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Ute Erb (* 25. Dezember 1940 in Scherbach) ist eine deutsche Schriftstellerin, Lyrikerin, Korrektorin und Übersetzerin.

Ute Erb in Berlin (2017)
Ute Erb in Berlin (2017)

Leben, Bildung, Engagement


Ute Erb ist die jüngste Tochter von Ewald Johann Erb (1903–1978) und Elisabeth Erb (1904–, geb. Hansen, geschiedene Schürmann), und Schwester von Elke Erb.

1949 holte Ewald Erb seine Familie aus Scherbach (Eifel) nach Halle in die Sowjetische Besatzungszone. Seine drei Töchter kamen in das Internat der Franckeschen Stiftungen. Anderthalb Jahre später konnte die Familie wieder zusammenziehen.

Im November 1957 verließ Erb die DDR gegen den Willen ihrer Eltern. Ihre Beweggründe für die Flucht aus der DDR schildert sie in ihrem Buch Die Kette an deinem Hals – Aufzeichnungen eines zornigen jungen Mädchens aus Mitteldeutschland, das sie auf die Anregung von Joseph Scholmer 1958 in Düsseldorf und in der unterrichtsfreien Zeit während des Schichtunterrichts am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Godesberg zu schreiben begann. Das Buch erschien 1960 in der Europäischen Verlagsanstalt, während Erb im Kibbuz Gal’ed (einer Siedlung ehemaliger Mitglieder der Berliner Gewerkschaftsjugend) arbeitete, und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Sie zog 1960 nach West-Berlin und heiratete 1962 den Arbeiter, Dolmetscher und Sänger Michael Pampuch (Scheidung 1966), mit dem zusammen sie die Lyndon-B.-Johnson-Biographie von Booth Mooney übersetzte. 1961 und 1963 kamen ihre beiden Söhne zur Welt.

1967 wurde ihre Mitgliedschaft in der SPD nach vier Monaten widerrufen, da sie im Rahmen des Kampfs gegen den Vietnam-Krieg maßgeblich an der Störung einer US-Truppenparade in Berlin-Neukölln beteiligt war. Erb verkehrte in der Kommune 1,[1] war Mitbegründerin, Namensgeberin und Hauptmieterin der Kommune  99 sowie aktiv in der Kinderladen-Bewegung. Sie war Stipendiatin der Pädagogischen Hochschule Berlin (PH), gab aber als Alleinerziehende aus finanziellen Gründen das Studium auf. 1970 trat sie an der PH der Studentengruppe der SEW bei.

In zweiter Ehe war Ute Erb ein Jahr lang mit dem österreichischen Dichter Hermann Schürrer verheiratet.[2]

1976 erschien beim Wolfgang Fietkau Verlag das erste Lyrikbändchen, 1979 das zweite bei der Edition Neue Wege. 1976 organisierte sie federführend den II. Berliner Autorentag (Thema: „Schreib das auf, Frau“) und versammelte die Sektion Literatur in der Vereinigung demokratischer und sozialistischer Künstler (VDSK). Sie arbeitete im Vorstand des Westberliner Verbandes deutscher Schriftsteller (VS), im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, im Ständigen Komitee Kulturtage, Progressive Kunst West-Berlin e. V. und in der Libanon-Hilfe mit. Sie ist Mitglied bei der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV) mit Sitz in Wien.


Berufliche Tätigkeiten


Von 1974 an arbeitete sie im Composersatz (englisch typesetting),[3] zunächst im Druckhaus Norden, dem Verlagshaus der Wahrheit. Ab 1978 setzte sie bei der Neuen für den Forschungsschwerpunkt Theorie und Geschichte von Bau, Raum und Alltagskultur in Berlin an der Hochschule der Künste in Westberlin.[4][5][6] 1982 gründete sie die „Schriftstellerei Ute Erb & Kollektiv“ und heiratete Omar Saad, einen palästinensischen Flüchtling aus dem Libanon (Scheidung 1986). Als Verlegerin stellte sie einige Rara her (wie den Landwehrkanal) und brachte ein Buch von Sigrun Casper auf den Markt. 1996 zog sie sich wegen chronischer Quecksilbervergiftung zurück.

Ute Erb lebt seit 2001 in Berlin-Charlottenburg, und seit 2007 ist sie aktiv im gemeinnützigen Projekt Wikipedia.


Werke (Auswahl)



Literatur



Buchferne Medien




Commons: Ute Erb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Horst Rieck: Auch im Osten bekannt – Fritz Teufels Händel mit den Vopos. In: Die Zeit, Nr. 50/1967. (Memorial bei Archive.org)
  2. Eintrag „Erb, Ute (verh. Ute Pampuch, Ute Schürrer)“. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2012/2013. Walter De Gruyter, Berlin, S. 239.
  3. Siehe Impressum der gekürzten Ausgabe von Philip S. Foner, Reinhard Schultz: Das Andere Amerika. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst und Elefanten Press, Berlin (West) 1983, published by The Journeyman Press, London/West Nyack 1985.
  4. Johann Friedrich Geist und Klaus Kürvers: Das Berliner Mietshaus 1740–1862. Prestel-Verlag, München 1980, ISBN 3-7913-0524-7, S. 8.
  5. Johann Friedrich Geist und Klaus Kürvers: Das Berliner Mietshaus 1862–1945. Prestel-Verlag, München 1984, ISBN 3-7913-0696-0, Klappentext vorne.
  6. Johann Friedrich Geist und Klaus Kürvers: Das Berliner Mietshaus 1945–1989. Prestel-Verlag, München 1989, ISBN 3-7913-0707-X, S. 8.
Personendaten
NAME Erb, Ute
ALTERNATIVNAMEN Schürrer, Ute (Ehename); Pampuch-Erb, Ute (Ehename)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin
GEBURTSDATUM 25. Dezember 1940
GEBURTSORT Scherbach, Bonn-Land, jetzt Rheinbach, Rhein-Sieg-Kreis (Voreifel)

На других языках


- [de] Ute Erb

[en] Ute Erb

Ute Erb (born 25 December 1940) is a German writer, poet and translator. She grew up in the German Democratic Republic (East Germany); but when she was 16 she escaped illegally to the west, without telling her parents, and ended up living in Cologne "with friends". She was driven to it, as she later explained, "by a homesickness for a Germany that simply did not exist". It would not be the last time she would display a well-honed rebellious streak.[1][2]



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