Lionel Galand (* 11. Mai 1920 in Aluze, Département Saône-et-Loire; † 28. Oktober 2017) war ein französischer Berberologe.
Galand absolvierte die École normale supérieure (1941, klassische Philologie). Von 1946 bis 1948 war er an der École française in Rom tätig; in der Folge unterrichtete er in Rabat am Institut des hautes études marocaines. Danach vertrat er als Nachfolger von André Basset von 1956 bis 1977 das Fach Berberologie in Paris am Institut national des langues et civilisations orientales (I.N.L.C.O.). Bis 1979 unterrichtete er Berberologie an der IV. Abteilung (Geschichte) der École pratique des hautes études (EPHE, im Gebäude der Sorbonne).
1999 wurde Galand korrespondierendes Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres. 2001 wurde er auswärtiges Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften.
Seit 1944 war er mit Paulette Galand-Pernet (* 1919; † 5. Mai 2011) verheiratet, einer Spezialistin für Berber-Literatur.[1]
Der Linguist Galand beschäftigte sich mit dem Altlibyschen sowie den modernen Berbersprachen. Aufgrund seiner längeren Aufenthalte in Marokko kann die Taschelhit der Schlöh/Schelha als sein sprachlicher Schwerpunkt angesehen werden, wobei er jedoch auch das Kabylische (Algerien) und die Dialekte der Tuareg unterrichtete. Gerade die Erforschung der Tamahaq (Tuareg des Hoggar in Südalgerien) verdankt ihm viel im Zusammenhang mit seinen Studien zu den von Charles de Foucauld aufgenommenen Texten. Es handelt sich um den Briefwechsel zwischen de Foucauld und dem Amenokal (örtlichen Stammeschef) Musa ag Amastan.
Der gemeinsame Ansatz seiner berberologischen Forschungen war die vergleichende Sprachwissenschaft.
Personendaten | |
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NAME | Galand, Lionel |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Berberologe |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1920 |
GEBURTSORT | Aluze |
STERBEDATUM | 28. Oktober 2017 |