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Käthe Miethe (* 11. März 1893 in Rathenow; † 12. März 1961 in Ahrenshoop[1]) war eine deutsche Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin.


Leben


Käthe Miethe war die Tochter des Chemikers und Physikers Adolf Miethe (1862–1927) und dessen Ehefrau Marie, geb. Müller (1866–1946). Als ihr Vater 1899 einen Ruf an die Königlich Technische Hochschule Charlottenburg erhielt, zog die Familie von Braunschweig nach Charlottenburg.[2]

Käthe Miethe besuchte von 1902 bis 1909 die Höhere Mädchenschule, wurde von 1910 bis 1914 zur Bibliothekarin ausgebildet und arbeitete bis Februar 1916 in der Berliner Stadtbibliothek. Im Ersten Weltkrieg war sie zehn Monate als Fürsorgeschwester beim Belgischen Roten Kreuz unter deutscher Verwaltung in Brüssel und Flandern tätig, wechselte dann als Büro- und Kanzleihilfsarbeiterin, zuletzt Lektorin, zur „Auslandshilfsstelle“ unter Leitung des Militär-Attachés an die Kaiserlich Deutsche Gesandtschaft in Den Haag. Von November 1918 bis Juli 1919 nahm sie eine journalistische Tätigkeit bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Berlin auf; anschließend war sie freischaffende Journalistin, Kinderbuchautorin und Übersetzerin. Ihr Vater schenkte ihr 1916 eine Büdnerei in Althagen, heute Ortsteil von Ahrenshoop, wo die Familie bereits seit 1901 einen Sommersitz nutzte. Die Geschichte des Hauses beschrieb Käthe Miethe später in ihrem Buch Unterm eigenen Dach. 1923 veröffentlichte sie ihr erstes Jugendbuch, Die Smaragde des Pharao, eine Abenteuer- und Reisebeschreibung mit Fotografien ihres Vaters, einem der Pioniere auf dem Gebiet der Farbfotografie. In den Jahren der Weimarer Republik arbeitete sie als Journalistin und Übersetzerin, vor allem von skandinavischer Literatur. Nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise ging sie im November 1922 nach Norwegen, berichtete in vielen Beiträgen über das Land, das sie auch als Vertreterin für Buchhaltungsmaschinen bereiste. Im Oktober 1924 kehrte sie nach Deutschland zurück und arbeitete wieder für verschiedene Zeitungen. Norwegen besuchte sie erneut im Juli/August in den Jahren 1925 und 1929.

Käthe Miethe war Vorstandsmitglied im Bund deutscher Übersetzer, BdÜ. Dieser konstituierte sich 1929 als Sondergruppe bzw. Fachgruppe im seit 1909 bestehenden Schutzverband deutscher Schriftsteller, SdS. Neben ihr gehörten Erwin Magnus als Vorsitzender, Ida Jacob-Anders, Gertrud Isolani, Friedrich von Oppeln-Bronikowski, Lothar Schmidt (1862–1931)[3] und Paul Wiegler zum Vorstand. 1931 gehörten dem BdÜ, der gegenüber dem SdS auf einer selbständigen Aufnahme von Mitgliedern bestand, 83 Übersetzer an; der Verband existierte bis 1933.

1936 siedelte Käthe Miethe von Berlin nach Althagen über; 1939/40 gab sie ihre Winterwohnung in Berlin auf. Die Kantorin der Wustrower Kirche, Inge Lettow, wurde ihre Lebensgefährtin. Käthe Miethe arbeitete als freischaffende Schriftstellerin und zeitweilig als Lektorin für den Carl Hinstorff Verlag Rostock.

Neben Kinder- und Jugendbüchern veröffentlichte sie vor allem Werke über ihre Wahlheimat, das Fischland, sowie als Herausgeberin über andere Gebiete der Ostseeküste. Einige ihrer Bücher, wie etwa Das Fischland, zählen bis heute zu den bekannten Werken der norddeutschen Heimatliteratur.

Die Bibliothek in Ahrenshoop trägt seit 2007 ihren Namen. Seit 2011 laden die Ostseebäder Wustrow und Ahrenshoop jeweils am 11. März (Geburtstag) und 12. März (Todestag) zu den Käthe-Miethe-Tagen ein. Im Althäger Hotel Saatmann findet regelmäßig der literarische Käthe-Miethe-Stammtisch statt.


Werke



Kinder- und Jugendbücher



Romane, Erzählungen, Heimat- und Sachbücher



Als Herausgeberin



Als Übersetzerin


Von Käthe Miethes Büchern wurden übersetzt:

Weitere, von Käthe Miethe zusammengefasste und übersetzte Bücher erschienen im Ausland ohne Hinweis auf sie:

Beiträge von Käthe Miethe aus Zeitungen und Zeitschriften gesammelt:

Unveröffentlichtes Manuskript:


Literatur





Einzelnachweise


  1. Ihr Sterbeort wird in der Literatur auch mit Althagen angegeben. Althagen war zum Zeitpunkt ihres Todes nach Ahrenshoop eingemeindet.
  2. Miethe, Adolf. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, Teil 1, S. 1032. „Dr., Prof. a. d. Techn. Hochschule, Charlottenbg., Kantstr. 42 II“.
  3. nach Deutsche Nationalbibliothek wirklicher Name: Lothar Goldschmidt
Personendaten
NAME Miethe, Käthe
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 11. März 1893
GEBURTSORT Rathenow
STERBEDATUM 12. März 1961
STERBEORT Ahrenshoop



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