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Matthias Kramer, auch Krämer (* 12. November 1640 in Köln; † nach Juni 1729 in Erlangen) war ein deutscher Fremdsprachendidaktiker, Grammatiker, Lexikograf, Romanist, Italianist, Hispanist, Germanist und Niederlandist.


Leben und Werk


Secretario di Banco, ovvero stile di corrispondenza mercantile, 1707
Secretario di Banco, ovvero stile di corrispondenza mercantile, 1707

Kramer besuchte das Dreikönigsgymnasium der Jesuiten in Köln. Nach dem Abitur studierte er (offenbar fremdbestimmt) im Kloster der Kamaldulenser in Kahlenbergerdorf bei Wien Theologie, Philosophie und Philologie. Er wurde Prediger am vielsprachigen Hofe Kaiser Leopolds I. und kam dort mit Italienisch und Spanisch in Berührung, nachdem er in Köln schon Niederländisch und Französisch gelernt hatte. Ende der 60er Jahre entfloh er aus dem Kloster, heiratete und ließ sich 1670 in Nürnberg als Sprachlehrer (Magister Linguarum oder Sprachmeister) des Italienischen, Französischen und Spanischen nieder.

Mit Ausnahme der Zeit von April 1673 bis zum Frühjahr 1674, in der er erfolglos versuchte, in Straßburg Fuß zu fassen, der Zeit von 1682 bis 1689, in der er Ordentlicher Sprachmeister an der (damals protestantischen) Universität Heidelberg war, sowie während 10 Jahren in Regensburg zu Beginn des 18. Jahrhunderts, lebte Kramer in Nürnberg und publizierte im Laufe seines fast 90 Jahre währenden Lebens bedeutende Wörterbücher und Grammatiken des Deutschen, Italienischen, Französischen, Spanischen und Niederländischen nebst etlichen weiteren fremdsprachlichen Lehr- und Lernmaterialien und nicht zuletzt Übersetzungen. Besonderen Gewinn zog er dabei aus der wortschatzdidaktischen Theorie von Johann Joachim Becher (Methodus Didactica, 1669).[1]

Am 6. April 1712 wurde Kramer korrespondierendes Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1726 ernannte ihn Markgraf Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth auf seinen Antrag hin zum „Professor der Occidentalischen Sprachen“ an der Ritterakademie in Erlangen, ohne dass es jedoch zu einer Tätigkeit gekommen wäre.

In Augsburg wurde am 25. September 2013 durch die Augsburger und Bamberger Universitätsprofessoren Helmut Glück, Mark Häberlein und Konrad Schröder die "Matthias-Kramer-Gesellschaft für die Erforschung der Geschichte des Fremdsprachenerwerbs und der Mehrsprachigkeit" gegründet.


Werke



Italienisch



Wörterbücher


Grammatiken


Gesprächsbücher und Briefsteller


Deutsch



Französisch



Wörterbuch


Grammatik


Gesprächsbücher und Briefsteller


Spanisch



Niederländisch


Neues holländisch-deutsches und deutsch-holländisches Wörterbuch.
Neues holländisch-deutsches und deutsch-holländisches Wörterbuch.

Literatur





Einzelnachweise


  1. Laurent Bray: Becher et les bases théoriques du Dictionnaire roïal (1712–1715) de Matthias Kramer. In: Dix-huitième siècle, 2006/1 (Nr. 38), S. 151–160 (online).
Personendaten
NAME Kramer, Matthias
ALTERNATIVNAMEN Cramer, Matthias; Cremer, Matthias; Krämer, Matthias
KURZBESCHREIBUNG deutscher Fremdsprachendidaktiker, Grammatiker, Lexikograf, Romanist, Italianist, Hispanist, Germanist und Niederlandist
GEBURTSDATUM 12. November 1640
GEBURTSORT Köln
STERBEDATUM nach Juni 1729
STERBEORT Erlangen



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