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Paul Eisner (geboren 16. Januar 1889 in Königliche Weinberge, Österreich-Ungarn; gestorben 8. Juli 1958 in Prag) war ein tschechoslowakischer Publizist, Übersetzer und Literaturvermittler.

Pavel Eisner (unbekannter Fotograf, 1928)
Pavel Eisner (unbekannter Fotograf, 1928)

Leben


Paul Eisner war Sohn des jüdischen Kaufmanns Moritz Eisner und seiner Frau Klara. Eisner konvertierte 1918 zum Protestantismus. Er heiratete Margarete Wagner (1888–1955), eine Nachfahrin Richard Wagners[1], sie hatten eine Tochter.

Eisner besuchte die Realschule und nach einer Ergänzungsmatura am Gymnasium studierte er ab 1910 Slawistik, Romanistik und Germanistik an der Deutschen Universität Prag, wo er im Juli 1918 mit der Dissertation Lessing, Goethe, Schiller in tschechischen Übersetzungen promoviert wurde (ungedruckt). Während seines Studiums war er sowohl mit deutschen als auch tschechischen Literaten in Prag befreundet, darunter Franz Kafka und Max Brod unter den Deutschen und František Xaver Šalda und Otokar Fischer unter den Tschechen.

Eisner leitete die Übersetzungsabteilung der tschechischen Handels- und Gewerbekammer in Prag und arbeitete auch als Redakteur in deren Mitteilungsblatt. Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei im März 1939 wurde er von den Protektoratsbehörden entlassen. In den nächsten sechs Jahren war er wegen seiner jüdischen Herkunft von einer Deportation in die Konzentrationslager bedroht, war aber durch die sogenannte privilegierte Mischehe andererseits geschützt. Seine Freunde versteckten ihn zeitweise im Prager Spital Nemocnice Na Bulovce.

Eisner schrieb Gedichte, die in Prager Zeitungen, unter anderem im Prager Tagblatt gedruckt wurden. Er publizierte als Literaturkritiker eine Vielzahl von Essays in der Prager Presse. Er gab Anthologien tschechischer und slowakischer Literatur heraus, die er selbst ins Deutsche übersetzt hatte. Er war in der Lage, aus dreizehn europäischen Sprachen ins Tschechische zu übersetzen. Er übersetzte 1931 Jaroslav Křičkas Oper Spuk im Schloss für eine Inszenierung am Neuen deutschen Theater ins Deutsche. Er gilt als der erste Übersetzer von Werken Franz Kafkas ins Tschechische. Unter den ins Tschechische übersetzten deutschsprachigen Autoren sind Alfred Döblin, Louis Fürnberg, Grimmelshausen, Gerhart Hauptmann, Heinrich Heine, Heinrich von Kleist, Thomas Mann, Friedrich Schiller, Theodor Storm, Richard Wagner und Franz Werfel. Er arbeitete mit an einem deutsch-tschechischen Handwörterbuch.

Die Universität Neapel ernannte ihn 1946 zum Ehrenprofessor.


Schriften (Auswahl)


Herausgaben und Übersetzungen ins Deutsche

Literatur





Einzelnachweise


  1. Eisner, Paul (Pavel) In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 6, Saur, München 1998, S. 231.
Personendaten
NAME Eisner, Paul
ALTERNATIVNAMEN Eisner, Pavel
KURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Publizist, Übersetzer und Literaturvermittler
GEBURTSDATUM 16. Januar 1889
GEBURTSORT Königliche Weinberge
STERBEDATUM 8. Juli 1958
STERBEORT Prag

На других языках


- [de] Paul Eisner

[en] Pavel Eisner

Pavel Eisner (16 January 1889 – 8 July 1958), also known as Paul Eisner and under the pseudonym Vincy Schwarze, was Czech-German linguist and translator and the author of many studies about Czech language. He is considered one of the most important Czech translators of all time and was said to be proficient in 12 languages - English, French, Icelandic, Italian, Hungarian, German, Norwegian, Persian, Russian, Serbian, Spanish, and Tibetan. He produced some of the earliest Czech language translations of Franz Kafka's work.



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