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Louise Swanton Belloc, geborene Anne-Louise Chassériau Swanton (* 1. Oktober 1796 in La Rochelle; † 6. November 1881 in La Celle-Saint-Cloud), war eine französische Schriftstellerin und Übersetzerin irischer Abstammung, die vor allem dafür bekannt war, dass sie eine Reihe bedeutender Werke der englischen Literatur ins Französische übersetzte.[1][2][3][4] Sie gilt auch als starke Befürworterin der Frauenbildung und wurde in ihren zwanziger Jahren für ihre literarischen Leistungen mit einer Goldmedaille des Institut de France ausgezeichnet.[1][2][3][5]

Louise Swanton Belloc, Gemälde von Jean-Hilaire Belloc, 19. Jhd.
Louise Swanton Belloc, Gemälde von Jean-Hilaire Belloc, 19. Jhd.

Leben


Swanton wurde als eines von vier Kindern von James Swanton (einem irischen Offizier in französischen Diensten) und Marguérite-Louise-Joséphine Chassériau im Elternhaus ihrer Mutter geboren.[1][3][4][6] Ihre Eltern sorgten dafür, dass sie als Kind eine ausgezeichnete Ausbildung erhielt, wobei sie sich besonders auf die englische Sprache und Literatur konzentrierten.[2][3][7] Swanton begann mit siebzehn Jahren zu schreiben, und ihre erste Übersetzung, Patriarches, ou la terre de Chanaan (Patriarchal Times, or the Land of Canaan) von Adelaide O’Keeffe, wurde 1818 veröffentlicht.[7][4] Kurz darauf wurde sie als Autorin für die Revue encyclopédique engagiert,[3] ermutigt und betreut von deren Herausgeber und Gründer Marc-Antoine Jullien de Paris, der ihren „mitfühlenden Eifer für die Unglücklichen“ lobte und sie eine „junge Person mit brillanten Talenten“ nannte.[5]

Trotz der Proteste ihres Vaters, der die Familie Bellocs für zu bürgerlich hielt,[6] heiratete Swanton 1821 den französischen Maler Jean-Hilaire Belloc, mit dem sie zwei Töchter (Louise, 1822–1895, und Adelaide, 1828–1897) und einen Sohn (Louis, 1830–1872) hatte.[1][4][8] Ihr Sohn heiratete später Bessie Rayner Parkes, eine prominente englische Feministin und persönliche Freundin von Swanton.[4]

Zu Swantons großem Bekanntenkreis gehörten so prominente Persönlichkeiten wie Charles Dickens, Harriet Beecher Stowe, Victor Hugo, Émile Souvestre, Stendhal, Mary Elizabeth Mohl, Barthélemy St. Hilaire, Alphonse de Lamartine und Maria Edgeworth.[4][8] Im Laufe ihres Lebens trug sie eine umfangreiche Korrespondenz zusammen, von der allerdings ein Großteil während des Deutsch-Französischen Krieges beschädigt oder zerstört wurde.[4]

Zu ihren bedeutendsten literarischen Übersetzungen gehören Stowes Onkel Toms Hütte, Elizabeth Gaskells Cranford, vier Werke von Dickens (mit dem sie auch persönlich befreundet war), Oliver Goldsmiths Der Pfarrer von Wakefield, die Werke von Walter Scott, Thomas Moores Irish Melodies, die Memoiren von Byron und eine große Anzahl von Maria Edgeworths Werken.[1][2][4][3][8] Sie selbst verfasste über vierzig Bücher, darunter ein Leben von Byron, das mit einer Einleitung von Stendhal veröffentlicht wurde, und, in Zusammenarbeit mit Edgeworth, eine Reihe von frühen Lesebüchern für französische Kinder.[2][3][7]

Swanton arbeitete bei ihren Projekten häufig mit ihrer engen Freundin Adelaide De Montgolfier zusammen, der Tochter des berühmten Aeronauten Jacques Étienne Montgolfier.[2][3][4][7] Kurz nach der Julirevolution von 1830 soll Swanton von der französischen Regierung beauftragt worden sein, General Lafayette bei der Einrichtung öffentlicher Bibliotheken in Frankreich zu unterstützen, doch wurde der Plan nie verwirklicht.[5] Stattdessen schufen sie und Montgolfier eine „ausgewählte Leihbibliothek für solide und gesunde Lektüre“, die sich insbesondere an junge Frauen richtete und „die Seele entwickeln und entzünden, den Geist erleuchten und die Phantasie beleben und lenken“ sollte.[5] Die beiden gründeten auch La Ruche, journal d’études familière, eine Monatszeitschrift, die sich der Erziehung junger Frauen widmete, und verfassten gemeinsam eine Reihe von Kinderbüchern.[5][7]

Swanton starb 1881 und wurde zusammen mit Montgolfier und ihrem Sohn Louis in La Celle-Saint-Cloud begraben, wo sich das Haus der Familie Swanton-Belloc befand.[4]


Werke (Auswahl)


Eigene Werke
Übersetzungen


Commons: Louise Swanton-Belloc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. J.G. Reinis: The Portrait Medallions of David D’Angers: An Illustrated Catalogue of David’s Contemporary and Retrospective Portraits in Bronze. Polymath Press, New York 1999, ISBN 0-937370-01-0, S. 452.
  2. Samuel Orchart Beeton: Beeton’s Modern European Celebrities: A Biography of Continental Men and Women of Note. Ward, Locke and Tyler, London 1874, S. 32.
  3. Joseph-Marie Quérard: La littérature française contemporaine: XIXe siècle. Band 1. Daguin Frères, Paris 1842, S. 254–56 (google.de).
  4. Papers of Louise Swanton Belloc, 1654–1993. Cambridge University. Abgerufen am 12. Februar 2022.
  5. Sarah Josepha Buell Hale: Woman’s Record, or Sketches of All Distinguished Women from the Creation to A.D. 1854, arranged in four eras, with selections from female writers of every age. Harper & Bros., New York 1855, S. 583–84 (google.de).
  6. Robert Speaight: The Life of Hilaire Belloc. Farrar, Straus & Cudahy, New York 1957, ISBN 978-0-8369-8050-9, S. 3 (archive.org).
  7. Gustave Vapereau: Dictionnaire universel des contemporains. 2. Auflage. Hachette et cie, Paris 1861, S. 150 (google.de).
  8. Pam Hirsch: Barbara Leigh Smith Bodichon: Feminist, Artist and Rebel. Pimlico (Random House), London 1999, ISBN 978-0-7011-6797-4 (google.de).
Personendaten
NAME Belloc, Louise Swanton
ALTERNATIVNAMEN Swanton Belloc, Louise; Swanton-Belloc, Anne-Louise; Swanton-Belloc, Louise
KURZBESCHREIBUNG französische Schriftstellerin und Übersetzerin
GEBURTSDATUM 1. Oktober 1796
GEBURTSORT La Rochelle, Frankreich
STERBEDATUM 6. November 1881
STERBEORT La Celle-Saint-Cloud, Frankreich



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