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Fritz Mierau (* 15. Mai 1934 in Breslau; † 29. April 2018 in Berlin[1]) war ein deutscher Slawist, Literarhistoriker, Übersetzer, Essayist und Herausgeber.

Fritz Mierau auf einer Lesung
Fritz Mierau auf einer Lesung

Leben und Wirken


Kindheit und Jugend verlebte Fritz Mierau im sächsischen Döbeln. Nach dem Abitur studierte er 1952–1956 Slawistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1957 bis 1962 war er nach kurzer Vortragstätigkeit beim Zentralvorstand der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft wissenschaftlicher Assistent am slawischen Institut der Universität unter Hans Holm Bielfeldt. Ab 1962 arbeitete er freiberuflich als Essayist, Herausgeber und Übersetzer. Von 1964 bis 2009 war er ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Sinn und Form. 1965 unternahm er eine größere literarische Studienreise nach Südrussland und Georgien. Von 1969 bis 1980 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig. Von 1966 bis 1990 gehörte er dem Schriftstellerverband der DDR an und von 1974 bis 1991 dem PEN-Zentrum (Ost, später West).

Mieraus Forschungen betrafen hauptsächlich die russische Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie deren Aufnahme in Deutschland. Zu den von ihm publizierten Autoren gehören u. a. Anna Achmatowa, Isaak Babel, Andrei Bely, Alexander Blok, Ilja Ehrenburg, Pawel Florenski, Sergei Jessenin, Michail Kusmin, Wladimir Majakowski, Ossip Mandelstam, Boris Pasternak, Alexander Puschkin, Sergei Tretjakow, Juri Tynjanow, Marina Zwetajewa. Doch übersetzte er auch Werke des Klassikers Alexander Puschkin und publizierte über ihn.

Regelmäßig hielt er Vorträge über russische Dichter, darunter 1972–2009 im Klub des Kulturbunds von Hoyerswerda, 1999–2005 in der Dichterstätte „Sarah Kirsch“[2] in Limlingerode und 2008–2015 in dem von der Malerin Ruth Tesmar geleiteten Seminar für künstlerisch-ästhetische Praxis „Menzel-Dach“[3]. Seit 2008 war er Mitarbeiter der Künstlerzeitschrift Herzattacke sowie Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg.

Fritz Mierau starb im April 2018 im Alter von 83 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Grablege befindet sich auf dem St.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof I (auch Alter Friedhof der St.-Nikolai- und St.-Marien-Gemeinde genannt). Sein Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Akademie der Künste.


Schriften und Ausgaben (Auswahl)



Auszeichnungen


Jahresgedächtnis

Zum 85. Geburtstag im ersten Todesjahr wurde von Freunden und Weggefährten im Mai 2019 eine abendliche Veranstaltungsreihe konzipiert:


Literatur





Einzelnachweise


  1. Edition Nautilus trauert um Slawisten und Herausgeber. In: boersenblatt.net, 30. April 2018, abgerufen am 1. Mai 2018
  2. Programm der „Dichterstätte Sarah Kirsch“ in Lange Reihe 11, im Jahre 2005. Dichterstätte Sarah Kirsch, archiviert vom Original am 26. März 2005; abgerufen am 1. Mai 2018.
  3. Menzel-Dach (Memento vom 1. März 2014 im Internet Archive) am Institut für Kunst- und Bildgeschichte (IKB) der Humboldt-Universität
  4. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Redaktion. 31. August 2011, abgerufen am 8. November 2017.
Personendaten
NAME Mierau, Fritz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Slawist, Literarhistoriker, Übersetzer, Essayist und Herausgeber
GEBURTSDATUM 15. Mai 1934
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 29. April 2018
STERBEORT Berlin



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