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Martin Baresch (* 14. September 1954 in Eislingen/Fils) ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer, dessen Buchtitel insbesondere den Genres Phantastik, Thriller, Science-Fiction und Horror für Erwachsene und Jugendliche zuzuordnen sind. Im März 1995 nahm der Autor den Nachnamen Baresch an. Zuvor trug er seinen Geburtsnamen Martin Eisele, unter dem bis dahin auch seine Bücher und Übersetzungen erschienen.

Martin Baresch, 2015
Martin Baresch, 2015

Biografie


Martin Baresch war schon in früher Kindheit von Geschichten fasziniert. Sein Vater, Hermann Eisele († 2013), der im Hauptberuf als Tiefdrucker arbeitete, nutzte seine künstlerischen Talente für Zusatzverdienste, um der fünfköpfigen Familie das Auskommen zu sichern. Er war ein Multiinstrumentalist, der Bass, Schlagzeug und Saxofon spielte und seit den 50er bis in die 80er Jahre in Jazz-Clubs, auf Tanzveranstaltungen und auf Hochzeiten aufspielte.[1] Zudem war er ein auf landesweiten Fotoschauen mehrfach ausgezeichneter Fotograf. Auf langen Foto-Exkursionen erzählten sich er und sein (kleiner) Sohn Martin wilde Abenteuergeschichten. Abends erzählte Martin diese Geschichten dann seiner Mutter, bereits in einer neuen, im Kopf überarbeiteten Fassung.

Schon als Kind las Martin Eisele viel und sehr Unterschiedliches. Sowohl Comics als auch Autoren wie Astrid Lindgren, Karl May, Arthur Conan Doyle, Charles Dickens, H. P. Lovecraft, Georges Simenon und B. Traven faszinierten ihn schon früh, ebenso Mark Twains Figuren Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Ausdauernd brachte er in dieser Zeit bereits auch die eigenen Geschichten zu Papier, handgeschrieben zunächst. Dem nach der Lektüre von Huckleberry Finn geäußerten Berufswunsch begegneten die Eltern skeptisch. Trotzdem und obwohl das Geld in der Familienkasse stets knapp bemessen war, bekam Baresch im Alter von zehn Jahren eine mechanische Reiseschreibmaschine und einen Schreibmaschinen-Fernlehrgang geschenkt. Dies bezeichnet er selbst als Schlüsselerlebnis und dass er damit ein Gefühl der Freiheit empfand. Das wertvolle Geschenk motivierte ihn in vielerlei Hinsicht.[1]

Als weitere prägende Aspekte seiner Kindheit führt Martin Baresch an, dass er ein wildes Kind gewesen sei, das später mit Freunden unterschiedlichster Nationalitäten die Umgebung „unsicher gemacht“ habe. Auch sei er schon als Kind ein „Kino-Freak“ gewesen.[1]

Die Berufsausbildung im Bankenbereich absolvierte Baresch den Eltern zuliebe. Die Tätigkeit als Prüfungsassistent im Bereich Bankenrevision jedoch stieß ihn so ab, dass er parallel dazu erst recht wie besessen schrieb und schließlich einen Romantic Thriller, den er als 17-Jähriger bereits vollendet hatte, an den Kelter Verlag verkaufen konnte. Dies war der Startschuss für eine immense Heftromanproduktion. Bald schrieb Martin Baresch unter eigenen Pseudonymen nicht mehr nur für Kelter, sondern auch für den Bastei-Verlag, für letzteren bald als Headwriter der Grusel-Serie Damona King. Für verschiedene andere Verlage lieferte er zudem Romane unterschiedlichster Genres unter zahlreichen Pseudonymen, teilweise auch unter solchen von Autorenfreunden.[1]

Der erste große Erfolg gelang Martin Baresch unter seinem Geburtsnamen Martin Eisele mit der fünfteiligen Fantasy-Jugendbuchserie Camelon. Dann machte er dadurch von sich reden, dass er die Filmbücher zu den ersten vier Filmen des Regisseurs Roland Emmerich verfasste. Baresch war auch an der Konzeption des Films Nekropol beteiligt, aus dem schließlich der weltweit erfolgreiche Emmerich-Film Stargate wurde.[2][3]

Im März 1995, nahezu zeitgleich mit dem Kinostart von Roland Emmerichs Kinoabenteuer Stargate, nahm der Autor rechtsverbindlich den Namen Martin Baresch an. Er wollte sich dadurch dem starken öffentlichen Interesse (und der Schublade Filmbuchautor) entziehen, das mit jedem neuen Buch zu einem der Werke Emmerichs gestiegen war und das nach Veröffentlichung des Romans zum Film Stargate (dieser Roman wurde von Baresch nicht nur ins Deutsche übertragen, sondern in weiten Teilen auch geschrieben) im März 1995 schließlich in einen Rummel mündete, den der Autor als lawinenartig empfand.

