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Alexander Alexandrowitsch Dragunow (russ. Александр Александрович Драгунов, chin. Lóng Guǒfū 龍果夫; geb. am 21. Februar 1900 in Sankt Petersburg, gest. 21. Februar 1955 in Leningrad) war ein sowjetischer Sinologe und Sprachwissenschaftler.


Biografie


Dragunow stammte aus einer Beamtenfamilie in Sankt Petersburg.

1925 schloss er ein Studium des Chinesischen und der Sprachwissenschaft bei Lew W. Stscherba an der Staatlichen Universität Leningrad ab. Im Weiteren beschäftigte er sich vor allem mit allgemeiner Sprachwissenschaft, mit einem Schwerpunkt auf Chinesisch und Tibetisch.

1928 wurde Dragunow Mitarbeiter des Institutes für Asienwissenschaften der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, zunächst in Leningrad und nach der Übersiedlung des Institutes 1951 in Moskau – ein Posten, den er für den Rest seines Lebens bekleiden sollte. Von 1928 bis 1942 unterrichtete er an der Staatlichen Universität Leningrad und an anderen Bildungseinrichtungen in Leningrad und in Wladiwostok.

1937 schloss Dragunow sein Doktorat ab.

Seine ersten Veröffentlichungen waren wichtige Beiträge zur historischen Sprachwissenschaft des Chinesischen, Tangutischen und Tibetischen. Er analysierte als erster systematisch zwei „importierte“ Schriften für das Chinesische: die ’Phags-pa-Schrift und chinesischsprachige Texte in arabisch-persischer Schrift aus dem 14. Jahrhundert, die Rückschlüsse auf die Phonologie des Chinesischen im 13. und 14. Jahrhundert ermöglichen.

Im Zusammenhang mit den Alphabetisierungskampagnen unter den chinesischen Immigranten im Fernen Osten der Sowjetunion veröffentlichte Dragunow Studien zur chinesischen Grammatik. Sein Grundkurs der chinesischen Grammatik (verfasst gemeinsam mit Zhōu Sōngyuán 周松源) erschien zunächst 1934 in der Sowjetunion in Latinxua Sin Wenz, später in chinesischen Schriftzeichen in mehreren Auflagen in China. Dabei entwickelte er u. a. ein System der Wortarten im Chinesischen, dass er in weiteren Werken ausbaute und präzisierte.

Dragunow war der Begründer der chinesischen Dialektologie als Teil linguistischer Studien in der Sowjetunion und veröffentlichte detaillierte Studien über die Phonologie mehrerer chinesischer Dialekte. Auf diese Arbeiten geht die Klassifizierung der Xiang-Dialekte (v. a. in Hunan) als eigene Dialektgruppe zurück.

Gemeinsam mit seiner Frau Jekaterina Nikolajewna veröffentlichte er die ersten Beschreibungen des Dungan, einer Sprache der Hui (chinesischer Muslime), die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in das Russische Reich emigriert waren. Dungan war in der Sowjetunion 1924 offiziell als Minderheitensprache anerkannt worden. Er beschrieb den Gansu-Dialekt, der als Grundlage der Dungan-Schriftsprache diente.

Dragunow beteiligte sich aktiv an der Entwicklung von Alphabeten für das Chinesische und für Dungan. In den 1930er Jahren war er einer der Schöpfer der neuen Lateinschrift Latinxua Sin Wenz, die zunächst für Chinesen in der Sowjetunion entwickelt wurde, bis 1955 aber auch versuchsweise in mehreren Gebieten Chinas eingesetzt wurde. 1932 war er einer der Schöpfer der Dungan-Lateinschrift in Leningrad; ab 1952 war er Vorsitzender des Komitees in Moskau, das das kyrillische Alphabet für Dungan entwickelte. Dieses kyrillische Alphabet wurde 1954 in Frunse offiziell angenommen und wird bis heute verwendet.


Werke



Literatur


Personendaten
NAME Dragunow, Alexander Alexandrowitsch
ALTERNATIVNAMEN Драгунов, Александр Александрович; Guǒfū, Lóng
KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Sinologe und Sprachwissenschaftler
GEBURTSDATUM 21. Februar 1900
GEBURTSORT Sankt Petersburg
STERBEDATUM 21. Februar 1955
STERBEORT Leningrad

На других языках


- [de] Alexander Alexandrowitsch Dragunow

[ru] Драгунов, Александр Александрович

Алекса́ндр Алекса́ндрович Драгуно́в (21 февраля (5 марта) 1900[1], Санкт-Петербург — 21 февраля 1955, Ленинград) — советский филолог-востоковед, исследователь китайского языка, тибетолог.



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