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Theodor Nöldeke (* 2. März 1836 in Harburg, heute Hamburg; † 25. Dezember 1930 in Karlsruhe) war ein deutscher Orientalist.

Theodor Nöldeke, vor 1907
Theodor Nöldeke, vor 1907
Theodor Nöldeke, vor 1907

Leben


Nöldeke absolvierte 1853 sein Abitur am Gymnasium Georgianum in Lingen und studierte an den Universitäten Göttingen, Wien, Leiden und Berlin. Er wurde 1864 Professor in Kiel und bekleidete dann ab 1872 eine Professur an der Universität Straßburg bis zu seiner Emeritierung mit 70 Jahren. Nöldeke verfasste zahlreiche Studien (unter anderem über den Koran) und schrieb Beiträge für die Encyclopædia Britannica. Er beschäftigte sich mit der alttestamentlichen Forschung, den semitischen Sprachen und der arabischen, persischen und syrischen Literatur. Nöldeke war an der grundlegenden Tabari-Edition de Goejes beteiligt und besorgte eine Übersetzung jener Abschnitte der Universalgeschichte Tabaris, die die Zeit der Sassaniden behandelten. Die Übersetzung ist noch heute von großem Wert, zumal er zahlreiche Anmerkungen hinzufügte.

Nöldeke, der wichtige Werke der orientalischen Literatur übersetzte, galt schon zu Lebzeiten als sehr bedeutender Orientalist. Zu seinen zahlreichen Schülern zählten unter anderem Hartwig Hirschfeld und Friedrich Schwally, den er mit der Fortführung seines Standardwerks Geschichte des Qorans betraute.

Sein Nachlass befindet sich in der Universitätsbibliothek Tübingen.[1]


Ehrungen


Nöldeke war Träger des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste (ab 1888) und seit 1879 auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1885 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt; 1926 wurde er Ehrenmitglied dieser Akademie.[2] Im Jahr 1892 verlieh ihm die Universität Edinburgh die Ehrendoktorwürde. 1893 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom ernannt. Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gehörte er seit 1920 als außerordentliches Mitglied an. 1926 wurde er Ehrenbürger der damaligen Stadt Harburg (heute Teil von Hamburg), seit 1927 erinnert die Nöldekestraße im Hamburger Stadtteil Wilstorf an ihn.[3]


Privates


Nöldeke hatte zehn Kinder, doch starben sechs davon vor ihm. Sein Sohn Arnold Nöldeke wurde Richter und war in der Weimarer Zeit Hamburger Senator.


Schriften (Auswahl)



Literatur




Commons: Theodor Nöldeke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Theodor Nöldeke – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bundesarchiv, Zentrale Datenbank Nachlässe. Abgerufen am 11. September 2019.
  2. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Theodor Eduard Bernhard Nöldeke. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 9. Oktober 2015 (russisch).
  3. Horst Beckershaus: Die Hamburger Straßennamen. Woher sie kommen und was sie bedeuten. 6. Auflage. Verlag Die Hanse, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86393-009-7.
Personendaten
NAME Nöldeke, Theodor
ALTERNATIVNAMEN Nöldeke, Theodor Eduard Bernhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist
GEBURTSDATUM 2. März 1836
GEBURTSORT Harburg (Elbe)
STERBEDATUM 25. Dezember 1930
STERBEORT Karlsruhe

На других языках


- [de] Theodor Nöldeke

[en] Theodor Nöldeke

Theodor Nöldeke (German: [ˈteːodoːɐ̯ ˈnœldəkə]; born 2 March 1836 – 25 December 1930) was a German orientalist and scholar. His research interests ranged over Old Testament studies, Semitic languages and Arabic, Persian and Syriac literature. Nöldeke translated several important works of oriental literature and during his lifetime was considered an important orientalist. He wrote numerous studies (including on the Qur’ān) and contributed articles to the Encyclopædia Britannica.



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