Michael Schecker (* 4. September 1944) ist ein deutscher Sprachwissenschaftler (Sprachwissenschaft des Deutschen) und Neurolinguist, der sich insbesondere mit kognitiver Linguistik sowie mit kognitiven Abbauphänomenen (Demenzen, Alzheimer-Krankheit) und mit kindlichen Entwicklungsstörungen befasste (SLI, ADHS, ASD, kindliche Depressionen). In Deutschland war Michael Schecker an der Entwicklung und Etablierung des akademischen Berufsbildes ‚Klinische Linguistik/Sprachtherapie’ beteiligt. In Freiburg gehörte er zu den ‚Gründungsvätern‘ des interdisziplinären „Zentrums für Neurowissenschaften“ (ZfN)[1] und der trinationalen neurowissenschaftlichen Vernetzung am Oberrhein („Neuroscience in Freiburg“,[2] „Neurex“[3]).
Michael Schecker studierte in Köln, München und Freiburg Philosophie, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft des Deutschen. Nach dem Staatsexamen (Fächer Deutsch und Philosophie) promovierte er in einem Grenzgebiet zwischen Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft und habilitierte in Sprachwissenschaft des Deutschen mit der Arbeit "Kommunikative Aspekte grammatischen Wandels" (Venia legendi in Germanische Philologie).
Von 1980 bis 1982 lehrte er germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Rennes 2 in Frankreich. 1983 folgte ein Forschungsaufenthalt am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim und anschließend eine mehrjährige Lehrtätigkeit an der Schule für Logopäden, Freiburg. 1996 erhielt Schecker eine Professur in Germanische Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Schwerpunkt Sprachwissenschaft des Deutschen – Neurolinguistik. Dort übernahm er bis 2014 die Leitung des Neurolinguistischen Labors (NLL) Freiburg[4], das derzeit zum Forschungsbereich "Kognitive und Klinische Neurowissenschaften" der Universitätskliniken Freiburg gehört.[5] Seit 2015 ist Schecker im Ruhestand, aber zugleich noch als ‚Gastwissenschaftler‘ an der ‚Kinder- und Jugendpsychiatrie‘ der Universitätskliniken Freiburg tätig.
Schecker war unter anderem Mitantragsteller zum Freiburger Forschungsschwerpunktprogramm „Entwicklung und Abbau exekutiver Funktionen“, zum EU-Netzwerk „Control and Selection: Executive Abilities in Central Auditory Processing“ und zum interdisziplinären Landesforschungsschwerpunkt „Intersubjektive Konstruktion und sprachliche Kodierung von Schmerz“.[6]
Er ist/war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft, der französischen Association des germanistes de l'enseignement superieur,[7] der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft, der Gesellschaft für Aphasieforschung und -behandlung GAB[8] sowie des deutschen Bundesverbands Klinische Linguistik BKL.[9] Er ist wissenschaftliches Mitglied des Frankreichzentrums der Universität Freiburg,[10] der interdisziplinären "Neurowissenschaftlichen ArbeitsGemeinschaft" der Universität Freiburg[11] und der NEUREX ("the Neuroscience network in the upper Rhine valley").[12] Schließlich ist er Gründungsmitglied der "Oberrheinischen Arbeitsgemeinschaft 'Kognition'" (unter EUCOR) der Universitäten Basel, Freiburg und Strasbourg und des „Zentrum für Neurowissenschaften“ (ZfN) der Universität Freiburg.[13]
Schecker ist/war darüber hinaus Beiratsmitglied der Neurolinguistik – Zeitschrift für Aphasieforschung und -therapie (im HochschulVerlag Freiburg),[14] der Reihe Eurogermanistik – Europäische Studien zur deutschen Sprache (Stauffenburg-Verlag Tübingen)[15] und Mitherausgeber der Publikationsreihe cognitio – Kognitions- und neurowissenschaftliche Beiträge zur natürlichen Sprachverarbeitung, jetzt (2015) beim Peter Lang Verlag.[16]
Selbständige Publikationen
Herausgebertätigkeit
Schriftenverzeichnis[21] Letzte Veröffentlichungen[22]
Personendaten | |
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NAME | Schecker, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sprachwissenschaftler und Neurolinguist |
GEBURTSDATUM | 4. September 1944 |