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Martin Kämpchen (* 9. Dezember 1948 in Boppard) ist ein deutscher Religionswissenschaftler, Autor, Übersetzer und Journalist, der sich dem deutsch-indischen Kulturaustausch widmet.


Lebenslauf


Kämpchen besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Boppard (Rhein). Vor dem Abitur besuchte er als Austauschschüler ein Jahr die USA und absolvierte das American High School Diploma in Oshkosh, Wisconsin. Im Jahr 1967 wurde er Kriegsdienstverweigerer, was damals noch mit einer sogenannten Gewissenspruefung durch einen Ausschuss der Bundeswehrverwaltung verbunden war. Er studierte Germanistik, Theater, Philosophie in Wien und Französisch in Paris. Er promovierte 1973 in Wien zum Dr. phil.[1] Danach ging er nach Indien, wo er zunächst Deutsch unterrichtete und dann Vergleichende Religionswissenschaft studierte. Seine zweite Promotion erlangte er dort mit einer Dissertation im Fach Vergleichende Religionswissenschaft über Ramakrishna und Franz von Assisi.

1980 wurde er in der westbengalischen Kleinstadt Shantiniketan, der einstigen Wohn- und Wirkungsstätte Rabindranath Tagores, ansässig. Weitere Wohnsitze sind Kalimpong in den Vorbergen des Himalaya, den Siwaliks, im Distrikt Darjeeling und Boppard.

Kämpchen hat Werke Tagores und Ramakrishnas aus dem Bengalischen ins Deutsche übersetzt, Svami Vivekananda übersetzte er aus dem Englischen. Daneben veröffentlichte er als Autor oder Herausgeber Sachbücher über indische Kultur, insbesondere über die Literaturen Indiens, und indische Religionen. Kämpchen veröffentlichte Tagebücher, Erzählungen, einen Roman, Anthologien und Essays in Deutschland. Er ist der Herausgeber der neunbändigen wissenschaftlichen Buchreihe „Klassiker der östlichen Meditation/Spiritualität Indiens“ (Zürich 1986–1992).

Außerdem erforscht er die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien im 20. Jahrhundert; Schwerpunkte sind: Tagore und Deutschland, Hermann Hesse und Günter Grass sowie Indien in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.

Seit 1995 schreibt er regelmäßig für das Feuilleton der FAZ über Indien und hält mehrfach im Jahr in Deutschland Vorträge und Lesungen. In Indien ist er Kolumnist für die englische Tageszeitung The Statesman (Kalkutta/Neu-Delhi) und The Telegraph (Kalkutta).

Seit 1984 bemüht er sich um eine alternative Entwicklungshilfe (im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“) in den beiden Santal-Dörfern Ghosaldanga und Bishnubati in der Nähe von Shantiniketan. Im Jahr 2007 wurde der Freundeskreis Ghosaldanga und Bishnubati e.V. in Frankfurt gegründet[2]. In den Jahren 1984, 1998, 1999, 2005, 2008, 2015 und 2018 veranstaltete Kämpchen mehrwöchige Rundreisen mit Vertretern (Sängern, Tänzern, Künstlern) der dörflichen Kultur in Deutschland und Österreich mit Veranstaltungen zum Thema „Ein indisches Dorf stellt sich vor“ in Schulen und vor Erwachsenen.


Auszeichnungen und Stipendien



Schriften (in Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Dissertation: Darstellungsweisen der Unmenschlichkeit und Grausamkeit in der Literatur zum Ersten und Zweiten Weltkrieg.
  2. Über uns. Freundeskreis Ghosaldanga und Bishnubati e.V.
  3. Bundespräsidialamt
  4. Stipendiaten. Künstlerhaus Edenkoben
Personendaten
NAME Kämpchen, Martin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Autor, Übersetzer und Journalist
GEBURTSDATUM 9. Dezember 1948
GEBURTSORT Boppard

На других языках


- [de] Martin Kämpchen

[en] Martin Kämpchen

Martin Kämpchen (born 9 December 1948) is an author, translator, journalist and social worker.



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