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Ivor Armstrong Richards (* 26. Februar 1893 in Sandbach, Cheshire; † 7. September 1979 in Cambridge) war ein einflussreicher englischer Literaturkritiker und Rhetoriker.

I. A. Richards, 1930
I. A. Richards, 1930

Leben und Werk


Seine Bücher, besonders The Meaning of Meaning, Principles of Literary Criticism, Practical Criticism und The Philosophy of Rhetoric, waren grundlegende Dokumente des New Criticism und die meisten der bedeutenden Vertreter des New Criticism waren Richards Studenten. Da der New Criticism zumindest in englischsprachigen Ländern oft als der Beginn der modernen Literaturkritik angesehen wird, kann man Richards als einen der Begründer des Studiums der zeitgenössischen englischen Literatur betrachten.

In Zusammenarbeit mit Charles Kay Ogden entwickelte er 1923 eine Theorie über die Bedeutung der Bedeutung, welche das sogenannte semiotische Dreieck beschreibt und unter dem Titel The Meaning of Meaning in zahlreichen Auflagen erschienen ist (1946 in 8. Auflage).

Praktische Kritik war, wie das Studienfach „Englische Literatur“ selbst, eine relativ junge Disziplin. Sie wurde in den 1920er Jahren in einer Reihe von Experimenten durch Richards in Cambridge entwickelt. Er gab seinen Studenten Gedichte ohne jegliche Information, bspw. über Verfasser oder Entstehungszeit. In seiner Abhandlung „Practical Criticism“ (1929) beschrieb und analysierte er die Ergebnisse seines Experiments. Das Ziel seiner Arbeit war, die Studenten zu ermutigen, sich auf „die Wörter auf der Seite“ zu konzentrieren, statt sich auf vorgefasste Meinungen oder übernommene Vorstellungen zu einem Text zu verlassen. Richards war davon überzeugt, dass diese Art der Analyse (Close Reading genannt) letztlich zu einem psychischen Nutzen für die Studenten führe, da sie auf alle Strömungen der Emotionen und Bedeutungen in den Gedichten angesprochen würden und eine „organisierte Antwort“, wie Richards es nannte, erhielten, was einer Klärung ihrer Gefühle entspreche. Einer seiner Studenten, William Empson, veröffentlichte 1930 eine Arbeit mit dem Titel „Seven Types of Ambiguity“. Sie hatte eine tiefe Auswirkung auf jene Kritische Bewegung, die als „New Criticism“ bekannt wurde. Die New Critics wendeten sich gegen die Annahme, dass jedes Gedicht eine „Prosabedeutung“ oder gar eine Moral enthalte, die aus der Lyrik geborgen werden müsse. Sie bestanden stattdessen auf dem Bedeutungspotenzial einer symbolischen lyrischen Sprache als Mittel der Erkenntnis und versuchten herauszufinden, „was das Gedicht als Gedicht aussagt“.[1]

Heute ist die „praktische Kritik“ Bestandteil von vielen Prüfungen in unterschiedlichen Schulstufen, und sie wird dazu benutzt, die Empfänglichkeit von Studenten für Lyrik zu prüfen, indem gefragt wird, was Studenten lesen, wie sehr sie mit den formalen Merkmalen von Gedichten vertraut sind und der Verwendung dieser Merkmale, um bestimmte Wirkungen zu erzielen.

Gemeinsam mit C. K. Ogden entwickelte Richards Basic English, eine vereinfachte Form des Englischen, die aus 850 der am häufigsten benutzten Wörtern der englischen Sprache besteht. Um seine Theorien zu erläutern, verfasste Richards drei Traktate:

Seine Übersetzungen in "Basic" waren:

Für seine beiden Gedichtbände Good Bye, Earth (1958) und The Screens (1960), erhielt er 1962 den Loines Poetry Award.

Die University of Cambridge verlieh ihm 1977 die Ehrendoktorwürde. 1959 wurde er zum Mitglied der British Academy gewählt.[2] Seit 1963 war er Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters.[3]


Werke



Weiterführende Literatur





Einzelnachweise


  1. University of Cambridge - The Virtual Classroom Introduction to Practical Criticism
  2. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 24. Juli 2020.
  3. Honorary Members: Ivor Armstrong Richards. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 19. März 2019.
Personendaten
NAME Richards, I. A.
ALTERNATIVNAMEN Richards, Ivor A. (nach DNB); Richards, Ivor Armstrong (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG englischer Literaturkritiker und Rhetoriker
GEBURTSDATUM 26. Februar 1893
GEBURTSORT Sandbach, Cheshire
STERBEDATUM 7. September 1979
STERBEORT Cambridge

На других языках


- [de] I. A. Richards

[en] I. A. Richards

Ivor Armstrong Richards CH (26 February 1893[1] – 7 September 1979[1]), known as I. A. Richards, was an English educator, literary critic, poet, and rhetorician. His work contributed to the foundations of the New Criticism, a formalist movement in literary theory which emphasized the close reading of a literary text, especially poetry, in an effort to discover how a work of literature functions as a self-contained and self-referential æsthetic object.



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