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Wilhelm Bondzio (* 22. Oktober 1929;[1] † 2017) war ein deutscher germanistischer Linguist mit dem Schwerpunkt Valenztheorie.


Leben


Der 1929 geborene Wilhelm Bondzio war zwischen 1947 und 1950 drei Jahre lang als Neulehrer tätig.[1] 1950[1] nahm er ein Studium der Germanistik, Nordistik und Linguistik auf.[2] 1958 wurde er mit einer sprachhistorischen Arbeit promoviert. Die Habilitation erfolgte 1967 mit einer synchronistischen Arbeit zur Nominalsyntax.[2] Danach war er ordentlicher Professor und Leiter des Lehrstuhls für deutsche Sprache[1] an der Humboldt-Universität zu Berlin, Sektion Germanistik.[3] Er war Mitinitiator des sprachwissenschaftlichen Arbeitskreises an der Humboldt-Universität.[1]

Galt sein Hauptaugenmerk zunächst der Wissenschaftsgeschichte und der mittelalterlichen Literaturgeschichte, entwickelte sich die Valenz schließlich zu seinem Spezialgebiet.[1] Er zählte zu den Mitbegründern der Valenztheorie in der DDR.[4] Er gab außerdem mehrere literaturgeschichtliche Bücher heraus. In Aufsätzen widmete er sich der Grammatik, der Semantik, der Sprachgeschichte, dem kontrastiven Sprachvergleich und der Geschichte der Linguistik und Germanistik.[2] Das Mitglied des Hauptvorstandes der CDU[1] vertrat den christlichen Glauben auch nach außen.[5]


Zitate



Bondzio über seine Arbeit


„Wie bisher lege ich Wert darauf, theoretische Ansichten an ausreichendem empirischen Material zu explizieren. Obwohl ich mich dabei auf die deutsche Sprache beschränke, geht mein theoretischer Anspruch über sie hinaus und ist auf universellere Gültigkeit gerichtet. Damit verbindet sich die Absicht, mit anderen Valenz- und Grammatiktheorien in kritischem Kontakt zu bleiben. Mit der Betonung der semantischen Aspekte und mit ihrem grammatisch-syntaktischen Modell stellt sich die Semantische Valenztheorie in die Nähe der Funktionalen Grammatik und in die europäische Tradition der Sprach- und Grammatiktheorie, was auch am Festhalten an bewährten klassischen grammatischen Termini zu erkennen ist.“

Wilhelm Bondzio: Vorwort, 2002[6]

Zeitschrift für Germanistik über Bondzios Arbeit


„In einer Zeit, in der die Gefahr bestand, die Bedeutungsforschung zu vernachlässigen, fand Bondzio mit seiner konsequent semantisch fundierten Sicht auf die Valenzverhältnisse seinen eigenen Weg, Semantik und Grammatik zueinander in Beziehung zu setzen und die syntaktischen Strukturen von ihrer semantisch-logischen Grundlage her zu erklären.“

Zeitschrift für Germanistik, 1986[1]

Schriften (Auswahl)



Herausgaben



Festschriften



Einzelnachweise


  1. Wilhelm Bondzio zum 60. Geburtstag. In: Zeitschrift für Germanistik. Nr. 4/1986. Leipzig November 1986, Informationen, S. 496.
  2. Wilhelm Bondzio. [Der Autor]. In: peterlang.com. Abgerufen am 6. August 2019 (zugleich Klappentext von Modifikatoren).
  3. Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Band 1 A–H. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1991, ISBN 3-11-011754-1, Bondzio, S. 340 (16. Ausgabe).
  4. Vorwort. In: Werner Thielemann, Klaus Welke (Hrsg.): Valenztheorie – Werden und Wirkung. Wilhelm Bondzio zum 65. Geburtstag. Nodus Publikationen, Münster 1994, ISBN 3-89323-252-4, S. 9–12.
  5. Wilhelm Bondzio: Die Rolle des progressiven Erbes christlicher Künstler für die Bewußtseinsbildung des sozialistischen Staatsbürgers christlichen Glaubens. In: Sekretariat des Hauptvorstandes der CDU (Hrsg.): Auftrag und Verantwortung des Künstlers in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft. Beratung des Präsidiums des Hauptvorstandes der CDU mit Künstlern am 23.11.1973 in Burgscheidungen. Hauptvorstand der CDU, Berlin 1974, S. 43–46.
  6. Wilhelm Bondzio: Modifikation – Wortbildung – Pronomen. Studien zur semantischen Valenztheorie. Hrsg.: Inge Pohl, Karl-Ernst Sommerfeldt (= Sprache. System und Tätigkeit. Band 42). Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-631-38914-0, Vorwort, S. 9.


Personendaten
NAME Bondzio, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher germanistischer Linguist
GEBURTSDATUM 22. Oktober 1929
STERBEDATUM 2017



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