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Lion Ullmann, auch Baruch Löb Ullmann, Leopold Ullmann oder Ludwig Ullmann (geboren am 3. Dezember 1804 in Sankt Goar; gestorben am 4. September 1843 in Krefeld) war ein deutscher Rabbiner und Orientalist. Er war von 1836 bis 1843 Ober-Rabbiner des Konsistoriums Krefeld.


Familie


Lion Ullmann war Sohn des Kaufmanns Baruch Ullmann und der Judith Isaac, geborene Jonas. Er heiratete Nanette-Nannche Süßel (geboren 1808 in Abersheim, gestorben nach 1868 in Frankfurt am Main), Waise des Händlers Leopold Süßel und Adoptivtochter des Mainzer Rabbiners Löb Ellinger.


Leben


Lion Ullmann besuchte die talmudischen Schulen in Bingen und ab 1821 in Darmstadt. Daneben erwarb er Kenntnisse in Deutsch, Französisch und Latein. Im Jahre 1823 wurde er Vikar bei Rabbiner Callmann Mengeburg in Darmstadt. 1829 wurde er durch Callmann Mengeburg und die Rabbiner Leo Ellinger (Mainz) und Seckel Löb Wormser (Michelstadt) zum Rabbiner (Morenu) ordiniert. Von Dezember 1829 bis 1833 studierte er an der Universität Bonn bei Georg Wilhelm Freytag „jüdische Theologie“, Arabistik und Orientalistik. Er gehörte zum Freundeskreis um Abraham Geiger und Samson Raphael Hirsch. Danach war er Hauslehrer bei dem Kaufmann Zons in Koblenz. Er promovierte im Mai 1835 an der Universität Gießen.

Im März 1836 wurde Lion Ullmann zum Oberrabbiner des Konsistoriums Krefeld gewählt. Er war der erste akademisch ausgebildete Rabbiner in Krefeld. Ullmann verfasste 1836 die erste Synagogenordnung für das Konsistorium Krefeld („Synagogen-, Trauungs- und Begräbnisordnung“ vom 20. Mai 1836). Diese wurde zwar in allen Synagogen der Regierungsbezirke Düsseldorf, Köln und Aachen eingeführt, aber nicht überall umgesetzt, auch nicht in seiner eigenen Gemeinde, was zu erheblichen Verstimmungen führt. 1840 gründete er in Krefeld eine jüdische Elementarschule.

Im selben Jahr veröffentlichte er eine Koranübersetzung, die bis heute nachgedruckt wird. Auf seine 1843 verfasste Petition hin setzte die die Rheinische Ständeversammlung das napoleonische „Décret infâme“ außer Kraft.

Lion Ullmann starb nach einem langjährigen Leiden an einem „Brustkrampf“.[1] Sein Grabstein befindet sich auf dem Friedhof Heideckstraße in Krefeld.[2]


Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Nekrolog. In: Ludwig Phillipson (Hrsg.): Allgemine Zeitung des Judenthums. Ein unpartheiisches Organ für alles jüdische Interesse im Betreff von Politik, Religion, Literatur, Geschichte, Sprachkunde und Belletristik. 7. Jg. Baumgärtners Buchhandlung, Leipzig 1843, S. 617–619, hier S. 618, linke Spalte oben (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Michael Brocke, Aubrey Pomerance: Steine wie Seelen. Der alte jüdische Friedhof Krefeld. Grabmale und Inschriften. Stadt Krefeld, Krefeld 2003, ISBN 3-9806517-8-9, S. 91–93.
VorgängerAmtNachfolger
Löb CarlburgRabbiner von Krefeld Löb Bodenheimer
Personendaten
NAME Ullmann, Lion
ALTERNATIVNAMEN Ullmann, Baruch Löb; Ullmann, Leopold; Ullmann, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG deutscher Rabbiner
GEBURTSDATUM 3. Dezember 1804
GEBURTSORT Sankt Goar
STERBEDATUM 4. September 1843
STERBEORT Krefeld

На других языках


- [de] Lion Ullmann

[ru] Ульман, Леопольд

Леопольд Ульман (нем. Leopold Ullmann; также известный как Lion Baruch Ullmann Лион Барух Ульман и Ludwig Ullmann Людвиг Ульман; 1804, Санкт-Гоар — 4 сентября 1843, Франкфурт-на-Майне) — немецкий раввин, востоковед, переводчик Корана на немецкий язык.



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