdatenbank zur Arzt-Patient-Interaktion (APO-on©)[5]. 1984–2016 etablierte er den Forschungsschwerpunkt „Medizinische Kommunikation“ am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien. Als Experte auf den Gebieten der organisationalen und institutionellen Kommunikation war er unter anderem als Berater für das nationale Forschungs- und Planungsinstitut Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) tätig.[6] Darüber hinaus war Florian Menz als Vortragender im universitären und außeruniversitären Umfeld aktiv und betätigte sich zuletzt in der Fort- und Weiterbildung von Psychiatern.


Preise und Stipendien



Publikationen (Auswahl)


Eine vollständige Publikationsliste findet sich in der Festschrift zu seinem Andenken.[7]


Monografien und Co-Publikationen



Aufsätze und Papers



Herausgeberschaft



Literatur





Einzelnachweise


  1. Florian Menz. Abgerufen am 3. August 2020.
  2. Gruber, Helmut; Spitzmüller, Jürgen; Cillia, Rudolf de: Institutionelle und organisationale Kommunikation: Theorie, Methodologie, Empirie und Kritik. Gedenkschrift für Florian Menz. V & R unipress GmbH, Göttingen 2020, ISBN 978-3-8471-1125-2.
  3. Menz, Florian: Selbst- und Fremdorganisation im Diskurs: interne Kommunikation in Wirtschaftsunternehmen. Dt. Univ.-Verl, Wiesbaden 2000, ISBN 3-8244-4357-0 (Erstausgabe: 1998, Zugl.: Wien, Univ., Habil.-Schr., 1999).
  4. Menz, Florian: Der geheime Dialog. Medizinische Ausbildung und institutionalisierte Verschleierungen in der Arzt-Patient-Kommunikation: eine diskursanalytische Studie. P. Lang, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-631-43259-3.
  5. Florian Menz, Peter Nowak, Anita Rappl, Sabine Nezhiba: http://www.gespraechsforschung-online.de/fileadmin/dateien/heft2008/px-menz.pdf Arzt-Patient-Interaktion im deutschsprachigen Raum: Eine Online-Forschungsdatenbank (API-on©) als Basis für Metaanalysen. In: Gesprächsforschung. Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, Ausgabe 9, 2008, S.129-163, abgerufen am 12. Juli 2020.
  6. Marlene Sator, Peter Nowak, Florian Menz: Verbesserung der Gesprächsqualität in der Krankenversorgung. Hrsg.: Gesundheit Österreich GmbH. (goeg.at).
  7. Rudolf de Cillia, Jürgen Spitzmüller, Helmut Gruber: Institutionelle und Organisationale Kommunikation: Theorie, Methodologie, Empirie und Kritik: Gedenkschrift Für Florian Menz. V & R Unipress, Göttingen 2020, ISBN 978-3-8471-1125-2, Bibliographie Florian Menz, S. 189199.
Personendaten
NAME Menz, Florian
KURZBESCHREIBUNG italienischer Sprachwissenschafter
GEBURTSDATUM 13. Juli 1960
GEBURTSORT Bozen
STERBEDATUM 30. Juni 2017
STERBEORT Wien



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