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François Maspero (* 19. Januar 1932 in Paris, Frankreich; † 11. April 2015 ebenda) war ein französischer Autor, Journalist, Verleger und Übersetzer.

François Maspero
François Maspero

Leben


Maspero entstammt einer Familie, die im 19. Jahrhundert aus Italien nach Frankreich auswanderte. Zu seinen Vorfahren zählen sein Großvater Gaston Maspero, der Ägyptologe war. Sein Vater Henri Maspero, der als Sinologe Professor am Collège de France war, starb im deutschen Konzentrationslager Buchenwald. Seine Mutter überlebte das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück nördlich von Berlin.

Maspero war in den 1950er Jahren Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreich (KPF), die er jedoch nach dem Volksaufstand in Ungarn 1956 verließ. Er schloss sich in der Folgezeit den Trotzkisten an und lernte afrikanische Befreiungskämpfer wie Amilcar Cabral aus Guinea-Bissau oder auch den Brasilianer Mário de Andrade kennen.

Maspero begründete wenige Wochen nach dem Beginn des Algerienkrieges 1955 mit anderen im Pariser Quartier Latin den Buchladen La Joie de lire, aus dem 1959 der Verlag Éditions Maspero entstand. Mitten im Algerienkrieg und in den Jahren der Befreiung der Kolonien Afrikas publizierte Maspero Bücher von Vertretern der Befreiungsideologien, wie Die Verdammten dieser Erde von Frantz Fanon mit einem Vorwort von Jean-Paul Sartre. Des Weiteren veröffentlichte der Verlag Berichte über Kriegsverbrechen und Folter im Algerien der Kriegsjahre. Diese Haltung brachte ihm Anklagen seiner Gegner und Zensurverfahren ein. Sogar Bombenattentate wurden auf ihn verübt.

In den 1970er Jahren verlegte Maspero Bücher wie Mongo Betis Main basse sur le Cameroun: Autopsie d’une décolonisation oder veröffentlichte eine Neuauflage des Buchs des Franzosen Jean Maitron Histoire du mouvement anarchiste en France (1880–1914). Von 1978 bis 1984 gab er die von ihm gegründete Zeitschrift L’Alternative heraus, in der Dissidenten wie Václav Havel, Adam Michnik oder Jürgen Fuchs veröffentlichten.[1] 1983 ging sein Verlag in neue Hände über und wurde nach einiger Zeit in Éditions La Découverte umbenannt.[2]

In den letzten Jahren schrieb Maspero Bücher, auch zu politischen Themen, und arbeitete als Übersetzer. Er wurde am 11. April 2015 im Alter von 83 Jahren tot in seiner Pariser Wohnung aufgefunden.


Preise und Auszeichnungen



Werke



Veröffentlichungen im Verlag François Maspero



Literatur





Einzelnachweise


  1. François Maspero (1932-2015). Nachruf von Danilo Scholz in Merkur-Blog vom 17. April 2015
  2. Linksverleger. Zum Tod von François Maspero in FAZ vom 14. April 2015, Seite 12
Personendaten
NAME Maspero, François
KURZBESCHREIBUNG französischer Autor, Journalist, Verleger und Übersetzer
GEBURTSDATUM 19. Januar 1932
GEBURTSORT Paris, Frankreich
STERBEDATUM 11. April 2015
STERBEORT Paris, Frankreich

На других языках


- [de] François Maspero

[en] François Maspero

François Maspero (19 January 1932, Paris – 11 April 2015, Paris)[1] was a French author and journalist, best known as a publisher of leftist books in the 1970s. He also worked as a translator, translating the works of Joseph Conrad and John Reed, author of Ten Days that Shook the World, among others.[2] He was awarded the Prix Décembre in 1990 for Les Passagers du Roissy-Express.

[ru] Масперо, Франсуа

Франсуа́ Масперо́ (фр. François Maspero; 19 января 1932, Париж, Франция — 12 апреля 2015, там же) — французский книгоиздатель, писатель и журналист. Внук египтолога Гастона Масперо (1846—1916), сын синолога Анри Масперо (1883—1945), племянник синолога Жоржа Масперо (1872—1942).



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