Ueda Bin (japanisch上田 敏; * 30. Oktober 1874 in Tokio; † 9. Juli 1916 ebenda), eigentlich Ueda Yanagimura (上田 柳村), war ein japanischer Dichter, Kritiker, Übersetzer und Aufklärer.[1] Er war ein Mitherausgeber der Bungakukai-Zeitschrift und er übertrug heute noch weithin bekannte Werke der französischen und englischen Literatur, insbesondere der französischen Symbolisten, in Reimform ins Japanische.
Ueda Bin (1912)
Leben
Er wurde als ältester Sohn des Lehnsvasallen Ueda Keiji (上田絅二) 1874 in Tokio geboren. Er wurde nach Abschluss des literaturwissenschaftlichen Studiums an der Kaiserlichen Universität Tokio Hochschullehrer zuerst an der Höheren Normalschule Tokio (später Pädagogische Universität Tokio) und dann an seiner Alma Mater gemeinsam mit Natsume Sōseki als Nachfolger von Koizumi Yakumo.
Durch sein schöpferisches sprachwissenschaftliches Talent gelangte er zu hohem Ansehen. Von Koizumi Yakumo wurde sein Talent sich im Englischen auszudrücken gerühmt als ein Talent, wie es nur „einer von zehntausend“ Studenten habe. Er war mit zahlreichen fremdländischen Sprachen vertraut und besaß tiefgreifende Kenntnisse der klassischen japanischen Literatur. 1908 reise er zu Studien nach Europa (Paris[2]); nach seiner Rückkehr nach Japan wurde er Hochschullehrer an der Universität Kyōto. Zwei Jahre später trat er eine Stelle als Berater der literaturwissenschaftlichen Fakultät an der Keiō-Universität an.
Er verstarb plötzlich 1916, im Alter von 41 Jahren, an einem Nierenleiden in seiner Wohnung in Tokyo.
Als bedeutendstes Werk ist das Kaichō on (海潮音, Meeresgeräusche[3] auch Klang der Gezeiten[4]) anzusehen, eine Sammlung von deutschen, englischen, französischen und italienischen Gedichten, die er selbst ins Japanische übertrug.
Werke (Auswahl)
1899 Yaso – eine Weltgeschichte (耶蘇(世界歴史譚)
1901 Saikin kaigai bungaku (最近海外文学)
1901 Bungei ronshu (文芸論集)
1901 Shisei Dante (詩聖ダンテ)
1907 Bungei Kowa (文芸講話)
1910 Uzumaki (うづまき)
1915 Kouta (小唄)
1916 Gendai no Geijutsu (現代の芸術)
Übersetzungen ins Japanische
1905 Kaichō on (海潮音) – Gedichtanthologie europäischer Lyrik u.a. von Carl Hermann Busse und Paul Verlaine
Über den Bergen weit zu wandern
Sagen die Leute, wohnt das Glück.
Ach, und ich ging im Schwarme der andern,
kam mit verweinten Augen zurück.
Über den Bergen weit weit drüben,
Sagen die Leute, wohnt das Glück.
Takemitsu Morikawa:Yanagita Kunio (1875–1962). In: Takemitsu Morikawa (Hrsg.): Japanische Intellektuelle im Spannungsfeld von Okzidentalismus und Orientalismus. Kassel University Press, Kassel 2008, ISBN 978-3-89958-181-2, S.59, urn:nbn:de:0002-1817.
Textausgabe (Mementodes Originals vom 26. Januar 2012 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pinkchiffon.web.infoseek.co.jp
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Ueda der Familienname, Bin der Vorname.
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