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Gerhard Gustav Knauss (* 30. April 1928 in Heidelberg[1]; † 9. August 2020 in Püttlingen[2][3]) war ein deutscher Philosoph.


Leben


Knauss studierte Mathematik und Physik sowie Philosophie bei Karl Jaspers an den Universitäten Heidelberg und Basel. 1951 promovierte er bei Karl Jaspers mit „Gegenstand und Umgreifendes“. Anschließend war er Assistent von Karl Löwith. 1953 bis 1958 hatte er eine Gastprofessur an der Kaiserlichen Universität Tōhoku in Sendai (heutige Universität Tōhoku) in Japan inne. 1957/58 lehrte er an der Universität Tokio auf dem Komaba-Campus. Nach seiner Rückkehr nach Heidelberg leitete er zunächst das Studium generale, später das Doktorandenkolleg. 1971 habilitierte sich Knauss an der Universität des Saarlandes bei Karl-Heinz Ilting mit einer Arbeit über „Synthetische Sätze apriori und Metaphysik“. Bis zu seiner Emeritierung 1993 war er außerordentlicher Professor an der Universität des Saarlandes.

Im Anschluss an die Antwort von Karl Jaspers auf den Beitrag von Gerhard Knauss in Paul Schilpp „The Philosophy of Karl Jaspers“ (1957) kam es zu einem weiteren Austausch zwischen Knauss und Jaspers, in dem es vor allem um die Frage der Möglichkeit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung einer empirisch fundierten philosophisch-therapeutischen Logik (Jaspers) und die von Knauss aufgezeigte, von Glenn C. Wood „radikal mystisch-konstruktivistisch“ bezeichnete Alternative" einer apriorischen, die Daten möglicher Erfahrung strukturierenden formalen Logik geht.[4]

Der Roman Der Schlüssel von Tanizaki Jun’ichirō wurde von Gerhard Knauss und Sachiko Yatsushiro ins Deutsche übersetzt.

Briefe von Gerhard Knauss finden sich u. a. im Nachlass von Karl Jaspers[5] und Karl Löwith[6].

Gerhard Knauss wohnte in Blieskastel. In den letzten Lebensjahren lebte er in Heusweiler. Seinem Wunsch entsprechend wurde er im Familiengrab in Heidelberg-Rohrbach beigesetzt.[7]


Werke





Einzelnachweise


  1. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender: Geistes- und Sozialwissenschaften. 17. Ausgabe (1996). S. 722.
  2. Mit Gerhard Knauss ist der letzte Schüler von Karl Jaspers tot; in: Saarbrücker Zeitung vom 19.08.2020
  3. Traueranzeigen von Gerhard Knauss | Saarbruecker-Zeitung.Trauer.de. Abgerufen am 29. September 2020 (deutsch).
  4. Glenn C. Wood: The Jaspers Gerhard Knauss Exchange abgerufen am 12. November 2017
  5. Erwähnt wird Knauss mehrfach auch im Briefwechsel zwischen Jaspers und Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith und Hannah Arendt, in: Karl Jaspers: Korrespondenzen Philosophie S. 349, 351, 516, 525, 531, Göttingen 2016; ISBN 978-3-8353-1005-6
  6. Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft. Hrsg. Alexander Honold, Christine Lubkoll, Ernst Osterkamp, Ulrich Raulff, S. 664, Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2016, ISBN 978-3-11-046812-0
  7. SZ Trauer online vom 22. August 2020
Personendaten
NAME Knauss, Gerhard
ALTERNATIVNAMEN Knauss, Gerhard Gustav (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph
GEBURTSDATUM 30. April 1928
GEBURTSORT Heidelberg
STERBEDATUM 9. August 2020
STERBEORT Püttlingen



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