Jochen Schimmang (* 14. März 1948 in Northeim) ist ein deutscher Schriftsteller, Hörspielautor und Übersetzer.
Jochen Schimmang bei einem Interview auf dem Erlanger Poetenfest 2009
Leben
Schimmang verbrachte seine Jugend in Leer (Ostfriesland). Von 1969 bis 1974 studierte er Politikwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin. Ab 1977 unterrichtete er an verschiedenen Orten Deutsch als Fremdsprache, seit 1993 ist er als freier Schriftsteller tätig. Er lebte längere Zeit in Köln, in Paris und seiner Heimatstadt Leer, und gegenwärtig (seit 2005) in Oldenburg. 1996/97 war er Poet in Residence an der Universität-Gesamthochschule Essen, 2000/2001 nahm er eine Gastdozentur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig wahr.
Schimmang war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland bis zu seinem Austritt im Mai 2022. Er ist Mitglied der deutschen Marcel Proust Gesellschaft und der Robert Walser-Gesellschaft. Er war mehrfach mit Autorenlesungen für das Goethe-Institut unterwegs, so 1988 in Nordengland und Nordirland (Belfast), 1996 in den Niederlanden und 2013 in Russland.
Seine teilweise autobiographisch gefärbten Werke, die mit ihrer psychologisierenden Erzählweise der Literatur der Neuen Innerlichkeit zuzurechnen sind, hatten früher häufig das männliche Single-Dasein der Gegenwart zum Thema. Schimmang gilt seit seinem ersten Roman als seismographischer Chronist der Lebensbefindlichkeiten und gesellschaftlichen Strömungen in der Bundesrepublik. Die für Radio Bremen entstandenen Hörspiele sind in plattdeutscher Sprache, die mit dem WDR realisierten in Hochdeutsch. Der Stadt Köln widmete er 1998 als Flaneur einen eigenen Essayband, Vertrautes Gelände, besetzte Stadt, in dem er begründet, warum er wegen zu vieler Erinnerungen von dort wegziehen musste. Außerdem rezensiert Schimmang als Literaturkritiker auch Bücher, beispielsweise für die Frankfurter Allgemeine Zeitung[1] oder für die tageszeitung.[2]
Werke
Der schöne Vogel Phönix. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-37027-8.
Das Ende der Berührbarkeit. Erzählung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-518-37239-4.
Der Norden leuchtet. Erzählungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-518-37523-7.
Das Vergnügen der Könige. Erzählungen. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-627-10055-7.
Die Geistesgegenwart. Roman. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-627-10056-5.
Carmen. Eine Geschichte. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-627-10057-3.
Königswege. Erzählungen. Schöffling, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-89561-090-9.
Ein kurzes Buch über die Liebe. Roman. Schöffling, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-89561-091-7.
Vertrautes Gelände, besetzte Stadt. Essay. Schöffling, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-89561-092-5.
Das Fremde in deiner Nähe. Leer 2001.
50 Jahre Stadtbibliothek Leer. Leer 2002.
Die Murnausche Lücke. Roman. Wunderhorn, Heidelberg 2002, ISBN 3-88423-191-X.
Vier Jahreszeiten. Mit Vignetten von Thomas Müller. Satzwerk-Verlag, Göttingen 2002, ISBN 3-930333-42-2.
Auf Wiedersehen, Dr. Winter. Erzählungen. Tisch 7, Köln 2005, ISBN 3-938476-04-4.
Altes Gelände. (= Schöner Lesen. Nr. 89). Erzählung. SuKulTuR, Berlin 2009, ISBN 978-3-941592-04-9.
Das Beste, was wir hatten. Roman. Edition Nautilus, Hamburg 2009, ISBN 978-3-89401-598-5.
Neue Mitte. Roman. Edition Nautilus, Hamburg 2011, ISBN 978-3-89401-741-5.
Der schöne Vogel Phönix. Neuausgabe mit einem Nachwort von Helmut Lethen. Edition Nautilus, Hamburg 2013, ISBN 978-3-89401-780-4.
Christian Morgenstern. Eine Biografie. Residenz Verlag, St. Pölten/ Salzburg/ Wien 2013, ISBN 978-3-7017-3263-0.
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