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Ihor Kostezkyj (ukrainisch Ігор Костецький, Pseudonym von Iwan Mersljakow, ukr. Іван В’ячеславович Мерзляков; * 1. Maijul. / 14. Mai 1913greg. in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 14. Juni 1983 in Gerlingen, Bundesrepublik Deutschland) war ein ukrainischer Schriftsteller, Dramatiker, Übersetzer, Literaturkritiker und Verleger.


Leben


Ihor Kostezkyj wuchs in Kiew und Winnyzja auf und studierte während der 1930er Jahre in Leningrad und Moskau Bühnenregie und Schauspiel und im Anschluss war er zwei Jahre im Ural als Schauspieler tätig. Während des Zweiten Weltkrieges kam er im Herbst 1942 als Zwangsarbeiter nach Westdeutschland, wo er nach dem Krieg blieb.[1] Dort wurde er einer der Gründer und führender Theoretiker der "Künstlerischen ukrainischen Bewegung"[2] (MUR, «Мисте́цький Украї́нський Рух» 1945–1948), einer Organisation ukrainischer Schriftsteller in den deutschen Vertriebenenlagern in den 1940er Jahren, der unter anderem Iwan Bahrjanyj, Ulas Samtschuk und Teodosij Osmatschka angehörten.

Seine ersten Werke, noch unter dem Mädchennamen seiner Mutter, wurden 1941 in Winnyzja herausgegeben. Seine Prosa kombinierte traditionelle und modernistische (Expressionisten, Surrealisten, Dadaisten) Elemente.[3] Während der 1950er und 1960er Jahre war er Herausgeber der illustrierten Zeitschrift „Ukrajina i Swit“ (ukr. Україна і Світ; dt. Die Ukraine und die Welt). Gemeinsam mit seiner Frau, der deutschen Schriftstellerin und Übersetzerin Elisabeth Kottmeier (1902–1983)[4][5] gründete er im Jahr 1955 in Stuttgart den „Na hori“ (ukr. На горі; dt.Auf dem Berg)-Verlag, in dem in den folgenden 25 Jahren mehrere Dutzend Bücher, darunter auch einige herausragende Ausgaben der klassischen Weltliteratur in ukrainischer Übersetzung veröffentlicht wurden.[2] Er arbeitete zudem beim Deutschlandfunk und schrieb ab Mitte der 1960er Jahre Theaterstücke und Hörspiele in deutscher Sprache.[6] Er lebte in Schwaikheim bei Stuttgart und starb 70-jährig in Gerlingen.[7]

Kostezkyj war Mitglied der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, der Teilhard-de-Chardin-Gesellschaft sowie des internationalen P.E.N.-Clubs.

Ihor Kostezkyis Nachlass befindet sich im Archiv der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.




Einzelnachweise


  1. Eintrag zu Ihor Kostezkyj in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 5. Januar 2017 (ukrainisch)
  2. Artikel zu Kostetsky, Ihor in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 5. Januar 2017 (englisch)
  3. Artikel zu MUR in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 5. Januar 2017 (englisch)
  4. Elisabeth Kottmeier in der Personendatenbank Landeskunde entdecken online BW; abgerufen am 5. Januar 2017
  5. Eintrag zu Kottmeier, Elisabeth in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 5. Januar 2017 (englisch)
  6. Biografie auf "Ukrainische Literatur"; abgerufen am 5. Januar 2017 (ukrainisch)
  7. Ihor Kostezkyj in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg; abgerufen am 5. Januar 2017
Personendaten
NAME Kostezkyj, Ihor
ALTERNATIVNAMEN Mersljakow, Iwan (wirklicher Name); Костецький, Ігор (ukrainisch); Мерзляков, Іван В’ячеславович (ukrainisch, wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Schriftsteller, Dramatiker, Übersetzer, Literaturkritiker und Verleger
GEBURTSDATUM 14. Mai 1913
GEBURTSORT Kiew, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 14. Juni 1983
STERBEORT Gerlingen, Bundesrepublik Deutschland

На других языках


- [de] Ihor Kostezkyj

[en] Ihor Kostetskyi

Ihor Kostezkyj (Ukrainian: Ігор Костецький), also known by the pen name Iwan Mersljakow (Ukrainian: Іван В’ячеславович Мерзляков), was a Ukrainian writer, playwright, translator, literary critic and publisher. Born 14 May 1913 (1 May 1913 O.S.) in Kyiv, Russian Empire, Kostetskyj grew up in his Kyiv and Vinnytsia. During the 1930s, he studied stage directing and acting Leningrad and Moscow, spending two years as an actor in the Ural Mountains. Kostetskyj began his literary career at this time authoring Russian-language reviews of theatrical performances; his first publication, signed with his pen name incorporating his mother's maiden name, was written in Vinnytsia in 1941. In the early 1940s, following the outbreak of the Second World War, he returned to German-occupied Vinnytsia and lived there until the autumn of 1942, when he was deported to Germany for forced labor. Kostetskyj continued an active literary career in the displaced persons camps after the war in West Germany, continuing to write and publish works in a combined traditional and modernist style, briefly publishing a short-lived artistic and literary journal, and becoming one of the founders of the Artistic Ukrainian Movement (MUR, Ukrainian: Мисте́цький Украї́нський Рух).



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