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Martin Pollack (* 23. Mai 1944 in Bad Hall, Oberösterreich) ist ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und literarischer Übersetzer.

Martin Pollack (2019)
Martin Pollack (2019)
Martin Pollack (2011)
Martin Pollack (2011)

Werdegang


Pollack ist der uneheliche Sohn des SS-Sturmbannführers Gerhard Bast[1] und Stiefsohn des oberösterreichischen Malers und Grafikers Hans Pollack. Neben dem Gymnasium absolvierte Pollack eine Lehre als Bau- und Möbeltischler und legte auch die Gesellenprüfung ab. Dann studierte er an der Universität Wien, der Universität Warschau sowie an verschiedenen jugoslawischen Universitäten Slawistik und osteuropäische Geschichte. Parallel zu seinem Studium war Pollack bereits als Übersetzer und Journalist tätig.

1987 begann Pollack als Redakteur für das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel zu arbeiten, unter anderem als Auslandskorrespondent in Wien und Warschau von 1987 bis 1998. Gleichzeitig publizierte er Essays und Übersetzungen polnischer Texte.

Seit 1998 ist er als freier Autor und Übersetzer tätig. Pollacks Bücher haben einen dokumentarischen Anspruch, dessen Zielsetzung es ist, Geschehnisse exakt zu dokumentieren, ohne dabei dem Leser persönliche Ansichten aufzuzwingen. Seine Bücher dokumentieren zumeist Ereignisse in der näheren Vergangenheit, die in Vergessenheit geraten sind, darunter Verbrechen des 20. Jahrhunderts in Galizien.[2]

2010 wurde sein damals aktuelles Sachbuch Kaiser von Amerika. Flucht aus Galizien, das durch ein Grenzgänger-Stipendium[3] der Robert Bosch Stiftung gefördert wurde, mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011 ausgezeichnet. Der Außenamtsstaatssekretär der polnischen Regierung Jan Dziedziczak kündigte 2016 die Zusammenarbeit mit Pollack auf, da dieser sich im April 2016 in einem Artikel im Standard besorgt über die autoritäre Innenpolitik Polens geäußert hatte.[4] In einem Kommentar in der NZZ im März 2018 bedauerte Pollack, dass das Problem der „ewig gestrigen Spinner“ in deutschnationalen Burschenschaften keineswegs so ernst genommen würde, wie es angesichts der von ihm zitierten „stillen Machtergreifung“ nötig wäre.[5]

Zurzeit lebt er in Wien und in Bocksdorf im Südburgenland.


Bücher


Ferner wurden von Martin Pollack sämtliche Werke des polnischen Autors Ryszard Kapuściński sowie der erste Teil der Tagebücher von Andrzej Bobkowski ins Deutsche übersetzt.


Auszeichnungen



Literatur




Commons: Martin Pollack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Henryk M. Broder: Der schneidige Gerd. In: Der Spiegel. 39/2004, S. 174f.
  2. Georg Renöckl: Gezieltes Stolpern in Krisengebieten. nzz.ch, 4. Juli 2014, abgerufen am 4. Juli 2014
  3. Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung
  4. Stephan Stach: Auf dem Index der polnischen Regierung, in: FAZ, 23. Juli 2016, S. 9
  5. Martin Pollack: Österreichs Burschenschafter galten als Spinner, und keiner hat sie ernst genommen – ein fataler Irrtum, NZZ, 12. März 2018
  6. Juri Andruchowytsch: Der Wahrheit wegen. Der Standard, 27. November 2010, Beilage Album, S. A 10.
  7. orf.at - Landespreise für Künstler und Wissenschaftler. Abgerufen am 13. August 2015
  8. Martin Pollack erhält Johann-Heinrich-Merck-Preis. In: Die Presse. 11. Juli 2018, S. 20.
  9. Merck-Preis an Martin Pollack, Börsenblatt vom 10. Juli 2018, abgerufen 12. Juli 2018
  10. Theodor-Kramer-Preis an Erdheim und Pollack. In: ORF.at. 9. September 2019, abgerufen am 9. September 2019.
  11. Michaela Fleck: Kulturpreise 2021: 24 Preise – und noch mehr Kunst. In: Niederösterreichische Nachrichten. 3. November 2021, abgerufen am 5. November 2021.
Personendaten
NAME Pollack, Martin
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Journalist, Essayist und Übersetzer
GEBURTSDATUM 23. Mai 1944
GEBURTSORT Bad Hall in Oberösterreich

На других языках


- [de] Martin Pollack

[ru] Поллак, Мартин

Ма́ртин По́ллак (нем. Martin Pollack; 23 мая 1944 (1944-05-23), Бад-Халль) — австрийский писатель, журналист, переводчик.



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