François Fédier (geboren 1935 in Paris; gestorben am 28. April 2021 ebenda) war ein französischer Philosoph und Übersetzer.[1][2]
Fédier war in den 1950er Jahren Schüler Jean Beaufrets und begann 1958 mit der Übersetzung der Werke von Martin Heidegger, mit dem er fast zwanzig Jahre lang zusammengearbeitet hat. Ebenso übersetzte Fédier mehrere Gedichte und wichtige Texte von Friedrich Hölderlin ins Französische. Einige Kontroversen entstanden um einige seiner Übersetzungen von Schriften Heideggers.[3] Nach dem Tod Beaufrets im Jahr 1982 trat er in Frankreich mit seinen Heidegger-Exegesen hervor.
Als außerordentlicher Lehrer für Philosophie unterrichtete Fédier bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 am Lycée Pasteur in Neuilly-sur-Seine. Er war insbesondere der Lehrer einer neuen Generation von Philosophen wie Hadrien France-Lanord, Philippe Arjakovsky oder Fabrice Midal.[4] Er leitete die laufende Übersetzung von Heideggers Gesamtwerken (G.A.) in Gallimard-Ausgaben.
François Fédier starb im April 2021 im Alter von 86 Jahren in Paris.
Die Übersetzung, die er von Heideggers Werk Beiträge zur Philosophie (vom Ereignis) (1939) machte, die 2013 in Frankreich bei Gallimard unter dem Titel Apports à la philosophie: De l‘avenance erschien, wurde kritisch reflektiert. Sie spiegele diejenigen wider, die der französischen Veröffentlichung von Sein und Zeit 1986 in der Übersetzung von François Vezin (unter dem Titel Être et Temps) folgten. Unter dem Pseudonym „Michel Cluot“ erwähnt ein Kritiker in der französischen Ausgabe des Magazins Slate eine Übersetzung als „unleserlich und unbrauchbar, die vollständig überarbeitet werden muss, sobald Heideggers Werke gemeinfrei geworden sind“.[5] Robert Maggiori fragte sich in Libération: „Natürlich ist das Übersetzen von Heidegger wie das Besteigen des Mount Everest in Shorts und Turnschuhen, aber dennoch: Warum müssen wir die Komplexität komplizieren?“[6] Eine gegensätzliche Position vertritt Nicolas Plagne, der die Übersetzung als bewundernswert einstuft: „Fédier setzt sein Talent als Übersetzer ein, inspiriert von alten französischen Dichter(n)“. Denn „wer hat gesagt, dass das Lesen von Heidegger einfach sein muss?“[7]. Der Übersetzer selbst warnte: „Man sollte keine Angst haben, nicht verstanden zu werden. Die Hauptsache ist, dass man alles getan hat – streng und loyal – um verständlich zu sein.“
Personendaten | |
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NAME | Fédier, François |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Philosoph und Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 1935 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 28. April 2021 |
STERBEORT | Paris |