Wolfgang Ulrich Dressler (* 22. Dezember 1939 in Wien) ist ein österreichischer Linguist und emeritierter Universitätsprofessor an der Universität Wien. Seit 1989 ist er Obmann der Kommission für Linguistik und Kommunikationsforschung und seit 2010 Stellvertretender Direktor des Instituts für Corpuslinguistik und Texttechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Wolfgang U. Dressler wurde am 22. Dezember 1939 als Sohn von Obermagistratsrat Oskar Dressler und der Musikerin Elisabeth Dressler, geborene Groll, geboren. Dressler ist seit 1962 verheiratet und hat zwei Töchter.
Dressler studierte von 1957 bis 1962 Sprachwissenschaft und Klassische Philologie an der Universität Wien und schloss mit Mag. phil. und Dr. phil. ab. 1960–1961 studierte er in Rom, 1964–1965 in Paris. 1968 wurde er an der Universität Wien in Sprachwissenschaft habilitiert.
Von 1961 bis 1962 arbeitete Dressler zunächst als Probelehrer am Piaristengymnasium in Wien und 1962–1964 als Epigraphiker an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1964–1969 war er Assistent am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien. 1970 ging er als Lecturer an die University of California, Los Angeles und 1970–1971 als Associate Professor an die Ohio State University in Columbus. Zahlreiche Gastprofessuren und Vorträge führten ihn im Laufe der Jahre an verschiedene Institutionen in ganz Europa, Nord- und Südamerika und Asien.[1]
1971–2008 war Dressler ordentlicher Universitätsprofessor für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien, 1978–2008 hatte er zusätzlich die Funktion des Institutsvorstands inne.[2]
1979 wurde Dressler zum korrespondierenden Mitglied im Inland und 1992 zum wirklichen Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[3] Seit 1989 ist Dressler Obmann der Kommission für Linguistik und Kommunikationsforschung und seit 2010 Stellvertretender Direktor des Instituts für Corpuslinguistik und Texttechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[1] Seit 1995 ist er korrespondierendes Mitglied der Florentiner Accademia della Crusca.[4] 2003 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften und 2004 zum Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 2005 wurde er als ordentliches Mitglied in die Academia Europaea aufgenommen.[5] Seit 2012 ist er ausländisches Mitglied der Accademia dei Lincei.[6]
Zu Dresslers Forschungsgebieten zählen Textlinguistik, Phonologie, Morphologie, Spracherwerb und Psycholinguistik. Er ist sowohl ein wichtiger Vertreter der Natürlichkeitstheorie als auch bekannt für die Zusammenarbeit mit Robert-Alain de Beaugrande über Textualität.[7]
Wolfgang U. Dressler veröffentlichte über 400 Bücher und Artikel. Seine Einführung in die Textlinguistik (1981, mit Robert de Beaugrande) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Im Jahr 2001 erschien eine Festschrift für Dressler in englischer Sprache mit dem Titel Naturally!, zu der viele Kollegen Artikel aus verschiedenen Teilgebieten der Linguistik beitrugen.[8]
2013 wurde Dressler für sein Lebenswerk der Kardinal-Innitzer-Preis verliehen.[9]
Personendaten | |
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NAME | Dressler, Wolfgang U. |
ALTERNATIVNAMEN | Dressler, Wolfgang Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Linguist |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1939 |
GEBURTSORT | Wien |