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Senta Trömel-Plötz (* 26. Februar 1939 in München) ist eine deutsche Sprachwissenschaftlerin. Gemeinsam mit Luise F. Pusch begründete sie die feministische Linguistik in Deutschland.


Leben


Senta Trömel-Plötz studierte Linguistik in den USA. Mit der Arbeit Simple copula structures in English wurde sie an der University of Pennsylvania promoviert. Es folgte die Habilitation. Von 1980 bis 1984 war sie Professorin am Fachbereich Sprachwissenschaft der Universität Konstanz.[1] Die Professur wurde nicht in einen regulären Lehrstuhl umgewandelt. Trömel-Plötz führte dies darauf zurück, dass sie aus politischen Gründen keine Professur in feministischer Linguistik in Deutschland bekommen habe. In den USA gebe es viel mehr Offenheit für feministische Themen.[2][3] Seither arbeitet sie als freie Linguistin und Autorin und hat zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Gebiet der formalen Linguistik, Psycholinguistik und feministischen Linguistik veröffentlicht.

Als wegweisend für die Herausbildung einer feministischen Sprachwissenschaft im deutschsprachigen Raum gilt ihr soziolinguistischer Text Linguistik und Frauensprache, der erstmals 1978 in der Fachzeitschrift Linguistische Berichte veröffentlicht wurde.[4][5][6] Mit diesem Aufsatz wurde „zum ersten Mal eine problematische Verquickung von grammatikalischem und biologischem Geschlecht“ nahegelegt. Trömel-Plötz „leitete damit die Debatte um das vermeintlich geschlechtsneutrale generische Maskulinum [...] ein und kritisierte, dass diese Form eben nicht geschlechtsneutral wirke [...], sondern Frauen gedanklich auslösche.“[7]

Trömel-Plötz lebt heute in Pennsylvania. Sie hält regelmäßig Lesungen und Vorträge in Europa.


Schriften (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Antrittsvorlesung von Senta Trömel-Plötz: Frauensprache in unserer Welt der Männer (Konstanzer Universitätsreden, 132), Universitätsverlag Konstanz 1979, ISBN 3-87940-162-4
  2. Im Gespräch mit Senta Trömel-Plötz, Goethe-Institut (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
  3. Senta Trömel-Plötz: Der Ausschluss von Frauen aus der Universität, in: dies.: Vatersprache, Mutterland
  4. Linguistische Berichte, Heft 57/1978, Inhaltsverzeichnis
  5. Rezipiert in: Posch, C./Mairhofer, E.: Wie männlich ist das Maskulinum? Eine Frage der Ökonomie. Praesens Verlag. Wien 2012, Online
  6. Daniela Wawra: Männer und Frauen im Job Interview. Eine evolutionspsychologische Studie zu ihrem Sprachgebrauch im Englischen (Reihe: Beiträge zur Englischen Sprache und Kultur, Bd. 1), LIT Verlag 2004, ISBN 3-8258-7283-1, S. 2
  7. Claudia Posch: Mitgefangen – Mitgehangen. Generisches Maskulinum und Normen geschlechtergerechten Sprachgebrauchs, in: Christina Antenhofer, Andreas Oberprantacher, Kordula Schnegg (Hrsg.): Methoden und Wahrheiten, Innsbruck Univ. Press 2011, ISBN 978-3-902811-17-2, S. 207–228
  8. Vatersprache, Mutterland. Rezension von Luise F. Pusch
Personendaten
NAME Trömel-Plötz, Senta
KURZBESCHREIBUNG deutsche Sprachwissenschaftlerin
GEBURTSDATUM 26. Februar 1939
GEBURTSORT München, Bayern, Deutsches Reich



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