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Marcus Anton Wittola (auch Markus Anton Wittola, Marx Anton Wittola; * 25. April 1736 in Kosel, Fürstentum Oppeln; † 23. März 1797 in Wien, Erzherzogtum Österreich) war ein österreichischer Theologe und Pfarrer. Er wurde als Wortführer der Wiener Jansenisten angesehen.[1]


Leben und Wirken


Marcus Anton Wittola besuchte eine Jesuitenschule, studierte ab 1757[2] in Wien und wurde zum Doktor der Theologie promoviert. Durch den Direktor der theologischen Fakultät, Weihbischof Simon von Stock (1710–1772), wurde er mit dem Jansenismus und dem Gedankengut des josephinischen Staatskirchentums vertraut gemacht.

Nach der empfangenen Priesterweihe[3] war er von 1764 bis 1774[4] in der Diözese Passau Pfarrer in Schörfling am Attersee. Danach war er für kurze Zeit im Dienst des Fürstbischofs von Chiemsee Franz Karl Eusebius von Waldburg-Friedberg und Trauchburg,[Anm. 1] der ihn zum Geistlichen Rat[Anm. 2] ernannte.

Nach dem Tod von Simon von Stock sollte er nach einem Vorschlag von Kaiserin Maria Theresia Direktor der theologischen Fakultät werden, was aber durch die dort tätigen Jesuiten und Dominikaner verhindert wurde. 1774 wurde er Pfarrer in Probstdorf bei Wien. Dort war von 1775 bis 1779 Karl Schwarzl als Pfarrvikar bei ihm tätig, der nach Meinung des Theologen Josef Müller von Wittola „nachhaltig beeinflusst“ wurde.[5] 1777 wurde Wittola zusätzlich infulierter Propst der Propstei Bienco in Ungarn, ab etwa 1780 war er auch bei der staatlichen Bücherzensur in Wien tätig.


Schriften


Wittola veröffentlichte einige Schriften, als von größerer Bedeutung werden seine Übersetzungen französischer theologischer Schriften angesehen. Er gab von 1784 bis 1789 die Wienerische Kirchenzeitung[6] und von 1790 bis 1792 drei Jahrgänge Neueste Beiträge zur Religionslehre und Kirchengeschichte heraus.

In der Schrift wandte er sich gegen die Angriffe von (früheren) Jesuiten gegen jansenistische Geistliche und besprach die Schrift Veritas Consilii Burgofonte des Jesuiten Henri-Michel Sauvage.[2]
Dieses Werk wurde 1783 per Dekret der Glaubenskongregation auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt.[9]

Übersetzungen aus dem Französischen


Literatur





Anmerkungen


  1. In der Literatur gibt es unterschiedliche Angaben. Mitunter ist vom „Kardinal und Bischof von Passau“ die Rede, in anderen Quellen vom „Bischof Truchseß von Waldburg“. Siehe dazu Anmerkung 1 in Wikisource.
  2. Nach anderen Quellen zum Konsistorialrat, siehe Wittola, Markus Ant. In: Österreichische National-Enzyklopädie. Band 6: W bis Z und Supplement. Schmidl und Klang, Wien 1838, S. 169 (Digitalisat)

Einzelnachweise


  1. Otto Weiß: Gründungsversuche der Redemptoristen in Deutschland und der Schweiz in den Jahren 1790–1808. In: Spicilegium Historicum Congregationis SSmi Redemptoris. 47, 1999, S. 279–306, hier S. 279, Fußnote 1 (online, PDF; 12 MB).
  2. Ralf Klausnitzer: Poesie und Konspiration. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-020039-3, S. 127 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Wittola, Markus Ant. In: Österreichische National-Enzyklopädie. Band 6: W bis Z und Supplement. Schmidl und Klang, Wien 1838, S. 169 (Digitalisat).
  4. Wiener Kirchenzeitung. Das 37. Stück vom 14. September 1787. In: Wiener Kirchenzeitung für das Jahr 1787. Hörling, Wien 1787, S. 592 (Digitalisat).
  5. Der jansenistische Propst Wittola, das Vorbild des Priesters Schwarzel. In: Josef Müller: Der Freiburger Pastoraltheologe Carl Schwarzel (1746–1809). Dissertation. Universität Freiburg i. Br. 1959, DNB 480022801, S. 27–29 (online, PDF; 1,8 MB).
  6. Christopher Spehr: Aufklärung und Ökumene. Reunionsversuche zwischen Katholiken und Protestanten im deutschsprachigen Raum des späteren 18. Jahrhunderts (= Beiträge zur historischen Theologie. 132). Mohr, Tübingen 2005, ISBN 978-3-16-148576-3, S. 307 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Literatureintrag in Josef Müller: Der Freiburger Pastoraltheologe Carl Schwarzel (1746–1809). Dissertation. Universität Freiburg i. Br. 1959, DNB 480022801, S. 18 (online, PDF; 1,8 MB).
  8. Anton Klein: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und Steiermark, seit der ersten Einführung desselben in diese Länder bis auf gegenwärtige Zeit. Band 7. Mechitaristen, Wien 1842, OCLC 1073596673, S. 299 (Digitalisat).
  9. Wittola, Marcus (Maximilian) Anton. In: Jesús Martínez de Bujanda, Marcella Richter: Index des livres interdits: Index librorum prohibitorum 1600–1966. Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2-89420-522-8, S. 949 (französisch, Digitalisat).
  10. Alfred Hegler: Kirchengeschichte von 1648 an. In: Theologischer Jahresbericht. Band 18, 1899, S. 779–821, hier S. 815 (online, PDF; 2,1 MB).
  11. Eintrag in Friedrich Nicolai (Hrsg.): Allgemeine deutsche Bibliothek. Band 24, 1755, S. 29.
  12. Allgemeine Deutsche Bibliothek. Anhang zu den Bänden 13 bis 24. Nicolai, Berlin S. 1323 (Digitalisat).
  13. Wittola, Marx Anton (Marcus Antonius) auf bibelarchiv-vegelahn.de
  14. Wittola (Marc-Antoine). In: Biographie universelle. Band 51: Win–Yz. Michaud, Paris 1828, S. 108–109, hier S. 109 (Digitalisat).
Personendaten
NAME Wittola, Marcus Anton
ALTERNATIVNAMEN Wittola, Markus Anton; Wittola, Marx Anton; Wittola, Marcus Antonius; Wittola, Markus Antonius; Wittola, Marx Antonius
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Theologe und Pfarrer
GEBURTSDATUM 25. April 1736
GEBURTSORT Kosel, Fürstentum Oppeln
STERBEDATUM 23. März 1797
STERBEORT Wien, Erzherzogtum Österreich



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