Danach publizierte Baresch bis 2013 eigene Romane nur noch pseudonym, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Zum Pilotfilm der Fernsehserie Stargate – Kommando SG-1 lieferte Baresch 1999 unter dem Namen Martin Eisele allerdings noch das von Fans kontrovers aufgenommene Buch Kinder der Götter.[2][3]

Im Zeitraum zwischen 1978 und 2010 übersetzte Martin Baresch rund 100 englischsprachige Romane ins Deutsche, mehr als 30 davon unter diesem Namen ab 2003, nachdem er eine lebensbedrohliche Erkrankung überwinden konnte.[2][3][4]

Seine vielfältigen Aktivitäten als Schriftsteller und Übersetzer quer durch verschiedene Genres und unter zwei realen Namen sowie diversen Pseudonymen stellt Martin Baresch unter das ironische Motto „Ich bin halt viele!“[4][1]

Derzeit entwickelt und schreibt Martin Baresch rund acht Monate im Jahr als Ghostwriter Treatments und Drehbücher für Fernsehserien, die für Streaming-Dienste produziert werden.[5]

In letzter Zeit (seit Frühjahr 2019) erschienen von Martin Baresch jeweils in Form von eBooks die Thriller Die Häuterin (als bearbeitete und erweiterte Neuausgabe des Titels Aus der Hölle …), Sturmbringer – Seelenriss (Band 1 der Sturmbringer-Trilogie) und Die Akte Terrorkill (Band 1 aus der Reihe The Cleaner). In gedruckter Form und als eBook erschienen 2021 der Fantasy-Roman Kleiner Sohn des Unsichtbaren Volkes[6] und die phantastische Geschichtensammlung Der Zauberzirkus.


Pseudonyme


Martin Baresch veröffentlichte einige seiner Bücher und Heftromane unter folgenden Pseudonymen: Martin Caine, Emma Haug, Mareike Berger, Mike Burger, Claudia Torwegge, Ryder Delgado, Martin Hollburg (zusammen mit Wolfgang Hohlbein und Karl-Ulrich Burgdorf), Jason Dark (zeitweise zusammen mit anderen Autoren) sowie unter weiteren Pseudonymen (auch von Autorenfreunden).[2][7]

Das für Übersetzungen zuweilen verwendete Pseudonym M.W. Anders leitet sich ab aus Mir wirds anders.


Werke



Kurzgeschichten (Auswahl)



Historische Kriminalromane



Thriller



Horror



Fantasy



Fantasy-Jugendbuchserie Camelon


Alle Bände unter dem Namen Martin Eisele:


Weitere Jugendbücher



Filmbücher zu den frühen Filmen von Roland Emmerich


Alle Buchtitel unter dem Namen Martin Eisele:


Filmbücher zur ARD-Krimireihe Tatort



Weitere Filmbücher



Nicht von Martin Baresch verfasste Werke



Heftromane


Als Autor von mehr als 600 Heftromanen aller Genres wirkte Martin Baresch unter anderem auch an folgenden Heftromanserien mit:[2]


Übersetzungen


Nachfolgend sind Werke aufgeführt, die von Martin Baresch aus dem Englischen bzw. Amerikanischen ins Deutsche übersetzt wurden.

Seine erste Übersetzung war 1978 der Science-Fiction-Roman Sie schenkten uns die Sterne von John Brunner.


Filmbücher



Fantasy



Fantasy – Die Welt der tausend Ebenen


Die Übersetzungen dieser Reihe erschienen zunächst unter dem Namen Martin Eisele. Die neuen eBook-Ausgaben aus 2016 erschienen unter dem Namen Martin Baresch.


Science-Fiction



Science-Fiction – Diadem-Zyklus


Alle Übersetzungen dieser Reihe unter dem Namen Martin Eisele:


Science-Fiction – Zeitreise



Horror



Weitere phantastische Literatur



Kinder- und Jugendbücher: Märchen – Fantasy



Jugendbücher: Fantasy



Weitere Jugendbücher



Nicht veröffentlichte Übersetzung


Der folgende phantastische Archäologie-Roman wurde 1984 durch (damals) Martin Eisele für eine Verlagsreihe Phantastica übersetzt, dann aber vom Verlag nicht veröffentlicht mit der Begründung: „Allzu schwer verständliche Lesekost“.


Auszeichnungen





Einzelnachweise


  1. Interview mit Martin Baresch auf Buchbesprechung.de: Einführung, (Memento vom 9. Februar 2015 im Internet Archive) Teil 1, (Memento vom 9. Februar 2015 im Internet Archive) Teil 2 (Memento vom 9. Februar 2015 im Internet Archive) und Teil 3. (Memento vom 6. April 2016 im Internet Archive) Veröffentlicht am 20. November 2014. Ursprünglich abgerufen am 19. Januar 2015.
  2. Martin Baresch Autorenportrait bei Amazon. Abgerufen am 19. Februar 2014.
  3. red.sign media: Autorenportrait Martin Baresch (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive) Ursprünglich abgerufen am 5. Februar 2014.
  4. Martin Baresch Autorenportrait beim Magazin EXODUS. Abgerufen am 15. Januar 2016.
  5. Martin Baresch Autorenportrait bei thrillkult-media. Abgerufen am 10. Juni 2019.
  6. Neue Württembergische Zeitung (NWZ): Neues von Autor Martin Baresch 13. April 2021. Abgerufen am 13. April 2021.
  7. Martin Eisele, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 6. Februar 2014.
  8. Datensatz zum Band Entdeckergeschichten / Schatzsuchergeschichten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 13. März 2014.
  9. Datensatz zum Hörbuch Tatort: Bluthunde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 18. April 2014.
  10. Datensatz zur Gesamtausgabe Elfenseele im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 27. April 2014.
  11. Buxtehuder Bulle: Preisträger, Website des Jugendbuchpreises. Abgerufen am 5. Februar 2014.
Personendaten
NAME Baresch, Martin
ALTERNATIVNAMEN Eisele, Martin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und Übersetzer
GEBURTSDATUM 14. September 1954
GEBURTSORT Eislingen/Fils



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