Kikongo (auch: Kongo, auf Kikongo kikóóngó) ist eine im Westen der Demokratischen Republik Kongo, in der Republik Kongo, in Cabinda, in Nordwest-Angola und in Gabun verbreitete Bantusprache mit ca. 3Mio. Sprechern, mehrheitlich Kongo.
Kikongo kikóóngó
Gesprochen in
Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Angola und Gabun
In der Republik Kongo gilt Munukutuba (oder seit der Verfassungsreform Kituba, auch Munu Kutuba) als Landessprache (langue nationale). Dabei handelt es sich um eine als Handelssprache gebrauchte vereinfachte Form des Kikongo, welche von den verschiedenen Dialektsprechern des Kikongo verstanden und auch über das eigentliche Verbreitungsgebiet des Kikongo hinaus verwendet wird. In der Demokratische Republik Kongo heißt sie Kikongo ya leta (d.h. Kikongo der Staatsverwaltung oder Kikongo des Staates), wird aber auch fälschlicherweise Kikongo genannt, vor allem außerhalb der Kongo Central provinz. Die Verfassung der Demokratische Republik Kongo listet Kikongo als eine der Nationalsprachen auf. Tatsächlich bezieht es sich auf Kikongo ya leta (d.h. Kituba), dies kann durch die Tatsache erklärt werden, dass Kikongo ya Leta (d.h. Kituba) oft fälschlicherweise Kikongo genannt wird[1][2][3].
Geschichte
Eine Verschriftlichung begann für afrikanische Verhältnisse sehr früh. Die ältesten Schriftdenkmäler stammen aus dem 16. Jahrhundert. Der italienische Kapuziner Bruder Bonaventura da Sardegna war der erste Verfasser einer Grammatik für Kikongo während einer Missionsreise ins Königreich Kongo um 1645. Kurz darauf verfasste Hyacinthus Brusciottus eine weitere Grammatik.[4] Unter portugiesischem Einfluss entstanden viele neue Wörter für bisher unbekannte Objekte, z.B. manteka (Butter).[5]
Klassifikation
Verbreitung der Kongosprachen Kikongo und Kituba.
Kikongo gehört zu den Bantusprachen. Malcolm Guthrie klassifiziert die Kikongo-Dialekte in der Gruppe H10 wie folgt:
H16 Kikongo
H16a mittleres Kikongo
H16b zentrales Kikongo
H16c Yombe
H16d Fiote
H16d westliches Kikongo
H16e Bwende
H16f Lari
H16g östliches Kikongo
H16h südöstliches Kikongo
Die weiteren Sprachen der Gruppe H10 sind Bembe (H11), Vili (H12), Kunyi (H13), Ndingi (H14) und Mboka (H15). Die Klassifizierungen von Baston, Coupez und Man, genannt Tervuren'sche Klassifizierung, und diejenige der SIL sind neuer und präziser in der Unterscheidung der Sprachen und Dialekte der Guthrie’schen Gruppe H10.
Beispielwörter
Beispieltext: Ave Maria in Kikongo
Wort
Übersetzung
ntoto
Erde
zulu
Himmel
maza
Wasser
tiya
Feuer
yakala/bakala
Mann – Ehemann
nkento
Frau
ku-dya
essen
kunwa
trinken
-nene
groß
-fioti
klein
mpimpa
Nacht
lumbu
Tag
Rechtschreibung
Die Orthographie der Sprache Kikongo folgt der Standardisation et uniformisation de l’orthographe.
Foreign Service Institute (U.S.) and Lloyd Balderston Swift, Kituba; Basic Course, Department of State, 1963, p.10
Salikoko S. Mufwene, Kituba, Kileta, or Kikongo? What's in a name?, University of Chicago, In: Le nom des langues III. Le nom des langues en Afrique sub-saharienne: pratiques dénominations, catégorisations. Naming Languages in Sub-Saharan Africa: Practices, Names, Categorisations (sous la direction de C. de Féral), Louvain-la-Neuve, Peeters, BCILL 124, 2009, S.211–222
Jean-Claude Bruneau, Les nouvelles provinces de la République Démocratique du Congo: construction territoriale et ethnicités, Journals.openedition, 2009
Regulae quaedam pro difficillimi Congensium idiomatis faciliori captu ad grammaticae normam redactae. Rom: Typis Sacrae Congregationis de Propaganda Fide, 1659.
Thomas Stolz, Dik Bakker, Rosa Salas Palomo (Hrsg.): Romanisierung in Afrika: der Einfluss des Französischen, Italienischen, Portugiesischen und Spanischen auf die indigenen Sprachen Afrikas. Brockmeyer Verlag, Bochum 2012, S. 87.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии