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Peter Nielsen Ladefoged [ˈlædɪfəʊgɪd] (* 17. September 1925 in Sutton (London); † 24. Januar 2006 in London) war ein britischer Phonetiker.

Peter Ladefoged
Peter Ladefoged

Leben


Während seines Studiums (M.A. 1951) heiratete er seine Ehefrau Jenny. Mit ihr hatte er drei Kinder, darunter den späteren Archäologen Thegn Ladefoged. Mit einer Promotion schloss Ladefoged erfolgreich 1959 sein Studium an der Universität Edinburgh ab. Anschließend ging er für ein Jahr an die Universität von Ibadan (Nigeria). Die Jahre 1961 bis 1962 war er beim West African Language Survey tätig.

1962 nahm Ladefoged einen Ruf an die University of California, Los Angeles (UCLA) an und wirkte dort bis zu seiner Emeritierung 1991. Bis zu seinem Tod war er als gefragter Gastredner an Universitäten in vielen Teilen der Welt gewesen und galt als einer der bekanntesten Wissenschaftler seines Faches.

1964 wurde Ladefoged als Berater für die Filmproduktion des Musicals „My Fair Lady“ von Alan Jay Lerner (Musik von Frederick Loewe) mit Audrey Hepburn und Rex Harrison engagiert. „My Fair Lady“ basiert auf George Bernard Shaws „Pygmalion“. In diesem Film geht es um den Phonetik-Professor Henry Higgins (Rex Harrison), der mit Oberst Pickering, einem Sanskrit-Spezialisten (Wilfried Hyde-White), wettet, die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle (Audrey Hepburn), die einen ordinären Londoner „Rinnsteinjargon“ spricht, nach sechs Monaten Sprachunterricht auf einem Diplomatenball als Herzogin ausgeben zu können.

Ladefogeds Beratung über die Phonetik als Wissenschaft der Lautbildung zeigt sich darin, dass Professor Higgins in seinem Londoner Film-Sprachstudio bei den Tonaufnahmen Eliza „auf die Walze sprechen“ lässt. Dabei hält er ihre Aussprache nach „Bell's sichtbarer Sprache“ fest. Henry Higgins wird als Autor von Higgins' Universal-Alphabet bezeichnet, ein Werk, das Ladefoged damals vorschwebte. Eliza muss das Alphabet und Sätze mit richtiger Aussprache der Vokale und Konsonanten üben („Es grünt so grün“), um ihre Artikulation zu verbessern.

Das Studio wurde nach Ladefogeds Angaben mit zeitgenössischen Apparaturen ausgerüstet, mehreren Phonographen mit Trichter, einem Apparat für Aufnahme und Wiedergabe, Stimmgabeln verschiedener Größe, einem Metronom (Taktmesser), einem Xylophon mit Klöppel, einem Gasbrenner für die H-Übung („Ich se-he Krä-hen in der Nä-he“) und nach dem Vorbild von Demosthenes Kieselsteine, die man für Sprechübungen in den Mund nimmt („Vom schwarzen Moos verkrustet zäh stehen Blumentöpfe dicht an dicht“).

Ladefoged erlag am 24. Januar 2006 den Folgen eines Schlaganfalls in London, wo er sich nach einem Forschungsaufenthalt in Indien und vor seiner geplanten Rückkehr nach Los Angeles aufgehalten hatte.


Ämter und Auszeichnungen



Werke


Ladefogeds Werk umfasst über hundert Publikationen, darunter neun Bücher, von denen einige zu Standardwerken der Phonetik zählen. Einer von Ladefogeds Schwerpunkten lag auf der phonetischen Erforschung und Beschreibung zahlreicher vom Aussterben bedrohter Sprachen. Seine Forschungsaktivitäten umfassten u. a. Sprachen in Afrika, Indien, Australien, Brasilien und den USA. Ladefogeds Ziel war, nach eigener Aussage, sämtliche Sprachlaute der Welt, d. h. etwa 900 Konsonanten und 200 Vokale, zu hören und zu beschreiben. Diesem Ziel näherte er sich an in dem Buch The Sounds of the World’s Languages (1996), das er mit Ian Maddieson verfasste. Ladefoged war einer der Herausgeber des Journal of the International Phonetic Association.

Ausgewählte Werke:


Literatur




Personendaten
NAME Ladefoged, Peter
ALTERNATIVNAMEN Ladefoged, Peter Nielsen
KURZBESCHREIBUNG englischer Phonetiker
GEBURTSDATUM 17. September 1925
GEBURTSORT Sutton (London)
STERBEDATUM 24. Januar 2006
STERBEORT London

На других языках


- [de] Peter Ladefoged

[en] Peter Ladefoged

Peter Nielsen Ladefoged (/ˈlædɪfoʊɡɪd/ LAD-if-oh-ghid,[1] Danish: [ˈpʰe̝ˀtɐ ˈne̝lsn̩ ˈlɛːðəˌfoːð̩];[2] 17 September 1925 – 24 January 2006) was a British linguist and phonetician.[3]

[ru] Ладефогед, Питер

Питер Ладефогед (англ. Peter Nielsen Ladefoged; 17 сентября 1925 года – 24 января 2006 года) — британский лингвист, специалист в области фонетики. Работал в университете Эдинбурга в Шотландии и в Ибаданском университете в Нигерии в 1953–61 годах, а также являлся почётным профессором Калифорнийского университета в Лос-Анджелесе, где преподавал с 1962 по 1991 год.[2] Исследователь путешествовал по всему миру и документировал звуки исчезающих языков, применяя собственные методы сбора и изучения данных.[3] Ладефогед опубликовал 10 книг и 130 научных статей по различным аспектам теории и практики фонетики.[2]



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