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Isaac Le Long, Schreibweise des Familiennamens auch le Long bzw. Lelong, Rufname auch Isaak, (* 12. April 1683 in Frankfurt am Main; † 1762 in Hanau) war ein deutscher Historiker, Bibliograf und Übersetzer hugenottischer Abkunft, der zwischen 1714 und 1744 in den Niederlanden lebte und wirkte.

Isaac Le Long, Stich von Jacobus Houbraken nach Georg Gsell, 1732
Isaac Le Long, Stich von Jacobus Houbraken nach Georg Gsell, 1732

Leben



Familie


Isaac Le Longs Eltern Philipp Le Long und Maria Magdalena waren aus Glaubensgründen aus Frankreich nach Deutschland geflohen und hielten sich bei seiner Geburt in Frankfurt auf; weitere Angehörige der Familie Le Long/Lelong ließen in anderen deutschen Städten nieder. Im Jahr 1717 wohnte Isaac Le Long im niederländischen Nederhorst den Berg und heiratete in Amsterdam Elisabeth Gsell (geb. 1699) aus St. Gallen, Tochter des Schweizer Malers Georg Gsell.

Die Familie ließ sich in Amsterdam nieder, wo ihre Kinder geboren wurden: Philipp (1718), Maria (1719) – nachmalige Ehefrau des Johannes Christoph Büsing (1722–1802), Prediger in Amsterdam, reformierter Pfarrer in Hanau (1756) und später (1764) Professor in Bremen und Harderwijk[1] –, Catharina (1721) – nachmalige Ehefrau des aus Iserlohn stammenden Pastors Johann Diederich Angelkorte in Hemer (1735–1751)[2] –, Anna (1724), Jacoba (1727) und Philipp Georg (1730). Als Wohnstätten sind Leidsegracht (1724), Prinsengracht (1732) und Kerkstraat (1743) nachgewiesen.

Im Jahr 1744 verließ die Familie Amsterdam, nachdem schon Jahre zuvor Konflikte mit dem Reformierten Kirchenrat aufgetreten waren, wohl wegen Le Longs offen gezeigten Sympathien für die Herrnhuter Brüdergemeine und ihre Lehren. Le Long lebte in den Folgejahren in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main und im benachbarten Hanau, wo sich die Familie seiner Tochter Maria niedergelassen hatte. Er starb in Hanau.


Werk


Seinen Lebensunterhalt verdiente Isaac Le Long als beruflicher Schreiber, Übersetzer theologischer Schriften und Herausgeber von Druckwerken, Letzteres zum Teil in Zusammenarbeit mit anderen. Die kulturhistorische Bedeutung Le Longs resultiert aus seiner Tätigkeit als Übersetzer und Mittler zeitgenössischer hochdeutscher Texte vornehmlich religiösen und religionsgeschichtlichen Inhalts ins Niederländische, weniger als eigenständiger Autor zu ganz unterschiedlichen Sachgebieten, vor allem aber aus seiner Sammeltätigkeit für seine umfangreiche Bibliothek mit ungefähr 6000 Titeln, darunter alte Handschriften, Inkunabeln und Post-Inkunabeln, z. B. die Schriften De Koophandel van Amsterdam (1714) und Kabinet der Nederlandsche Oudheden (1725). Er publizierte daraus u. a. auch die Reimchronik des Lodewijk van Velthem, ein gewichtiges Zeugnis der mittelniederländischen Sprache und Literatur des 13./14. Jahrhunderts als Fortsetzung des Spiegel Historiael des Jacob van Maerlant.

Bei seinen Weggang aus Amsterdam wurde die Bibliothek am 7. September 1744 bei Salomon & Petrus Schouten in der Kalverstraat in Amsterdam mit einem Erlös von 5000 Gulden versteigert. Auch nach seine Wohnortwechsel veröffentlichte er vornehmlich in niederländischer Sprache.


Schriften


Da die Autorschaft oder Beteiligung Isaac Le Longs in zahlreichen seiner Veröffentlichungen nicht explizit erwähnt wird, ist die Forschung bei der Auflistung seiner Schriften auf Erwähnungen in Katalogen und Bücherlisten angewiesen. Die folgende Zusammenstellung bezieht sich auf die – sicherlich nicht vollständigen – Angaben bei H. F. Wijnman: Isaac Le Long. In: Amstelodamum 29 (1942), S. 52–54. – Vgl. auch die große Anzahl frei zugänglicher Publikationen Isaac Le Longs bei Google-Books.[3]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Büsing, Johannes Christoph. Hessische Biografie. (Stand: 14. März 2013). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Die Angaben zum Vater Marias sind dort zu korrigieren.
  2. Jorg Trelenberg: Pastor Johann Diederich Angelkorte in Hemer (1735-1751). Der Protagonist des Herrnhutertums in der Grafschaft Mark, in: Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte 102 (2006), S. 263–306.
  3. Isaac Le Longs Schriften bei Google-Books.
Personendaten
NAME Le Long, Isaac
ALTERNATIVNAMEN Le Long, Isaak; Lelong, Issak
KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker, Bibliograf und Übersetzer hugenottischer Abkunft
GEBURTSDATUM 12. April 1683
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 1762
STERBEORT Hanau



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