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Aari (auch Ari, Selbstbezeichnung afa-n ari) ist die Sprache des Volkes der Aari im südlichen Äthiopien.

Aari

Gesprochen in

Äthiopien
Sprecher 150.000
Linguistische
Klassifikation
  • Afroasiatisch
    Omotisch
    Südomotisch
    Aari
Offizieller Status
Amtssprache in -
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-3

aiw

Es wird dem südlichen Zweig der omotischen Sprachen, einem der sechs Hauptzweige des afroasiatischen Sprachen zugeordnet. Gemäß Ethnologue (siehe Weblink) hat es etwa 110.000 Sprecher.


Phonologie


In Hinblick auf die Phonologie fallen die Implosive ɓ, ɗ und das im Omotischen einzigartige ʱ auf. Das Aari ist eine Tonsprache, in der jedes Wort genau eine Silbe mit Hochton besitzt. Dieser ist bei Nomina lexikalisch und bei Verben grammatikalisch festgelegt.


Morphologie



Pronomina


Nach der syntaktischen Funktion lassen sich verschiedene Reihen von Personalpronomina unterscheiden. Nominativpronomina treten in kurzen, abhängigen und langen, unabhängigen Formen auf; Possessivpronomina besitzen ebenfalls lange und kurze Formen; die langen werden dabei im Gegensatz zu den kurzen obligatorisch präfigiert. Akkusativformen werden durch die Affigierung von -m/-n an die abhängigen Pronomina gebildet. Nach Hayward 1990 (zitiert nach Bender 2002) haben die Personalpronomina folgende Formen:

  unabhängig abhängig Akkusativ Genitiv (lang) Genitiv (kurz)
1. Sg. ʔitá ʔí ʔím ʔíst(e) ʔí
2. Sg. ʱaaná ʱáa ʱáam ʱáant(e) ʱáa
3. Sg. m. nʱó(o) kím kút(te)
3. Sg. f. nʱáa kóm kót(te)
1. Pl. wʱootá wʱó(o) wʱó(o)m wʱó(o)nt(e) wʱó(o)
2. Pl. yetá yém yént(e)
3. Pl. ketá kém két(te)

Nomina


Substantive unterscheiden im Ari die folgenden Kategorien:

Indefinite Substantive sind hinsichtlich aller Kategorien außer dem Genitiv auf -ta/-te unmarkiert:

Definite Substantive bilden einen Akkusativ auf -m, einen Genitiv auf -ta/-te oder -∅ und einen Vokativ auf -o. Als Subjekt, als Dativ und vor Postpositionen steht der unmarkierte Nominativ. Der Kollektiv ist nicht markiert, der nicht von allen Substantiven gebildete Singulativ weist im Maskulinum das Suffix -s- und im Femininum -ta- auf. Die Definitheit wird mit -(i)n(a/e)- markiert. Diese Suffixe folgen in folgender Reihenfolge auf den Stamm:

  1. Genus+Numerus
  2. Definitheit
  3. Kasus

Beispiele:


Verben


Primäre Verbalwurzeln sind meist einsilbig, die Flexion erfolgt hauptsächlich durch Suffixe. Im Imperfekt finden reduplizierte Verbalwurzeln Anwendung: miks- „betteln“ 3. P. Sg. míksmiks-da, mímiksda. Die Personalendungen sind in den meisten Formen (Hayward 1990, zitiert nach Bender 2000):

Singular Plural
1. 2. 3. 1. 2. 3.
itaye, a, i, ∅ʱo(o)tetek

Mit ihnen werden folgende Tempora konjugiert:

Bezeichnung Marker Beispiel
Perfekt 1 -s(eq)- báʔ-s(eq)-e „er/sie brachte“
Perfekt 2 -t- báʔ-t-a „er/sie brachte“
negatives Perfekt -k- báʔ-k-ít(e) „ich brachte nicht“
Imperfekt -d- bá(ʔ)baʔ-d-et „ihr bringt“
negatives Imperfekt -y- baʔá-y-ek „sie bringen nicht“

Durch Kombination von aaq mit verschiedenen Tempora lassen sich weitere Tempusformen bilden, beispielsweise ein habitatives oder duratives Perfekt: bábaʔ-d-it-aaq „ich brachte gewöhnlich“. Der Imperativ hat die Endungen Singular -ka, Plural -ket, negiert ʱáay. Der Jussiv wird in allen Personen mit -en markiert: ʔí báʔ-en „lass mich bringen“.

Das Futur und mindestens ein Konverb haben eine abweichende Flexion:

Bezeichnung Personenmarker Beispiel
Singular Plural
1. 2. 3. 1. 2. 3.
Futur -t-er -t-ay -t-er -t-ʱo(o)t -t-er -t-er báʔ-t-ay „du wirst bringen“
Konverb -ito -ayo -iyo, -itso -ʱo(o)to -eta -eka ʔíts-eta „indem ihr esst“

Darüber hinaus können verschiedene Nebensatzkonjugationen abgeleitet werden, darunter eine relative Konjugation mit -inda, z. B. Perfekt 1 šed-seqe-índa(a). In Entscheidungsfragen wird an das Verb -o suffigiert: báʔ-t-ek-o „haben sie gebracht?“. Infinitive werden mit dem Suffix -inti gebildet: díib-inti daqalí-ye „Stehlen ist schlecht.“. Auch einige weitere Typen deverbaler Nomina lassen sich mit Suffixen ableiten: zitsʾ „schließen“ – zitsʾ-i „Tür“, təc „schneiden“ – təc-mi „Messer“. Kausative Verben werden mit -is, -sis abgeleitet: wur „hören“ – wur-sis „hören lassen“; -er/-ar und -im markieren passive Verben: diib „stehlen“ – diib-er „gestohlen werden“, dəys „töten“ – dəys-im „getötet werden“.


Syntax


Die Kopula hat die Allomorphe -∅, -ye, -e:

Zur Negation der Kopula dient dak-:


Literatur





На других языках


- [de] Aari (Sprache)

[en] Aari language

Aari (also rendered Ari, Ara, Aro, Aarai) is an Omotic language spoken by the Aari people in the South Omo Zone of Ethiopia.

[es] Idioma arí

El arí (también llamada aari, ara, aro, aarai) es una lengua omótica de Etiopía. Los hablantes de esta lengua son los miembros del pueblo aari, también conocidos como Shankilla (o Shanqella), un nombre que es considerado despectivo. De acuerdo al censo de 1998 más de 150 000 personas hablan Arí como lengua materna.[1][2]

[fr] Aari (langue)

L'aari (autonyme, ʔaːrí) est une langue afro-asiatique de la branche des langues omotiques parlée par les Aari dans la zone Debub Omo de la Région des nations, nationalités et peuples du Sud d'Éthiopie.

[ru] Аари

Аари, или ари, ― язык омотской языковой семьи, распространённый на юге Эфиопии. Носители этого языка известны под названием шанкилла (или шанкелла), которое является пейоративом; большинство носителей неграмотны[2]. Первый перевод Нового Завета на аари был опубликован в 1997 году.



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