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Philippe Goibaud-Dubois (auch: Du Bois-Goibaud) (* 3. Juni 1626 in Poitiers; † 1. Juli 1694 in Paris) war ein französischer Übersetzer und Mitglied der Académie française.


Leben und Werk



Im Dienste der Guise


Goibaud ging von seiner poitevinischen Heimat als Geiger und Tanzlehrer nach Paris und wurde von Marie de Lorraine (oder Marie de Guise, 1615–1688) zur Erziehung ihres seit dem Alter von 4 Jahren vaterlosen Neffen Louis Joseph de Lorraine, duc de Guise (1650–1671), Sohn von Louis de Lorraine, duc de Joyeuse (1622–1654), angestellt. Der Onkel seines Schutzbefohlenen, Henri II. de Lorraine, duc de Guise (1614–1664) hinterließ Memoiren, die Goibaud auf Geheiß des Herausgebers, Stallmeister Saint-Yon, redigierte und die 1668 erschienen.


Der Pascaliner


Goibaud kam über seinen Landsmann und Freund Herzog Artus Gouffier de Roannez (1627–1696) mit Port-Royal in Berührung und im weiteren, ebenso wie der andere Landsmann und Freund Nicolas Filleau de La Chaise (1631–1688), mit Pascal, zu dessen Umkreis er in den letzten Lebensjahren gehörte. Nach Pascals Tod 1662 zählte Goibaud, ebenso wie La Chaise, zu den sog. Pascalinern (pascalins), die sich um die Herausgabe der nachgelassenen Pensées bemühten und 1670 erfolgreich waren.


Mitglied der Académie française und Tod


Goibaud, der im Alter von dreißig Jahren noch bei den Solitaires von Port-Royal Latein gelernt hatte, wandte sich nach dem Tod des Herzogs von Guise 1671 (mit 21 Jahren) der Übersetzung zu und übersetzte aus dem Latein umfangreiche Texte von Cicero und Augustinus, die ab 1676 erschienen. Im November 1693 wurde er in die Académie française (Sitz Nr. 19) aufgenommen und thematisierte in der Antrittsrede sein Prinzip der klassischen Anti-Rhetorik, das auf Pascals Maxime 671 zurückging: La vraie éloquence se moque de l’éloquence (Die wahre Rhetorik braucht keine Rhetorik). Diesen Gedanken führte er mit Bezug auf Augustinus 1694 im Vorwort zu seiner Augustinusübersetzung weiter aus, was den Widerspruch von Antoine Arnauld provozierte, der ihm andere Augustinusstellen entgegenhielt. Beide Kontrahenten starben noch im gleichen Jahr, Goibaud am 1. Juli, Arnauld am 8. August. Die Texte wurden 1992 durch Thomas M. Carr Jr (* 1944) erstmals kritisch herausgegeben, da die éloquence des 17. Jahrhunderts seit 1980 durch Marc Fumaroli zum Forschungsgegenstand geworden war.


Werke



Übersetzungen



Weitere Werke



Literatur




Personendaten
NAME Goibaud-Dubois, Philippe
ALTERNATIVNAMEN Du Bois-Goibaud, Philippe; Goibaut-Dubois, Philippe
KURZBESCHREIBUNG französischer Übersetzer und Mitglied der Académie française
GEBURTSDATUM 3. Juni 1626
GEBURTSORT Poitiers
STERBEDATUM 1. Juli 1694
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Philippe Goibaud-Dubois

[en] Philippe Goibaut

Philippe Goibaut des Bois La Grugère (pronounced [filip ɡwabo de bwɑ la ɡʁyʒɛʁ]; 22? March 1629 – 1 July 1694), known to his contemporaries as Monsieur Du Bois (pronounced [məsjø dy bwɑ]), was a translator of St. Augustine, member of the Académie Française and director of Mademoiselle de Guise's musical ensemble. Goibaut is the preferred spelling: that is how he signed his name.[citation needed]

[ru] Гуабо-Дюбуа, Филипп

Филипп Гуабо-Дюбуа (фр. Philippe Goibaud-Dubois; 3 июня 1626, Пуатье — 1 июля 1694, Париж) — французский писатель , переводчик. Член Французской академии (с 1693, кресло 19).



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