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Ksenija Borissowna Keping (geboren am 7. Februar 1937 in Tianjin, gestorben am 13. Dezember 2002) war eine sowjetische Wissenschaftlerin, die sich vor allem mit der tangutischen Sprache befasste.

Ksenija B. Keping bei einer Schitour nördlich von Leningrad (Winter 1965)
Ksenija B. Keping bei einer Schitour nördlich von Leningrad (Winter 1965)
Ksenija B. Keping (sitzend) mit Frances Wood in der British Library (März 2001)
Ksenija B. Keping (sitzend) mit Frances Wood in der British Library (März 2001)

Biografie


Kepings Vater, Boris Michailowitsch von Kepping (1896–1958), war ein Offizier der Weißen Armee im Russischen Bürgerkrieg gewesen und nach Harbin emigriert. Ihre Mutter, Olga Wiktorowna Swjatina (1900–1992) war die Tochter eines Popen. Kepings Eltern heirateten und zogen nach Tianjin, wo Keping geboren wurde, aufwuchs und von 1945 bis 1954 die russische Schule besuchte. 1955 kehrte die Familie in die Sowjetunion zurück. Keping wurde an der Zentralasiatischen Universität in Taschkent aufgenommen, wechselte dann jedoch an die Staatliche Universität Leningrad, wo sie 1955–1959 chinesische Philologie studierte. Nach ihrem Abschluss trat sie eine Stelle am Institut für Orientalistik in Leningrad an, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2002 tätig war.


Wissenschaftliche Tätigkeit


Die sowjetische Akademie der Wissenschaften verfügte über die größte Sammlung tangutischer Manuskripte weltweit; diese rührte von der Expedition unter der Leitung von Pjotr K. Koslow in die verlassene Festungsstadt Kara-Choto her. Die Hinrichtung der bedeutendsten Tangutologen Aleksej Iwanow und Nikolaj Newski beendete zunächst die Aufarbeitung dieses Materials. Ende der 1950er Jahre wurde die Forschung auf diesem Gebiet unter Jewgenij Kytschanow wieder aufgenommen.

1966 begann Keping, die tangutische Sprache, ihre komplexe Schrift und insbesondere ihre Grammatik zu studieren. 1969 schloss Keping ein Doktorat mit einer Arbeit über die tangutische Übersetzung der chinesischen »Kunst des Krieges« von Sun Zi ab, die 1979 publiziert wurde. 1986 vollendete Keping ihre zweite Dissertation über die Morphologie des Tangutischen.

In den 1980er und 1990er Jahren arbeitete Keping mit zahlreichen ausländischen Kollegen zusammen, darunter George van Driem und Christopher Beckwith. 1989 bis 1990 arbeitete sie an der Zentralen Hochschule für Nationale Minderheiten in Beijing mit den chinesischen Tangutologen Shi Jinbo, Bai Bin und Li Fanwen zusammen. In dieser Zeit nahm sie auch eine Reihe von Russisch- und Chinesischlektionen für das chinesische Radio und Fernsehen auf. Sie besuchte mehrmals die British Library in London, um das Material zu studieren, das Aurel Stein aus Kara-Choto nach England gebracht hatte.

Keping wurde bekannt für ihre Theorie, dass der tibetische Buddhismus die Staatsreligion des tangutischen Reiches gewesen sei, und dass der Kaiser und die Kaiserin tantrische Rituale durchführten.

Außerdem schlug Keping vor, die tangutische Sprache in zwei Formen einzuteilen: eine allgemeine oder umgangssprachliche Form, die für die meisten erhaltenen Texte benutzt worden war, und für die rund die Hälfte der sechstausend verschiedenen tangutischen Schriftzeichen verwendet wurde; und eine ritualisierte Sprache, die in einigen Glossaren und religiösen Oden überliefert ist. Nach Keping ist diese Ritualsprache im Wesentlichen eine künstliche Sprache, die vor der Übernahme des Buddhismus von Schamanen geschaffen worden war.


Werke


Personendaten
NAME Keping, Ksenija Borissowna
KURZBESCHREIBUNG sowjetische Wissenschaftlerin
GEBURTSDATUM 7. Februar 1937
GEBURTSORT Tianjin
STERBEDATUM 13. Dezember 2002

На других языках


- [de] Ksenija Borissowna Keping

[en] Ksenia Kepping

Ksenia Borisovna Kepping (Russian: Ксе́ния Бори́совна Ке́пинг, Chinese: 克平; pinyin: Kè Píng, 7 February 1937 – 13 December 2002) was a Russian Tangutologist, known principally for her study of Tangut (or Mi-nia) grammar.[note 1] She is also known for her theories on the tantric nature of the Tangut state, and for her proposition of the existence of two contrasting forms of Tangut language, the common language used in most surviving Tangut texts, and a ritual language preserved only in a few ritual odes.

[ru] Кепинг, Ксения Борисовна

Ксения Борисовна Кепинг (кит. 克平, пиньинь Kè Píng, 7 февраля 1937 — 13 декабря 2002) — советская и российская тангутоведка, известная своими работами по грамматике тангутского языка[lower-alpha 1]. Известность получили также теория Кепинг о тантрической природе тангутского государства и её предложение разделять тангутский язык на разговорный, используемый в большинстве сохранившихся текстов, и ритуализированный язык, который можно видеть в небольшом количестве религиозных од.



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